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1:1
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
1:2
Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der
Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.
1:3
Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht.
1:4
Und Gott sah, daß das Licht gut war. Da schied Gott das Licht
von der Finsternis
1:5
und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward
aus Abend und Morgen der erste Tag.
1:6
Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern,
und die sei ein Unterschied zwischen den Wassern.
1:7
Da machte Gott die Feste und schied das Wasser unter der
Feste von dem Wasser über der Feste. Und es geschah also.
1:8
Und Gott nannte die Feste Himmel. Da ward aus Abend und
Morgen der andere Tag.
1:9
Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel
an besondere Örter, daß man das Trockene sehe. Und es geschah
also.
1:10
Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der
Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, daß es gut war.
1:11
Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut,
das sich besame, und fruchtbare Bäume, da ein jeglicher nach
seiner Art Frucht trage und habe seinen eigenen Samen bei sich
selbst auf Erden. Und es geschah also.
1:12
Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut, das sich besamte,
ein jegliches nach seiner Art, und Bäume, die da Frucht trugen
und ihren eigenen Samen bei sich selbst hatten, ein jeglicher
nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war.
1:13
Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag.
1:14
Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels,
die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und
Jahre
1:15
und seien Lichter an der Feste des Himmels, daß sie scheinen
auf Erden. Und es geschah also.
1:16
Und Gott machte zwei große Lichter: ein großes Licht, das
den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere,
dazu auch Sterne.
1:17
Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, daß sie
schienen auf die Erde
1:18
und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und
Finsternis. Und Gott sah, daß es gut war.
1:19
Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag.
1:20
Und Gott sprach: Es errege sich das Wasser mit webenden und
lebendigen Tieren, und Gevögel fliege auf Erden unter der Feste
des Himmels.
1:21
Und Gott schuf große Walfische und allerlei Getier, daß da
lebt und webt, davon das Wasser sich erregte, ein jegliches nach
seiner Art, und allerlei gefiedertes Gevögel, ein jegliches nach
seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war.
1:22
Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehrt
euch und erfüllt das Wasser im Meer; und das Gefieder mehre sich
auf Erden.
1:23
Da ward aus Abend und Morgen der fünfte Tag.
1:24
Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendige Tiere, ein
jegliches nach seiner Art: Vieh, Gewürm und Tiere auf Erden, ein
jegliches nach seiner Art. Und es geschah also.
1:25
Und Gott machte die Tiere auf Erden, ein jegliches nach
seiner Art, und das Vieh nach seiner Art, und allerlei Gewürm auf
Erden nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war.
1:26
Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns
gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die
Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde
und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.
1:27
Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes
schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib.
1:28
Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und
mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und
herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem
Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
1:29
Und Gott sprach: Seht da, ich habe euch gegeben allerlei
Kraut, das sich besamt, auf der ganzen Erde und allerlei
fruchtbare Bäume, die sich besamen, zu eurer Speise,
1:30
und allem Getier auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel
und allem Gewürm, das da lebt auf Erden, daß sie allerlei grünes
Kraut essen. Und es geschah also.
1:31
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da,
es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.
2:1
Also ward vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer.
2:2
Und also vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die
er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken,
die er machte.
2:3
Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, darum
daß er an demselben geruht hatte von allen seinen Werken, die
Gott schuf und machte.
2:4
Also ist Himmel und Erde geworden, da sie geschaffen sind, zu
der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte.
2:5
Und allerlei Bäume auf dem Felde waren noch nicht auf Erden,
und allerlei Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen; denn
Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und es
war kein Mensch, der das Land baute.
2:6
Aber ein Nebel ging auf von der Erde und feuchtete alles
Land.
2:7
Und Gott der HERR machte den Menschen aus einem Erdenkloß,
uns blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also
ward der Mensch eine lebendige Seele.
2:8
Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Morgen
und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte.
2:9
Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei
Bäume, lustig anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens
mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
2:10
Und es ging aus von Eden ein Strom, zu wässern den Garten,
und er teilte sich von da in vier Hauptwasser.
2:11
Das erste heißt Pison, das fließt um das ganze Land Hevila;
und daselbst findet man Gold.
2:12
Und das Gold des Landes ist köstlich; und da findet man
Bedellion und den Edelstein Onyx.
2:13
Das andere Wasser heißt Gihon, das fließt um das ganze
Mohrenland.
2:14
Das dritte Wasser heißt Hiddekel, das fließt vor Assyrien.
Das vierte Wasser ist der Euphrat.
2:15
Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den
Garten Eden, daß er ihn baute und bewahrte.
2:16
Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du sollst
essen von allerlei Bäumen im Garten;
2:17
aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen
sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon ißt, wirst du
des Todes sterben.
2:18
Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch
allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.
2:19
Denn als Gott der HERR gemacht hatte von der Erde allerlei
Tiere auf dem Felde und allerlei Vögel unter dem Himmel, brachte
er sie zu dem Menschen, daß er sähe, wie er sie nennte; denn der
wie Mensch allerlei lebendige Tiere nennen würde, so sollten sie
heißen.
2:20
Und der Mensch gab einem jeglichen Vieh und Vogel unter dem
Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen
ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre.
2:21
Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den
Menschen, und er schlief ein. Und er nahm seiner Rippen eine und
schloß die Stätte zu mit Fleisch.
2:22
Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er vom
Menschen nahm, und brachte sie zu ihm.
2:23
Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und
Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin heißen, darum daß
sie vom Manne genommen ist.
2:24
Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seinem
Weibe hangen, und sie werden sein ein Fleisch.
2:25
Und sie waren beide nackt, der Mensch und das Weib, und
schämten sich nicht.
3:1
Und die Schlange war listiger denn alle Tiere auf dem Felde,
die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja,
sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von den Früchten
der Bäume im Garten?
3:2
Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den
Früchten der Bäume im Garten;
3:3
aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott
gesagt: Eßt nicht davon, rührt's auch nicht an, daß ihr nicht
sterbt.
3:4
Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet mitnichten des
Todes sterben;
3:5
sondern Gott weiß, daß, welches Tages ihr davon eßt, so
werden eure Augen aufgetan, und werdet sein wie Gott und wissen,
was gut und böse ist.
3:6
Und das Weib schaute an, daß von dem Baum gut zu essen wäre
und daß er lieblich anzusehen und ein lustiger Baum wäre, weil er
klug machte; und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem
Mann auch davon, und er aß.
3:7
Da wurden ihrer beiden Augen aufgetan, und sie wurden gewahr,
daß sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und
machten sich Schürze.
3:8
Und sie hörten die Stimme Gottes des HERRN, der im Garten
ging, da der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit
seinem Weibe vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter die Bäume
im Garten.
3:9
Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du?
3:10
Und er sprach: Ich hörte deine Stimme im Garten und
fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich.
3:11
Und er sprach: Wer hat dir's gesagt, daß du nackt bist? Hast
du nicht gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot, du solltest
nicht davon essen?
3:12
Da sprach Adam: Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir
von von dem Baum, und ich aß.
3:13
Da sprach Gott der HERR zum Weibe: Warum hast du das getan?
Das Weib sprach: Die Schlange betrog mich also, daß ich aß.
3:14
Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du solches
getan hast, seist du verflucht vor allem Vieh und vor allen
Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du gehen und Erde
essen dein Leben lang.
3:15
Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe
und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den
Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
3:16
Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen
schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder
gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er
soll dein Herr sein.
3:17
Und zu Adam sprach er: Dieweil du hast gehorcht der Stimme
deines Weibes und hast gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot
und sprach: Du sollst nicht davon essen, verflucht sei der Acker
um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein
Leben lang.
3:18
Dornen und Disteln soll er dir tragen, und sollst das Kraut
auf dem Felde essen.
3:19
Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis
daß du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du
bist Erde und sollst zu Erde werden.
3:20
Und Adam hieß sein Weib Eva, darum daß sie eine Mutter ist
aller Lebendigen.
3:21
Und Gott der HERR machte Adam und seinem Weibe Röcke von
Fellen und kleidete sie.
3:22
Und Gott der HERR sprach: Siehe, Adam ist geworden wie
unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nicht
ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und
esse und lebe ewiglich!
3:23
Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, daß er das
Feld baute, davon er genommen ist,
3:24
und trieb Adam aus und lagerte vor den Garten Eden die
Cherubim mit dem bloßen, hauenden Schwert, zu bewahren den Weg zu
dem Baum des Lebens.
4:1
Und Adam erkannte sein Weib Eva, und sie ward schwanger und
gebar den Kain und sprach: Ich habe einen Mann gewonnen mit dem
HERRN.
4:2
Und sie fuhr fort und gebar Abel, seinen Bruder. Und Abel
ward ein Schäfer; Kain aber ward ein Ackermann.
4:3
Es begab sich nach etlicher Zeit, daß Kain dem HERRN Opfer
brachte von den Früchten des Feldes;
4:4
und Abel brachte auch von den Erstlingen seiner Herde und von
ihrem Fett. Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer;
4:5
aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. Da ergrimmte
Kain sehr, und seine Gebärde verstellte sich.
4:6
Da sprach der HERR zu Kain: Warum ergrimmst du? und warum
verstellt sich deine Gebärde?
4:7
Ist's nicht also? Wenn du fromm bist, so bist du angenehm;
bist du aber nicht fromm, so ruht die Sünde vor der Tür, und nach
dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.
4:8
Da redete Kain mit seinem Bruder Abel. Und es begab sich, da
sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel
und schlug ihn tot.
4:9
Da sprach der HERR zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er
sprach: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?
4:10
Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Bluts
deines Bruders schreit zu mir von der Erde.
4:11
Und nun verflucht seist du auf der Erde, die ihr Maul hat
aufgetan und deines Bruders Blut von deinen Händen empfangen.
4:12
Wenn du den Acker bauen wirst, soll er dir hinfort sein
Vermögen nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf
Erden.
4:13
Kain aber sprach zu dem HERRN: Meine Sünde ist größer, denn
daß sie mir vergeben werden möge.
4:14
Siehe, du treibst mich heute aus dem Lande, und ich muß mich
vor deinem Angesicht verbergen und muß unstet und flüchtig sein
auf Erden. So wird mir's gehen, daß mich totschlage, wer mich
findet.
4:15
Aber der HERR sprach zu ihm: Nein; sondern wer Kain
totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden. Und der HERR
machte ein Zeichen an Kain, daß ihn niemand erschlüge, wer ihn
fände.
4:16
Also ging Kain von dem Angesicht des HERRN und wohnte im
Lande Nod, jenseit Eden, gegen Morgen.
4:17
Und Kain erkannte sein Weib, die ward schwanger und gebar
den Henoch. Und er baute eine Stadt, die nannte er nach seines
Sohnes Namen Henoch.
4:18
Henoch aber zeugte Irad, Irad zeugte Mahujael, Mahujael
zeugte Methusael, Methusael zeugte Lamech.
4:19
Lamech aber nahm zwei Weiber; eine hieß Ada, die andere
Zilla.
4:20
Und Ada gebar Jabal; von dem sind hergekommen, die in Hütten
wohnten und Vieh zogen.
4:21
Und sein Bruder hieß Jubal; von dem sind hergekommen die
Geiger und Pfeifer.
4:22
Die Zilla aber gebar auch, nämlich den Thubalkain, den
Meister in allerlei Erz-und Eisenwerk. Und die Schwester des
Thubalkain war Naema.
4:23
Und Lamech sprach zu seinen Weibern Ada und Zilla: Ihr
Weiber Lamechs, hört meine Rede und merkt, was ich sage: Ich habe
einen Mann erschlagen für meine Wunde und einen Jüngling für
meine Beule;
4:24
Kain soll siebenmal gerächt werden, aber Lamech
siebenundsiebzigmal.
4:25
Adam erkannte abermals sein Weib, und sie gebar einen Sohn,
den hieß sie Seth; denn Gott hat mir, sprach sie, einen andern
Samen gesetzt für Abel, den Kain erwürgt hat.
4:26
Und Seth zeugte auch einen Sohn und hieß ihn Enos. Zu der
Zeit fing man an, zu predigen von des HERRN Namen.
5:1
Dies ist das Buch von des Menschen Geschlecht. Da Gott den
Menschen schuf, machte er ihn nach dem Bilde Gottes;
5:2
und schuf sie einen Mann und ein Weib und segnete sie und
hieß ihren Namen Mensch zur Zeit, da sie geschaffen wurden.
5:3
Und Adam war hundertunddreißig Jahre alt und zeugte einen
Sohn, der seinem Bild ähnlich war und hieß ihn Seth
5:4
und lebte darnach achthundert Jahre und zeugte Söhne und
Töchter;
5:5
daß sein ganzes Alter ward neunhundertunddreißig Jahre, und
starb.
5:6
Seth war hundertundfünf Jahre alt und zeugte Enos
5:7
und lebte darnach achthundertundsieben Jahre und zeugte Söhne
und Töchter;
5:8
daß sein ganzes Alter ward neunhundertundzwölf Jahre, und
starb.
5:9
Enos war neunzig Jahre alt und zeugte Kenan
5:10
und lebte darnach achthundertundfünzig Jahre und zeugte
Söhne und Töchter;
5:11
daß sein ganzes Alter ward neunhundertundfünf Jahre, und
starb.
5:12
Kenan war siebzig Jahre alt und zeugte Mahalaleel
5:13
und lebte darnach achthundertundvierzig Jahre und zeugte
Söhne und Töchter;
5:14
daß sein ganzes Alter ward neunhundertundzehn Jahre, und
starb.
5:15
Mahalaleel war fünfundsechzig Jahre und zeugte Jared
5:16
und lebte darnach achthundertunddreißig Jahre und zeugte
Söhne und Töchter;
5:17
daß sein ganzes Alter ward achthundert und fünfundneunzig
Jahre, und starb.
5:18
Jared war hundertzweiundsechzig Jahre alt und zeugte Henoch
5:19
und er lebte darnach achthundert Jahre und zeugte Söhne und
Töchter;
5:20
daß sein ganzes Alter ward neunhundert und zweiundsechzig
Jahre, und starb.
5:21
Henoch war fünfundsechzig Jahre alt und zeugte Methusalah.
5:22
Und nachdem er Methusalah gezeugt hatte, blieb er in einem
göttlichen Leben dreihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter;
5:23
daß sein ganzes Alter ward dreihundertfünfundsechzig Jahre.
5:24
Und dieweil er ein göttliches Leben führte, nahm ihn Gott
hinweg, und er ward nicht mehr gesehen.
5:25
Methusalah war hundertsiebenundachtzig Jahre alt und zeugte
Lamech
5:26
und lebte darnach siebenhundert und zweiundachtzig Jahre und
zeugte Söhne und Töchter;
5:27
daß sein ganzes Alter ward neunhundert und neunundsechzig
Jahre, und starb.
5:28
Lamech war hundertzweiundachtzig Jahre alt und zeugte einen
Sohn
5:29
und hieß ihn Noah und sprach: Der wird uns trösten in unsrer
Mühe und Arbeit auf der Erde, die der HERR verflucht hat.
5:30
Darnach lebte er fünfhundert und fünfundneunzig Jahre und
zeugte Söhne und Töchter;
5:31
daß sein ganzes Alter ward siebenhundert siebenundsiebzig
Jahre, und starb.
5:32
Noah war fünfhundert Jahre alt und zeugte Sem, Ham und
Japheth.
6:1
Da sich aber die Menschen begannen zu mehren auf Erden und
ihnen Töchter geboren wurden,
6:2
da sahen die Kinder Gottes nach den Töchtern der Menschen,
wie sie schön waren, und nahmen zu Weibern, welche sie wollten.
6:3
Da sprach der HERR: Die Menschen wollen sich von meinem Geist
nicht mehr strafen lassen; denn sie sind Fleisch. Ich will ihnen
noch Frist geben hundertundzwanzig Jahre.
6:4
Es waren auch zu den Zeiten Tyrannen auf Erden; denn da die
Kinder Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie
ihnen Kinder gebaren, wurden daraus Gewaltige in der Welt und
berühmte Männer.
6:5
Da aber der HERR sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf
Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war
immerdar,
6:6
da reute es ihn, daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden,
und es bekümmerte ihn in seinem Herzen,
6:7
und er sprach: Ich will die Menschen, die ich gemacht habe,
vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis auf das Vieh und bis
auf das Gewürm und bis auf die Vögel unter dem Himmel; denn es
reut mich, daß ich sie gemacht habe.
6:8
Aber Noah fand Gnade vor dem HERRN.
6:9
Dies ist das Geschlecht Noahs. Noah war ein frommer Mann und
ohne Tadel und führte ein göttliches Leben zu seinen Zeiten
6:10
und zeugte drei Söhne Sem, Ham und Japheth.
6:11
Aber die Erde war verderbt vor Gottes Augen und voll
Frevels.
6:12
Da sah Gott auf die Erde, und siehe, sie war verderbt; denn
alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf Erden.
6:13
Da sprach Gott zu Noah: Alles Fleisches Ende ist vor mich
gekommen; denn die Erde ist voll Frevels von ihnen; und siehe da,
ich will sie verderben mit der Erde.
6:14
Mache dir einen Kasten von Tannenholz und mache Kammern
darin und verpiche ihn mit Pech inwendig und auswendig.
6:15
Und mache ihn also: Dreihundert Ellen sei die Länge, fünfzig
Ellen die Weite und dreißig Ellen die Höhe.
6:16
Ein Fenster sollst du daran machen obenan, eine Elle groß.
Die Tür sollst du mitten in seine Seite setzen. Und er soll drei
Boden haben: einen unten, den andern in der Mitte, den dritten in
der Höhe.
6:17
Denn siehe, ich will eine Sintflut mit Wasser kommen lassen
auf Erden, zu verderben alles Fleisch, darin ein lebendiger Odem
ist, unter dem Himmel. Alles, was auf Erden ist, soll untergehen.
6:18
Aber mit dir will ich einen Bund aufrichten; und du sollst
in den Kasten gehen mit deinen Söhnen, mit deinem Weibe und mit
deiner Söhne Weibern.
6:19
Und du sollst in den Kasten tun allerlei Tiere von allem
Fleisch, je ein Paar, Männlein und Weiblein, daß sie lebendig
bleiben bei dir.
6:20
Von den Vögeln nach ihrer Art, von dem Vieh nach seiner Art
und von allerlei Gewürm auf Erden nach seiner Art: von den allen
soll je ein Paar zu dir hineingehen, daß sie leben bleiben.
6:21
Und du sollst allerlei Speise zu dir nehmen, die man ißt,
und sollst sie bei dir sammeln, daß sie dir und ihnen zur Nahrung
da sei.
6:22
Und Noah tat alles, was ihm Gott gebot.
7:1
Und der HERR sprach zu Noah: Gehe in den Kasten, du und dein
ganzes Haus; denn ich habe dich gerecht ersehen vor mir zu dieser
Zeit.
7:2
Aus allerlei reinem Vieh nimm zu dir je sieben und sieben,
das Männlein und sein Weiblein; von dem unreinen Vieh aber je ein
Paar, das Männlein und sein Weiblein.
7:3
Desgleichen von den Vögeln unter dem Himmel je sieben und
sieben, das Männlein und sein Weiblein, auf daß Same lebendig
bleibe auf dem ganzen Erdboden.
7:4
Denn von nun an über sieben Tage will ich regnen lassen auf
Erden vierzig Tage und vierzig Nächte und vertilgen von dem
Erdboden alles, was Wesen hat, was ich gemacht habe.
7:5
Und Noah tat alles, was ihm der HERR gebot.
7:6
Er war aber sechshundert Jahre alt, da das Wasser der
Sintflut auf Erden kam.
7:7
Und er ging in den Kasten mit seinen Söhnen, seinem Weibe und
seiner Söhne Weibern vor dem Gewässer der Sintflut.
7:8
Von dem reinen Vieh und von dem unreinen, von den Vögeln und
von allem Gewürm auf Erden
7:9
gingen zu ihm in den Kasten paarweise, je ein Männlein und
Weiblein, wie ihm Gott geboten hatte.
7:10
Und da die sieben Tage vergangen waren, kam das Gewässer der
Sintflut auf Erden.
7:11
In dem sechshundertsten Jahr des Alters Noahs, am
siebzehnten Tage des zweiten Monats, das ist der Tag, da
aufbrachen alle Brunnen der großen Tiefe, und taten sich auf die
Fenster des Himmels,
7:12
und kam ein Regen auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte.
7:13
Eben am selben Tage ging Noah in den Kasten mit Sem, Ham und
Japheth, seinen Söhnen, und mit seinem Weibe und seiner Söhne
drei Weibern,
7:14
dazu allerlei Getier nach seiner Art, allerlei Vieh nach
seiner Art, allerlei Gewürm, das auf Erden kriecht, nach seiner
Art und allerlei Vögel nach ihrer Art, alles was fliegen konnte,
alles, was Fittiche hatte;
7:15
das ging alles zu Noah in den Kasten paarweise, von allem
Fleisch, darin ein lebendiger Geist war.
7:16
Und das waren Männlein und Weiblein von allerlei Fleisch,
und gingen hinein, wie denn Gott ihm geboten hatte. Und der HERR
schloß hinter ihm zu.
7:17
Da kam die Sintflut vierzig Tage auf Erden, und die Wasser
wuchsen und hoben den Kasten auf und trugen ihn empor über die
Erde.
7:18
Also nahm das Gewässer überhand und wuchs sehr auf Erden,
daß der Kasten auf dem Gewässer fuhr.
7:19
Und das Gewässer nahm überhand und wuchs so sehr auf Erden,
daß alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel bedeckt wurden.
7:20
Fünfzehn Ellen hoch ging das Gewässer über die Berge, die
bedeckt wurden.
7:21
Da ging alles Fleisch unter, das auf Erden kriecht, an
Vögeln, an Vieh, an Tieren und an allem, was sich regt auf Erden,
und alle Menschen.
7:22
Alles, was einen lebendigen Odem hatte auf dem Trockenen,
das starb.
7:23
Also ward vertilgt alles, was auf dem Erdboden war, vom
Menschen an bis auf das Vieh und das Gewürm und auf die Vögel
unter dem Himmel; das ward alles von der Erde vertilgt. Allein
Noah blieb übrig und was mit ihm in dem Kasten war.
7:24
Und das Gewässer stand auf Erden hundertundfünfzig Tage.
8:1
Da gedachte Gott an Noah und an alle Tiere und an alles Vieh,
das mit ihm in dem Kasten war, und ließ Wind auf Erden kommen,
und die Wasser fielen;
8:2
und die Brunnen der Tiefe wurden verstopft samt den Fenstern
des Himmels, und dem Regen vom Himmel ward gewehrt;
8:3
und das Gewässer verlief sich von der Erde immer mehr und
nahm ab nach hundertfünfzig Tagen.
8:4
Am siebzehnten Tage des siebenten Monats ließ sich der Kasten
nieder auf das Gebirge Ararat.
8:5
Es nahm aber das Gewässer immer mehr ab bis auf den zehnten
Monat. Am ersten Tage des zehnten Monats sahen der Berge Spitzen
hervor.
8:6
Nach vierzig Tagen tat Noah das Fenster auf an dem Kasten,
das er gemacht hatte,
8:7
und ließ einen Raben ausfliegen; der flog immer hin und
wieder her, bis das Gewässer vertrocknete auf Erden.
8:8
Darnach ließ er eine Taube von sich ausfliegen, auf daß er
erführe, ob das Gewässer gefallen wäre auf Erden.
8:9
Da aber die Taube nicht fand, da ihr Fuß ruhen konnte, kam
sie wieder zu ihm in den Kasten; denn das Gewässer war noch auf
dem ganzen Erdboden. Da tat er die Hand heraus und nahm sie zu
sich in den Kasten.
8:10
Da harrte er noch weitere sieben Tage und ließ abermals eine
Taube fliegen aus dem Kasten.
8:11
Die kam zu ihm zur Abendzeit, und siehe, ein Ölblatt hatte
sie abgebrochen und trug's in ihrem Munde. Da merkte Noah, daß
das Gewässer gefallen wäre auf Erden.
8:12
Aber er harrte noch weiter sieben Tage und ließ eine Taube
ausfliegen; die kam nicht wieder zu ihm.
8:13
Im sechshundertundersten Jahr des Alters Noahs, am ersten
Tage des ersten Monats vertrocknete das Gewässer auf Erden. Da
tat Noah das Dach von dem Kasten und sah, daß der Erdboden
trocken war.
8:14
Also ward die Erde ganz trocken am siebenundzwanzigsten Tage
des zweiten Monats.
8:15
Da redete Gott mit Noah und sprach:
8:16
Gehe aus dem Kasten, du und dein Weib, deine Söhne und
deiner Söhne Weiber mit dir.
8:17
Allerlei Getier, das bei dir ist, von allerlei Fleisch, an
Vögeln, an Vieh und an allerlei Gewürm, das auf Erden kriecht,
das gehe heraus mit dir, daß sie sich regen auf Erden und
fruchtbar seien und sich mehren auf Erden.
8:18
Also ging Noah heraus mit seinen Söhnen und seinem Weibe und
seiner Söhne Weibern,
8:19
dazu allerlei Getier, allerlei Gewürm, allerlei Vögel und
alles, was auf Erden kriecht; das ging aus dem Kasten, ein
jegliches mit seinesgleichen.
8:20
Noah aber baute dem HERRN einen Altar und nahm von allerlei
reinem Vieh und von allerlei reinem Geflügel und opferte
Brandopfer auf dem Altar.
8:21
Und der HERR roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem
Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der
Menschen willen; denn das Dichten des menschlichen Herzens ist
böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen
alles, was da lebt, wie ich getan habe.
8:22
Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte,
Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.
9:1
Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid
fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde.
9:2
Furcht und Schrecken vor euch sei über alle Tiere auf Erden
und über alle Vögel unter dem Himmel, über alles, was auf dem
Erdboden kriecht, und über alle Fische im Meer; in eure Hände
seien sie gegeben.
9:3
Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das
grüne Kraut habe ich's euch alles gegeben.
9:4
Allein eßt das Fleisch nicht, das noch lebt in seinem Blut.
9:5
Auch will ich eures Leibes Blut rächen und will's an allen
Tieren rächen und will des Menschen Leben rächen an einem
jeglichen Menschen als dem, der sein Bruder ist.
9:6
Wer Menschenblut vergießt, des Blut soll auch durch Menschen
vergossen werden; denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde
gemacht.
9:7
Seid fruchtbar und mehrt euch und regt euch auf Erden, daß
euer viel darauf werden.
9:8
Und Gott sagte zu Noah und seinen Söhnen mit ihm:
9:9
Siehe, ich richte mit euch einen Bund auf und mit eurem Samen
nach euch
9:10
und mit allem lebendigen Getier bei euch, an Vögeln, an Vieh
und an allen Tieren auf Erden bei euch, von allem, was aus dem
Kasten gegangen ist, was für Tiere es sind auf Erden.
9:11
Und richte meinen Bund also mit euch auf, daß hinfort nicht
mehr alles Fleisch verderbt werden soll mit dem Wasser der
Sintflut, und soll hinfort keine Sintflut mehr kommen, die die
Erde verderbe.
9:12
Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich
gemacht habe zwischen mir und euch und allen lebendigen Seelen
bei euch hinfort ewiglich:
9:13
Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das
Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde.
9:14
Und wenn es kommt, daß ich Wolken über die Erde führe, so
soll man meinen Bogen sehen in den Wolken.
9:15
Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und
euch und allen lebendigen Seelen in allerlei Fleisch, daß nicht
mehr hinfort eine Sintflut komme, die alles Fleisch verderbe.
9:16
Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, daß ich ihn ansehe
und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allen lebendigen
Seelen in allem Fleisch, das auf Erden ist.
9:17
Und Gott sagte zu Noah: Das sei das Zeichen des Bundes, den
ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden.
9:18
Die Söhne Noahs, die aus dem Kasten gingen, sind diese: Sem,
Ham und Japheth. Ham aber ist der Vater Kanaans.
9:19
Das sind die drei Söhne Noahs, von denen ist alles Land
besetzt.
9:20
Noah aber fing an und ward ein Ackermann und pflanzte
Weinberge.
9:21
Und da er von dem Wein trank, ward er trunken und lag in der
Hütte aufgedeckt.
9:22
Da nun Ham, Kanaans Vater, sah seines Vaters Blöße, sagte
er's seinen beiden Brüdern draußen.
9:23
Da nahmen Sem und Japheth ein Kleid und legten es auf ihrer
beider Schultern und gingen rücklings hinzu und deckten des
Vaters Blöße zu; und ihr Angesicht war abgewandt, daß sie ihres
Vater Blöße nicht sahen.
9:24
Als nun Noah erwachte von seinem Wein und erfuhr, was ihm
sein jüngster Sohn getan hatte,
9:25
sprach er: Verflucht sei Kanaan und sei ein Knecht aller
Knechte unter seinen Brüdern!
9:26
und sprach weiter: Gelobt sei der HERR, der Gott Sem's; und
Kanaan sei sein Knecht!
9:27
Gott breite Japheth aus, und lasse ihn wohnen in den Hütten
des Sem; und Kanaan sei sein Knecht!
9:28
Noah aber lebte nach der Sintflut dreihundertfünfzig Jahre,
9:29
daß sein ganzes Alter ward neunhundertundfünfzig Jahre, und
starb.
10:1
Dies ist das Geschlecht der Kinder Noahs: Sem, Ham, Japheth.
Und sie zeugten Kinder nach der Sintflut.
10:2
Die Kinder Japheths sind diese: Gomer, Magog, Madai, Javan,
Thubal, Mesech und Thiras.
10:3
Aber die Kinder von Gomer sind diese: Askenas, Riphath und
Thorgama.
10:4
Die Kinder von Javan sind diese: Elisa, Tharsis, die
Chittiter und die Dodaniter.
10:5
Von diesen sind ausgebreitet die Inseln der Heiden in ihren
Ländern, jegliche nach ihren Sprachen, Geschlechtern und Leuten.
10:6
Die Kinder von Ham sind diese: Chus, Mizraim, Put und Kanaan.
10:7
Aber die Kinder von Chus sind diese: Seba, Hevila, Sabtha,
Ragma und Sabthecha. Aber die Kinder von Ragma sind diese: Saba
und Dedan.
10:8
Chus aber zeugte den Nimrod. Der fing an ein gewaltiger Herr
zu sein auf Erden,
10:9
und war ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN. Daher spricht
man: Das ist ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN wie Nimrod.
10:10
Und der Anfang seines Reiches war Babel, Erech, Akkad und
Chalne im Lande Sinear.
10:11
Von dem Land ist er gekommen nach Assur und baute Ninive und
Rehoboth-Ir und Kalah,
10:12
dazu Resen zwischen Ninive und Kalah. Dies ist die große
Stadt.
10:13
Mizraim zeugte die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die
Naphthuhiter,
10:14
die Pathrusiter und die Kasluhiter (von dannen sind gekommen
die Philister) und die Kaphthoriter.
10:15
Kanaan aber zeugte Sidon, seinen ersten Sohn, und Heth,
10:16
den Jebusiter, den Amoriter, den Girgasiter,
10:17
den Heviter, den Arkiter, den Siniter,
10:18
den Arvaditer, den Zemariter und den Hamathiter. Daher sind
ausgebreitet die Geschlechter der Kanaaniter.
10:19
Und ihre Grenzen waren von Sidon an durch Gerar bis gen
Gaza, bis man kommt gen Sodom, Gomorra, Adama, Zeboim und bis gen
Lasa.
10:20
Das sind die Kinder Hams in ihren Geschlechtern, Sprachen
und Leuten.
10:21
Sem aber, Japheths, des Ältern, Bruder, zeugte auch Kinder,
der ein Vater ist aller Kinder von Eber.
10:22
Und dies sind seine Kinder: Elam, Assur, Arphachsad, Lud und
Aram.
10:23
Die Kinder von Aram sind diese: Uz, Hul, Gether und Mas.
10:24
Arphachsad aber zeugte Salah, Salah zeugte Eber.
10:25
Eber zeugte zwei Söhne. Einer hieß Peleg, darum daß zu
seiner Zeit die Welt zerteilt ward; des Bruder hieß Joktan.
10:26
Und Joktan zeugte Almodad, Saleph, Hazarmaveth, Jarah,
10:27
Hadoram, Usal, Dikla,
10:28
Obal, Abimael, Saba,
10:29
Ophir, Hevila und Jobab. Das sind die Kinder von Joktan.
10:30
Und ihre Wohnung war von Mesa an, bis man kommt gen Sephar,
an den Berg gegen Morgen.
10:31
Das sind die Kinder von Sem in ihren Geschlechtern,
Sprachen, Ländern und Leuten.
10:32
Das sind die Nachkommen der Kinder Noahs in ihren
Geschlechtern und Leuten. Von denen sind ausgebreitet die Leute
auf Erden nach der Sintflut.
11:1
Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache.
11:2
Da sie nun zogen gen Morgen, fanden sie ein ebenes Land im
Lande Sinear, und wohnten daselbst.
11:3
Und sie sprachen untereinander: Wohlauf, laß uns Ziegel
streichen und brennen! und nahmen Ziegel zu Stein und Erdharz zu
Kalk
11:4
und sprachen: Wohlauf, laßt uns eine Stadt und einen Turm
bauen, des Spitze bis an den Himmel reiche, daß wir uns einen
Namen machen! denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder.
11:5
Da fuhr der HERR hernieder, daß er sähe die Stadt und den
Turm, die die Menschenkinder bauten.
11:6
Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei
Sprache unter ihnen allen, und haben das angefangen zu tun; sie
werden nicht ablassen von allem, was sie sich vorgenommen haben
zu tun.
11:7
Wohlauf, laßt uns herniederfahren und ihre Sprache daselbst
verwirren, daß keiner des andern Sprache verstehe!
11:8
Also zerstreute sie der HERR von dort alle Länder, daß sie
mußten aufhören die Stadt zu bauen.
11:9
Daher heißt ihr Name Babel, daß der HERR daselbst verwirrt
hatte aller Länder Sprache und sie zerstreut von dort in alle
Länder.
11:10
Dies sind die Geschlechter Sems: Sem war hundert Jahre alt
und zeugte Arphachsad, zwei Jahre nach der Sintflut,
11:11
und lebte darnach fünfhundert Jahre und zeugte Söhne und
Töchter.
11:12
Arphachsad war fünfunddreißig Jahre alt und zeugte Salah
11:13
und lebte darnach vierhundertunddrei Jahre und zeugte Söhne
und Töchter.
11:14
Salah war dreißig Jahre alt und zeugte Eber
11:15
und lebte darnach vierhundertunddrei Jahre und zeugte Söhne
und Töchter.
11:16
Eber war vierunddreißig Jahre alt und zeugte Peleg
11:17
und lebte darnach vierhundertunddreißig Jahre und zeugte
Söhne und Töchter.
11:18
Peleg war dreißig Jahre alt und zeugte Regu
11:19
und lebte darnach zweihundertundneun Jahre und zeugte Söhne
und Töchter.
11:20
Regu war zweiundreißig Jahre alt und zeugte Serug
11:21
und lebte darnach zweihundertundsieben Jahre und zeugte
Söhne und Töchter.
11:22
Serug war dreißig Jahre alt und zeugte Nahor
11:23
und lebte darnach zweihundert Jahre und zeugte Söhne und
Töchter.
11:24
Nahor war neunundzwanzig Jahre alt und zeugte Tharah
11:25
und lebte darnach hundertundneunzehn Jahre und zeugte Söhne
und Töchter.
11:26
Tharah war siebzig Jahre alt und zeugte Abram, Nahor und
Haran.
11:27
Dies sind die Geschlechter Tharahs: Tharah zeugte Abram,
Nahor und Haran. Aber Haran zeugte Lot.
11:28
Haran aber starb vor seinem Vater Tharah in seinem
Vaterlande zu Ur in Chaldäa.
11:29
Da nahmen Abram und Nahor Weiber. Abrams Weib hieß Sarai,
und Nahors Weib Milka, Harans Tochter, der ein Vater war der
Milka und der Jiska.
11:30
Aber Sarai war unfruchtbar und hatte kein Kind.
11:31
Da nahm Tharah seinen Sohn Abram und Lot, seines Sohnes
Harans Sohn, und seine Schwiegertochter Sarai, seines Sohnes
Abrams Weib, und führte sie aus Ur in Chaldäa, daß er ins Land
Kanaan zöge; und sie kamen gen Haran und wohnten daselbst.
11:32
Und Tharah war zweihundertundfünf Jahre alt und starb in
Haran.
12:1
Und der HERR sprach zu Abram: Gehe aus deinem Vaterlande und
von deiner Freundschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land,
das ich dir zeigen will.
12:2
Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen
und dir einen großen Namen machen, und sollst ein Segen sein.
12:3
Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich
verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter
auf Erden.
12:4
Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte, und Lot
zog mit ihm. Abram aber ward fünfundsiebzig Jahre alt, da er aus
Haran zog.
12:5
Also nahm Abram sein Weib Sarai und Lot, seines Bruders Sohn,
mit aller ihrer Habe, die sie gewonnen hatten, und die Seelen,
die sie erworben hatten in Haran; und zogen aus, zu reisen in das
Land Kanaan. Und als sie gekommen waren in dasselbe Land,
12:6
zog Abram durch bis an die Stätte Sichem und an den Hain
More; es wohnten aber zu der Zeit die Kanaaniter im Lande.
12:7
Da erschien der HERR dem Abram und sprach: Deinem Samen will
ich dies Land geben. Und er baute daselbst einen Altar dem HERRN,
der ihm erschienen war.
12:8
Darnach brach er auf von dort an einen Berg, der lag gegen
Morgen von der Stadt Beth-El, und richtete seine Hütte auf, daß
er Beth-El gegen Abend und Ai gegen Morgen hatte, und baute
daselbst dem HERRN einen Altar und predigte von dem Namen des
HERRN.
12:9
Darnach zog Abram weiter und zog aus ins Mittagsland.
12:10
Es kam aber eine Teuerung in das Land. Da zog Abram hinab
nach Ägypten, daß er sich daselbst als ein Fremdling aufhielte;
denn die Teuerung war groß im Lande.
12:11
Und da er nahe an Ägypten kam, sprach er zu seinem Weib
Sarai: Siehe, ich weiß, daß du ein schönes Weib von Angesicht
bist.
12:12
Wenn dich nun die Ägypter sehen werden, so werden sie sagen:
Das ist sein Weib, und werden mich erwürgen, und dich leben
lassen.
12:13
Sage doch, du seist meine Schwester, auf daß mir's wohl gehe
um deinetwillen und meine Seele am Leben bleibe um deinetwillen.
12:14
Als nun Abram nach Ägypten kam, sahen die Ägypter das Weib,
daß sie sehr schön war.
12:15
Und die Fürsten des Pharao sahen sie und priesen sie vor
ihm. Da ward sie in des Pharao Haus gebracht.
12:16
Und er tat Abram Gutes um ihretwillen. Und er hatte Schafe,
Rinder, Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele.
12:17
Aber der HERR plagte den Pharao mit großen Plagen und sein
Haus um Sarais, Abrams Weibes, willen.
12:18
Da rief Pharao Abram zu sich und sprach zu ihm: Warum hast
du mir das getan? Warum sagtest du mir's nicht, daß sie dein Weib
wäre?
12:19
Warum sprachst du denn, sie wäre deine Schwester? Derhalben
ich sie mir zum Weibe nehmen wollte. Und nun siehe, da hast du
dein Weib; nimm sie und ziehe hin.
12:20
Und Pharao befahl seinen Leuten über ihm, daß sie ihn
geleiteten und sein Weib und alles, was er hatte.
13:1
Also zog Abram herauf aus Ägypten mit seinem Weibe und mit
allem, was er hatte, und Lot auch mit ihm, ins Mittagsland.
13:2
Abram aber war sehr reich an Vieh, Silber und Gold.
13:3
Und er zog immer fort von Mittag bis gen Beth-El, an die
Stätte, da am ersten seine Hütte war, zwischen Beth-El und Ai,
13:4
eben an den Ort, da er zuvor den Altar gemacht hatte. Und er
predigte allda den Namen des HERRN.
13:5
Lot aber, der mit Abram zog, der hatte auch Schafe und Rinder
und Hütten.
13:6
Und das Land konnte es nicht ertragen, daß sie beieinander
wohnten; denn ihre Habe war groß, und konnten nicht beieinander
wohnen.
13:7
Und es war immer Zank zwischen den Hirten über Abrams Vieh
und zwischen den Hirten über Lots Vieh. So wohnten auch zu der
Zeit die Kanaaniter und Pheresiter im Lande.
13:8
Da sprach Abram zu Lot: Laß doch nicht Zank sein zwischen mir
und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind
Gebrüder.
13:9
Steht dir nicht alles Land offen? Scheide dich doch von mir.
Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten; oder willst du zur
Rechten, so will ich zur Linken.
13:10
Da hob Lot sein Augen auf und besah die ganze Gegend am
Jordan. Denn ehe der HERR Sodom und Gomorra verderbte, war sie
wasserreich, bis man gen Zoar kommt, als ein Garten des HERRN,
gleichwie Ägyptenland.
13:11
Da erwählte sich Lot die ganze Gegend am Jordan und zog
gegen Morgen. Also schied sich ein Bruder von dem andern,
13:12
daß Abram wohnte im Lande Kanaan und Lot in den Städten der
Jordangegend und setzte seine Hütte gen Sodom.
13:13
Aber die Leute zu Sodom waren böse und sündigten sehr wider
den HERRN.
13:14
Da nun Lot sich von Abram geschieden hatte, sprach der HERR
zu Abram: Hebe dein Augen auf und siehe von der Stätte an, da du
wohnst, gegen Mittag, gegen Morgen und gegen Abend.
13:15
Denn alles Land, das du siehst, will ich dir geben und
deinem Samen ewiglich;
13:16
und ich will deinen Samen machen wie den Staub auf Erden.
Kann ein Mensch den Staub auf Erden zählen, der wird auch deinen
Samen zählen.
13:17
Darum so mache dich auf und ziehe durch das Land in die
Länge und Breite; denn dir will ich's geben.
13:18
Also erhob Abram sein Hütte, kam und wohnte im Hain Mamre,
der zu Hebron ist, und baute daselbst dem HERRN einen Altar.
14:1
Und es begab sich zu der Zeit des Königs Amraphel von Sinear,
Ariochs, des Königs von Ellasar, Kedor-Laomors, des Königs von
Elam, und Thideals, des Königs der Heiden,
14:2
daß sie kriegten mit Bera, dem König von Sodom, und mit
Birsa, dem König von Gomorra, und mit Sineab, dem König von
Adama, und mit Semeber, dem König von Zeboim, und mit dem König
von Bela, das Zoar heißt.
14:3
Diese kamen alle zusammen in das Tal Siddim, wo nun das
Salzmeer ist.
14:4
Denn sie waren zwölf Jahre unter dem König Kedor-Laomor
gewesen, und im dreizehnten Jahr waren sie von ihm abgefallen.
14:5
Darum kam Kedor-Laomor und die Könige, die mit ihm waren, im
vierzehnten Jahr und schlugen die Riesen zu Astharoth-Karnaim und
die Susiter zu Ham und die Emiter in dem Felde Kirjathaim
14:6
und die Horiter auf dem Gebirge Seir, bis El-Pharan, welches
an die Wüste stößt.
14:7
Darnach wandten sie um und kamen an den Born Mispat, das ist
Kades, und schlugen das ganze Land der Amalekiter, dazu die
Amoriter, die zu Hazezon-Thamar wohnten.
14:8
Da zogen aus der König von Sodom, der König von Gomorra, der
König von Adama, der König von Zeboim und der König von Bela, das
Zoar heißt, und rüsteten sich, zu streiten im Tal Siddim
14:9
mit Kedor-Laomor, dem König von Elam, und mit Thideal, dem
König der Heiden, und mit Amraphel, dem König von Sinear, und mit
Arioch, dem König von Ellasar: vier Könige mit fünfen.
14:10
Das Tal Siddim aber hatte viel Erdharzgruben; und die Könige
von Sodom und Gomorra wurden in die Flucht geschlagen und fielen
da hinein, und was übrig blieb, floh auf das Gebirge.
14:11
Da nahmen sie alle Habe zu Sodom und Gomorra und alle Speise
und zogen davon.
14:12
Sie nahmen auch mit sich Lot, Abrams Bruderssohn, und seine
Habe, denn er wohnte zu Sodom, und zogen davon.
14:13
Da kam einer, der entronnen war, und sagte es Abram an, dem
Ausländer, der da wohnte im Hain Mamres, des Amoriters, welcher
ein Bruder war Eskols und Aners. Diese waren mit Abram im Bunde.
14:14
Als nun Abram hörte, daß sein Bruder gefangen war, wappnete
er seine Knechte, dreihundertundachtzehn, in seinem Hause
geboren, und jagte ihnen nach bis gen Dan
14:15
und teilte sich, fiel des Nachts über sie mit seinen
Knechten und schlug sie und jagte sie bis gen Hoba, das zur
Linken der Stadt Damaskus liegt,
14:16
und brachte alle Habe wieder, dazu auch Lot, seinen Bruder,
mit seiner Habe, auch die Weiber und das Volk.
14:17
Als er nun wiederkam von der Schlacht des Kedor-Laomor und
der Könige mit ihm, ging ihm entgegen der König von Sodom in das
Feld, das Königstal heißt.
14:18
Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein
hervor. Und er war ein Priester Gottes des Höchsten.
14:19
Und segnete ihn und sprach: Gesegnet seist du, Abram, dem
höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat;
14:20
und gelobt sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine
Hand beschlossen hat. Und demselben gab Abram den Zehnten von
allem.
14:21
Da sprach der König von Sodom zu Abram: Gib mir die Leute;
die Güter behalte dir.
14:22
Aber Abram sprach zu dem König von Sodom: Ich hebe mein
Hände auf zu dem HERRN, dem höchsten Gott, der Himmel und Erde
geschaffen hat,
14:23
daß ich von allem, was dein ist, nicht einen Faden noch
einen Schuhriemen nehmen will, daß du nicht sagst, du hast Abram
reich gemacht;
14:24
ausgenommen, was die Jünglinge verzehrt haben; und die
Männer Aner, Eskol und Mamre, die mit mir gezogen sind, die laß
ihr Teil nehmen.
15:1
Nach diesen Geschichten begab sich's, daß zu Abram geschah
das Wort des HERRN im Gesicht und sprach: Fürchte dich nicht
Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn.
15:2
Abram sprach aber: HERR HERR, was willst du mir geben? Ich
gehe dahin ohne Kinder; und dieser Elieser von Damaskus wird mein
Haus besitzen.
15:3
Und Abram sprach weiter: Mir hast du keinen Samen gegeben;
und siehe, einer von meinem Gesinde soll mein Erbe sein.
15:4
Und siehe, der HERR sprach zu ihm: Er soll nicht dein Erbe
sein; sondern der von deinem Leib kommen wird, der soll dein Erbe
sein.
15:5
Und er hieß ihn hinausgehen und sprach: Siehe gen Himmel und
zähle die Sterne; kannst du sie zählen? und sprach zu ihm: Also
soll dein Same werden.
15:6
Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm zur
Gerechtigkeit.
15:7
Und er sprach zu ihm: Ich bin der HERR, der dich von Ur in
Chaldäa ausgeführt hat, daß ich dir dies Land zu besitzen gebe.
15:8
Abram aber sprach: HERR HERR, woran soll ich merken, daß
ich's besitzen werde?
15:9
Und er sprach zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh und
eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine
Turteltaube und eine junge Taube.
15:10
Und er brachte ihm solches alles und zerteilte es mitten
voneinander und legte einen Teil dem andern gegenüber; aber die
Vögel zerteilte er nicht.
15:11
Und die Raubvögel fielen auf die Aase; aber Abram scheuchte
sie davon.
15:12
Da nun die Sonne am Untergehen war, fiel ein tiefer Schlaf
auf Abram; und siehe, Schrecken und große Finsternis überfiel
ihn.
15:13
Da sprach er zu Abram: Das sollst du wissen, daß dein Same
wird fremd sein in einem Lande, das nicht sein ist; und da wird
man sie zu dienen zwingen und plagen vierhundert Jahre.
15:14
Aber ich will richten das Volk, dem sie dienen müssen.
Darnach sollen sie ausziehen mit großem Gut.
15:15
Und du sollst fahren zu deinen Vätern mit Frieden und in
gutem Alter begraben werden.
15:16
Sie aber sollen nach vier Mannesaltern wieder hierher
kommen; denn die Missetat der Amoriter ist noch nicht voll.
15:17
Als nun die Sonne untergegangen und es finster geworden war,
siehe, da rauchte ein Ofen, und ein Feuerflamme fuhr zwischen den
Stücken hin.
15:18
An dem Tage machte der HERR einen Bund mit Abram und sprach:
Deinem Samen will ich dies Land geben, von dem Wasser Ägyptens an
bis an das große Wasser Euphrat:
15:19
die Keniter, die Kenisiter, die Kadmoniter,
15:20
die Hethiter, die Pheresiter, die Riesen,
15:21
die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgasiter, die Jebusiter.
16:1
Sarai, Abrams Weib, gebar ihm kein Kind. Sie hatte eine
ägyptische Magd, die hieß Hagar.
16:2
Und sie sprach zu Abram: Siehe, der HERR hat mich
verschlossen, daß ich nicht gebären kann. Gehe doch zu meiner
Magd, ob ich vielleicht aus ihr mich aufbauen möge. Und Abram
gehorchte der Stimme Sarais.
16:3
Da nahm Sarai, Abrams Weib, ihre ägyptische Magd, Hagar, und
gab sie Abram, ihrem Mann, zum Weibe, nachdem sie zehn Jahre im
Lande Kanaan gewohnt hatten.
16:4
Und er ging zu Hagar, die ward schwanger. Als sie nun sah,
daß sie schwanger war, achtete sie ihre Frau gering gegen sich.
16:5
Da sprach Sarai zu Abram: Du tust unrecht an mir. Ich habe
meine Magd dir in die Arme gegeben; nun sie aber sieht, daß sie
schwanger geworden ist, muß ich gering sein in ihren Augen. Der
HERR sei Richter zwischen mir und dir.
16:6
Abram aber sprach zu Sarai: Siehe, deine Magd ist unter
deiner Gewalt; tue mit ihr, wie dir's gefällt. Da sie nun Sarai
wollte demütigen, floh sie von ihr.
16:7
Aber der Engel des HERRN fand sie bei einem Wasserbrunnen in
der Wüste, nämlich bei dem Brunnen am Wege gen Sur.
16:8
Der sprach zu ihr: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her, und
wo willst du hin? Sie sprach: Ich bin von meiner Frau Sarai
geflohen.
16:9
Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Kehre wieder um zu
deiner Frau, und demütige dich unter ihre Hand.
16:10
Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Ich will deinen Samen
also mehren, daß er vor großer Menge nicht soll gezählt werden.
16:11
Weiter sprach der Engel des HERRN zu ihr: Siehe, du bist
schwanger geworden und wirst einen Sohn gebären, des namen sollst
du Ismael heißen, darum daß der HERR dein Elend erhört hat.
16:12
Er wird ein wilder Mensch sein: seine Hand wider jedermann
und jedermanns Hand wider ihn, und wird gegen alle seine Brüder
wohnen.
16:13
Und sie hieß den Namen des HERRN, der mit ihr redete: Du
Gott siehst mich. Denn sie sprach: Gewiß habe ich hier gesehen
den, der mich hernach angesehen hat.
16:14
Darum hieß man den Brunnen einen Brunnen des Lebendigen, der
mich ansieht; welcher Brunnen ist zwischen Kades und Bared.
16:15
Und Hagar gebar einen Sohn; und Abram hieß den Sohn, den ihm
Hagar gebar, Ismael.
16:16
Und Abram war sechsundachtzig Jahre alt, da ihm Hagar den
Ismael gebar.
17:1
Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der
HERR und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor
mir und sei fromm.
17:2
Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir machen und ich
will dich gar sehr mehren.
17:3
Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und Gott redete weiter mit
ihm und sprach:
17:4
Siehe, ich bin's und habe meinen Bund mit dir, und du sollst
ein Vater vieler Völker werden.
17:5
Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll
dein Name sein; denn ich habe dich gemacht zum Vater vieler
Völker
17:6
und will dich gar sehr fruchtbar machen und will von dir
Völker machen, und sollen auch Könige von dir kommen.
17:7
Und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir und
deinem Samen nach dir, bei ihren Nachkommen, daß es ein ewiger
Bund sei, also daß ich dein Gott sei und deines Samens nach dir,
17:8
und ich will dir und deinem Samen nach dir geben das Land,
darin du ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan, zu ewiger
Besitzung, und will ihr Gott sein.
17:9
Und Gott sprach zu Abraham: So halte nun meinen Bund, du und
dein Same nach dir, bei ihren Nachkommen.
17:10
Das ist aber mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir
und euch und deinem Samen nach dir: Alles, was männlich ist unter
euch, soll beschnitten werden.
17:11
Ihr sollt aber die Vorhaut an eurem Fleisch beschneiden. Das
soll ein Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch.
17:12
Ein jegliches Knäblein, wenn's acht Tage alt ist, sollt ihr
beschneiden bei euren Nachkommen.
17:13
Beschnitten werden soll alles Gesinde, das dir daheim
geboren oder erkauft ist. Und also soll mein Bund an eurem
Fleisch sein zum ewigen Bund.
17:14
Und wo ein Mannsbild nicht wird beschnitten an der Vorhaut
seines Fleisches, des Seele soll ausgerottet werden aus seinem
Volk, darum daß es meinen Bund unterlassen hat.
17:15
Und Gott sprach abermals zu Abraham: Du sollst dein Weib
Sarai nicht mehr Sarai heißen, sondern Sara soll ihr Name sein.
17:16
Denn ich will sie segnen, und auch von ihr will ich dir
einen Sohn geben; denn ich will sie segnen, und Völker sollen aus
ihr werden und Könige über viele Völker.
17:17
Da fiel Abraham auf sein Angesicht und lachte, und sprach in
seinem Herzen: Soll mir, hundert Jahre alt, ein Kind geboren
werden, und Sara, neunzig Jahre alt, gebären?
17:18
Und Abraham sprach zu Gott: Ach, daß Ismael leben sollte vor
dir!
17:19
Da sprach Gott: Ja, Sara, dein Weib, soll dir einen Sohn
gebären, den sollst du Isaak heißen; denn mit ihm will ich meinen
ewigen Bund aufrichten und mit seinem Samen nach ihm.
17:20
Dazu um Ismael habe ich dich auch erhört. Siehe, ich habe
ihn gesegnet und will ihn fruchtbar machen und mehren gar sehr.
Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich will ihn zum großen Volk
machen.
17:21
Aber meinen Bund will ich aufrichten mit Isaak, den dir Sara
gebären soll um diese Zeit im andern Jahr.
17:22
Und er hörte auf, mit ihm zu reden. Und Gott fuhr auf von
Abraham.
17:23
Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael und alle Knechte, die
daheim geboren, und alle, die erkauft, und alles, was männlich
war in seinem Hause, und beschnitt die Vorhaut an ihrem Fleisch
ebendesselben Tages, wie ihm Gott gesagt hatte.
17:24
Und Abraham war neunundneunzig Jahre alt, da er die Vorhaut
an seinem Fleisch beschnitt.
17:25
Ismael aber, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, da seines
Fleisches Vorhaut beschnitten ward.
17:26
Eben auf einen Tag wurden sie alle beschnitten, Abraham,
sein Sohn Ismael,
17:27
und was männlich in seinem Hause war, daheim geboren und
erkauft von Fremden; es ward alles mit ihm beschnitten.
18:1
Und der HERR erschien ihm im Hain Mamre, da saß er an der Tür
seiner Hütte, da der Tag am heißesten war.
18:2
Und als er seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei
Männer vor ihm. Und da er sie sah, lief er ihnen entgegen von der
Tür seiner Hütte und bückte sich nieder zur Erde
18:3
und sprach: HERR, habe ich Gnade gefunden vor deinen Augen,
so gehe nicht an deinem Knecht vorüber.
18:4
Man soll euch ein wenig Wasser bringen und eure Füße waschen,
und lehnt euch unter den Baum.
18:5
Und ich will einen Bissen Brot bringen, daß ihr euer Herz
labt; darnach sollt ihr fortgehen. Denn darum seid ihr zu eurem
Knecht gekommen. Sie sprachen: Tue wie du gesagt hast.
18:6
Abraham eilte in die Hütte zu Sara und sprach: Eile und menge
drei Maß Semmelmehl, knete und backe Kuchen.
18:7
Er aber lief zu den Rindern und holte ein zartes, gutes Kalb
und gab's dem Knechte; der eilte und bereitete es zu.
18:8
Und er trug auf Butter und Milch und von dem Kalbe, das er
zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor und blieb stehen vor
ihnen unter dem Baum, und sie aßen.
18:9
Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Weib Sara? Er antwortete:
Drinnen in der Hütte.
18:10
Da sprach er: Ich will wieder zu dir kommen über ein Jahr;
siehe, so soll Sara, dein Weib, einen Sohn haben. Das hörte Sara
hinter ihm, hinter der Tür der Hütte.
18:11
Und sie waren beide, Abraham und Sara, alt und wohl betagt,
also daß es Sara nicht mehr ging nach der Weiber Weise.
18:12
Darum lachte sie bei sich selbst und sprach: Nun ich alt
bin, soll ich noch Wollust pflegen, und mein Herr ist auch alt?
18:13
Da sprach der HERR zu Abraham: Warum lacht Sara und spricht:
Meinst du, das es wahr sei, daß ich noch gebären werde, so ich
doch alt bin?
18:14
Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein? Um diese Zeit will
ich wieder zu dir kommen über ein Jahr, so soll Sara einen Sohn
haben.
18:15
Da leugnete Sara und sprach: Ich habe nicht gelacht; denn
sie fürchtete sich. Aber er sprach: Es ist nicht also; du hast
gelacht.
18:16
Da standen die Männer auf von dannen und wandten sich gegen
Sodom; und Abraham ging mit ihnen, daß er sie geleitete.
18:17
Da sprach der HERR: Wie kann ich Abraham verbergen, was ich
tue,
18:18
sintemal er ein großes und mächtiges Volk soll werden, und
alle Völker auf Erden in ihm gesegnet werden sollen?
18:19
Denn ich weiß, er wird befehlen seinen Kindern und seinem
Hause nach ihm, daß sie des HERRN Wege halten und tun, was recht
und gut ist, auf daß der HERR auf Abraham kommen lasse, was er
ihm verheißen hat.
18:20
Und der HERR sprach: Es ist ein Geschrei zu Sodom und
Gomorra, das ist groß, und ihre Sünden sind sehr schwer.
18:21
Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan
haben nach dem Geschrei, das vor mich gekommen ist, oder ob's
nicht also sei, daß ich's wisse.
18:22
Und die Männer wandten ihr Angesicht und gingen gen Sodom;
aber Abraham blieb stehen vor dem HERRN
18:23
und trat zu ihm und sprach: Willst du denn den Gerechten mit
dem Gottlosen umbringen?
18:24
Es mögen vielleicht fünfzig Gerechte in der Stadt sein;
wolltest du die umbringen und dem Ort nicht vergeben um fünfzig
Gerechter willen, die darin wären?
18:25
Das sei ferne von dir, daß du das tust und tötest den
Gerechten mit dem Gottlosen, daß der Gerechte sei gleich wie der
Gottlose! Das sei ferne von dir, der du aller Welt Richter bist!
Du wirst so nicht richten.
18:26
Der HERR sprach: Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der
Stadt, so will ich um ihrer willen dem ganzen Ort vergeben.
18:27
Abraham antwortete und sprach: Ach siehe, ich habe mich
unterwunden zu reden mit dem HERRN, wie wohl ich Erde und Asche
bin.
18:28
Es möchten vielleicht fünf weniger den fünfzig Gerechte
darin sein; wolltest du denn die ganze Stadt verderben um der
fünf willen? Er sprach: Finde ich darin fünfundvierzig, so will
ich sie nicht verderben.
18:29
Und er fuhr fort mit ihm zu reden und sprach: Man möchte
vielleicht vierzig darin finden. Er aber sprach: Ich will ihnen
nichts tun um der vierzig willen.
18:30
Abraham sprach: Zürne nicht, HERR, daß ich noch mehr rede.
Man möchte vielleicht dreißig darin finden. Er aber sprach: Finde
ich dreißig darin, so will ich ihnen nichts tun.
18:31
Und er sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden mit dem
HERRN zu reden. Man möchte vielleicht zwanzig darin finden. Er
antwortete: Ich will sie nicht verderben um der zwanzig willen.
18:32
Und er sprach: Ach zürne nicht, HERR, daß ich nur noch
einmal rede. Man möchte vielleicht zehn darin finden. Er aber
sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen.
18:33
Und der HERR ging hin, da er mit Abraham ausgeredet hatte;
und Abraham kehrte wieder um an seinen Ort.
19:1
Die zwei Engel kamen gen Sodom des Abends; Lot aber saß zu
Sodom unter dem Tor. Und da er sie sah, stand er auf, ihnen
entgegen, und bückte sich mit seinem Angesicht zur Erde
19:2
und sprach: Siehe, liebe Herren, kehrt doch ein zum Hause
eures Knechtes und bleibt über Nacht; laßt eure Füße waschen, so
steht ihr morgens früh auf und zieht eure Straße. Aber sie
sprachen: Nein, sondern wir wollen über Nacht auf der Gasse
bleiben.
19:3
Da nötigte er sie sehr; und sie kehrten zu ihm ein und kamen
in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl und buk ungesäuerte
Kuchen; und sie aßen.
19:4
Aber ehe sie sich legten, kamen die Leute der Stadt Sodom und
umgaben das ganze Haus, jung und alt, das ganze Volk aus allen
Enden,
19:5
und forderten Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer,
die zu dir gekommen sind diese Nacht? Führe sie heraus zu uns,
daß wir sie erkennen.
19:6
Lot ging heraus zu ihnen vor die Tür und schloß die Tür
hinter sich zu
19:7
und sprach: Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel!
19:8
Siehe, ich habe zwei Töchter, die haben noch keinen Mann
erkannt, die will ich herausgeben unter euch, und tut mit ihnen,
was euch gefällt; allein diesen Männern tut nichts, denn darum
sind sie unter den Schatten meines Daches eingegangen.
19:9
Sie aber sprachen: Geh hinweg! und sprachen auch: Du bist der
einzige Fremdling hier und willst regieren? Wohlan, wir wollen
dich übler plagen denn jene. Und sie drangen hart auf den Mann
Lot. Und da sie hinzuliefen und wollten die Tür aufbrechen,
19:10
griffen die Männer hinaus und zogen Lot hinein zu sich ins
Haus und schlossen die Tür zu.
19:11
Und die Männer vor der Tür wurden mit Blindheit geschlagen,
klein und groß, bis sie müde wurden und die Tür nicht finden
konnten.
19:12
Und die Männer sprachen zu Lot: Hast du noch irgend hier
einen Eidam und Söhne und Töchter, und wer dir angehört in der
Stadt, den führe aus dieser Stätte.
19:13
Denn wir werden diese Stätte verderben, darum daß ihr
Geschrei groß ist vor dem HERRN; der hat uns gesandt, sie zu
verderben.
19:14
Da ging Lot hinaus und redete mit seinen Eidamen, die seine
Töchter nehmen sollten: Macht euch auf und geht aus diesem Ort;
denn der HERR wird diese Stadt verderben. Aber es war ihnen
lächerlich.
19:15
Da nun die Morgenröte aufging, hießen die Engel den Lot
eilen und sprachen: Mache dich auf, nimm dein Weib und deine zwei
Töchter, die vorhanden sind, daß du nicht auch umkommst in der
Missetat dieser Stadt.
19:16
Da er aber verzog, ergriffen die Männer ihn und sein Weib
und seine zwei Töchter bei der Hand, darum daß der HERR ihn
verschonte, und führten ihn hinaus und ließen ihn draußen vor der
Stadt.
19:17
Und als sie ihn hatten hinausgebracht, sprach er: Errette
dein Seele und sieh nicht hinter dich; auch stehe nicht in dieser
ganzen Gegend. Auf den Berg rette dich, daß du nicht umkommst.
19:18
Aber Lot sprach zu ihnen: Ach nein, Herr!
19:19
Siehe, dieweil dein Knecht Gnade gefunden hat vor deinen
Augen, so wollest du deine Barmherzigkeit groß machen, die du an
mir getan hast, daß du meine Seele am Leben erhieltest. Ich kann
mich nicht auf den Berg retten; es möchte mich ein Unfall
ankommen, daß ich stürbe.
19:20
Siehe, da ist eine Stadt nahe, darein ich fliehen kann, und
sie ist klein; dahin will ich mich retten (ist sie doch klein),
daß meine Seele lebendig bleibe.
19:21
Da sprach er zu ihm: Siehe, ich habe auch in diesem Stück
dich angesehen, daß ich die Stadt nicht umkehre, von der du
geredet hast.
19:22
Eile und rette dich dahin; denn ich kann nichts tun, bis daß
du hineinkommst. Daher ist diese Stadt genannt Zoar.
19:23
Und die Sonne war aufgegangen auf Erden, da Lot nach Zoar
kam.
19:24
Da ließ der HERR Schwefel und Feuer regnen von Himmel herab
auf Sodom und Gomorra
19:25
und kehrte die Städte um und die ganze Gegend und alle
Einwohner der Städte und was auf dem Lande gewachsen war.
19:26
Und sein Weib sah hinter sich und ward zur Salzsäule.
19:27
Abraham aber machte sich des Morgens früh auf an den Ort, da
er gestanden vor dem HERRN,
19:28
und wandte sein Angesicht gegen Sodom und Gomorra und alles
Land der Gegend und schaute; und siehe, da ging Rauch auf vom
Lande wie ein Rauch vom Ofen.
19:29
Und es geschah, da Gott die Städte in der Gegend verderbte,
gedachte er an den Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die
er umkehrte, darin Lot wohnte.
19:30
Und Lot zog aus Zoar und blieb auf dem Berge mit seinen
beiden Töchtern; denn er fürchtete sich, zu Zoar zu bleiben; und
blieb also in einer Höhle mit seinen beiden Töchtern.
19:31
Da sprach die ältere zu der jüngeren: Unser Vater ist alt,
und ist kein Mann mehr auf Erden der zu uns eingehen möge nach
aller Welt Weise;
19:32
so komm, laß uns unserm Vater Wein zu trinken geben und bei
ihm schlafen, daß wir Samen von unserm Vater erhalten.
19:33
Also gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in derselben
Nacht. Und die erste ging hinein und legte sich zu ihrem Vater;
und der ward's nicht gewahr, da sie sich legte noch da sie
aufstand.
19:34
Des Morgens sprach die ältere zu der jüngeren: Siehe, ich
habe gestern bei meinem Vater gelegen. Laß uns ihm diese Nacht
auch Wein zu trinken geben, daß du hineingehst und legst dich zu
ihm, daß wir Samen von unserm Vater erhalten.
19:35
Also gaben sie ihrem Vater die Nacht auch Wein zu trinken.
Und die jüngere machte sich auf und legte sich zu ihm; und er
ward's nicht gewahr, da sie sich legte noch da sie aufstand.
19:36
Also wurden beide Töchter Lots schwanger von ihrem Vater.
19:37
Und die ältere gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von
dem kommen her die Moabiter bis auf den heutigen Tag.
19:38
Und die jüngere gebar auch einen Sohn, den hieß sie das Kind
Ammi. Von dem kommen die Kinder Ammon bis auf den heutigen Tag.
20:1
Abraham aber zog von dannen ins Land gegen Mittag und wohnte
zwischen Kades und Sur und ward ein Fremdling zu Gerar.
20:2
Er sprach aber von seinem Weibe Sara: Es ist meine Schwester.
Da sandte Abimelech, der König zu Gerar, nach ihr und ließ sie
holen.
20:3
Aber Gott kam zu Abimelech des Nachts im Traum und sprach zu
ihm: Siehe da, du bist des Todes um des Weibes willen, das du
genommen hast; denn sie ist eines Mannes Eheweib.
20:4
Abimelech aber hatte sie nicht berührt und sprach: HERR,
willst du denn auch ein gerechtes Volk erwürgen?
20:5
Hat er nicht zu mir gesagt: Sie sei seine Schwester? Und sie
hat auch gesagt: Er ist mein Bruder. Habe ich doch das getan mit
einfältigem Herzen und unschuldigen Händen.
20:6
Und Gott sprach zu ihm im Traum: Ich weiß auch, daß du mit
einfältigem Herzen das getan hast. Darum habe ich dich auch
behütet, daß du nicht wider mich sündigtest, und habe es nicht
zugegeben, daß du sie berührtest.
20:7
So gib nun dem Manne sein Weib wieder, denn er ist ein
Prophet; und laß ihn für dich bitten, so wirst du lebendig
bleiben. Wo du sie aber nicht wiedergibst, so wisse, daß du des
Todes sterben mußt und alles, was dein ist.
20:8
Da stand Abimelech des Morgens früh auf und rief alle seine
Knechte und sagte ihnen dieses alles vor ihren Ohren. Und die
Leute fürchteten sich sehr.
20:9
Und Abimelech rief Abraham auch und sprach zu ihm: Warum hast
du uns das getan? Und was habe ich an dir gesündigt, daß du so
eine große Sünde wolltest auf mich und mein Reich bringen? Du
hast mit mir gehandelt, wie man nicht handeln soll.
20:10
Und Abimelech sprach weiter zu Abraham: Was hast du gesehen,
daß du solches getan hast?
20:11
Abraham sprach: Ich dachte, vielleicht ist keine
Gottesfurcht an diesem Orte, und sie werden mich um meines Weibes
willen erwürgen.
20:12
Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester; denn sie ist meines
Vaters Tochter, aber nicht meiner Mutter Tochter, und ist mein
geworden.
20:13
Da mich aber Gott aus meines Vaters Hause wandern hieß,
sprach ich zu ihr: Die Barmherzigkeit tu an mir, daß, wo wir
hinkommen, du sagst, ich sei dein Bruder.
20:14
Da nahm Abimelech Schafe und Rinder, Knechte und Mägde und
gab sie Abraham und gab ihm wieder sein Weib Sara
20:15
und sprach: Siehe da, mein Land steht dir offen; wohne, wo
dir's wohl gefällt.
20:16
Und sprach zu Sara: Siehe da, ich habe deinem Bruder tausend
Silberlinge gegeben; siehe, das soll dir eine Decke der Augen
sein vor allen, die bei dir sind, und allenthalben. Und damit war
ihr Recht verschafft.
20:17
Abraham aber betete zu Gott; da heilte Gott Abimelech und
sein Weib und seine Mägde, daß sie Kinder gebaren.
20:18
Denn der HERR hatte zuvor hart verschlossen alle Mütter des
Hauses Abimelechs um Saras, Abrahams Weibes, willen.
21:1
Und der HERR suchte heim Sara, wie er geredet hatte, und tat
mit ihr, wie er geredet hatte.
21:2
Und Sara ward schwanger und gebar Abraham einen Sohn in
seinem Alter um die Zeit, von der ihm Gott geredet hatte.
21:3
Und Abraham hieß seinen Sohn, der ihm geboren war, Isaak, den
ihm Sara gebar,
21:4
und beschnitt ihn am achten Tage, wie ihm Gott geboten hatte.
21:5
Hundert Jahre war Abraham alt, da ihm sein Sohn Isaak geboren
ward.
21:6
Und Sara sprach: Gott hat mir ein Lachen zugerichtet; denn
wer es hören wird, der wird über mich lachen,
21:7
und sprach: Wer durfte von Abraham sagen, daß Sara Kinder
säuge? Denn ich habe ihm einen Sohn geboren in seinem Alter.
21:8
Und das Kind wuchs und ward entwöhnt; und Abraham machte ein
großes Mahl am Tage, da Isaak entwöhnt ward.
21:9
Und Sara sah den Sohn Hagars, der Ägyptischen, den sie
Abraham geboren hatte, daß er ein Spötter war,
21:10
und sprach zu Abraham: Treibe diese Magd aus mit ihrem Sohn;
denn dieser Magd Sohn soll nicht erben mit meinem Sohn Isaak.
21:11
Das Wort gefiel Abraham sehr übel um seines Sohnes willen.
21:12
Aber Gott sprach zu ihm: Laß dir's nicht übel gefallen des
Knaben und der Magd halben. Alles, was Sara dir gesagt hat, dem
gehorche; denn in Isaak soll dir der Same genannt werden.
21:13
Auch will ich der Magd Sohn zum Volk machen, darum daß er
deines Samens ist.
21:14
Da stand Abraham des Morgens früh auf und nahm Brot und
einen Schlauch mit Wasser und legte es Hagar auf ihre Schulter
und den Knaben mit und ließ sie von sich. Da zog sie hin und ging
in der Wüste irre bei Beer-Seba.
21:15
Da nun das Wasser in dem Schlauch aus war, warf sie den
Knaben unter einen Strauch
21:16
und ging hin und setzte sich gegenüber von fern, einen
Bogenschuß weit; denn sie sprach: Ich kann nicht ansehen des
Knaben Sterben. Und sie setzte sich gegenüber und hob ihre Stimme
auf und weinte.
21:17
Da erhörte Gott die Stimme des Knaben. Und der Engel Gottes
rief vom Himmel der Hagar und sprach zu ihr: Was ist dir Hagar?
Fürchte dich nicht; denn Gott hat erhört die Stimme des Knaben,
da er liegt.
21:18
Steh auf, nimm den Knaben und führe ihn an deiner Hand; denn
ich will ihn zum großen Volk machen.
21:19
Und Gott tat ihr die Augen auf, daß sie einen Wasserbrunnen
sah. Da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und
tränkte den Knaben.
21:20
Und Gott war mit dem Knaben; der wuchs und wohnte in der
Wüste und ward ein guter Schütze.
21:21
Und er wohnte in der Wüste Pharan, und seine Mutter nahm ihm
ein Weib aus Ägyptenland.
21:22
Zu der Zeit redete Abimelech und Phichol, sein
Feldhauptmann, mit Abraham und sprach: Gott ist mit dir in allem,
das du tust.
21:23
So schwöre mir nun bei Gott, daß du mir und meinen Kindern
und meinen Enkeln keine Untreue erzeigen wollest, sondern die
Barmherzigkeit, die ich an dir getan habe, an mir auch tust und
an dem Lande, darin du ein Fremdling bist.
21:24
Da sprach Abraham: Ich will schwören.
21:25
Und Abraham setzte Abimelech zur Rede um des Wasserbrunnens
willen, den Abimelechs Knechte hatten mit Gewalt genommen.
21:26
Da antwortete Abimelech: Ich habe es nicht gewußt, wer das
getan hat; auch hast du mir's nicht angesagt; dazu habe ich's
nicht gehört bis heute.
21:27
Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie Abimelech; und
sie machten beide einen Bund miteinander.
21:28
Und Abraham stellt sieben Lämmer besonders.
21:29
Da sprach Abimelech zu Abraham: Was sollen die sieben
Lämmer, die du besonders gestellt hast?
21:30
Er antwortete: Sieben Lämmer sollst du von meiner Hand
nehmen, daß sie mir zum Zeugnis seien, daß ich diesen Brunnen
gegraben habe.
21:31
Daher heißt die Stätte Beer-Seba, weil sie beide miteinander
da geschworen haben.
21:32
Und also machten sie den Bund zu Beer-Seba. Da machten sich
auf Abimelech und Phichol, sein Feldhauptmann, und zogen wieder
in der Philister Land.
21:33
Abraham aber pflanzte Bäume zu Beer-Seba und predigte
daselbst von dem Namen des HERRN, des ewigen Gottes.
21:34
Und er war ein Fremdling in der Philister Lande eine lange
Zeit.
22:1
Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu
ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich.
22:2
Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb
hast, und gehe hin in das Land Morija und opfere ihn daselbst zum
Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde.
22:3
Da stand Abraham des Morgens früh auf und gürtete seinen Esel
und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete
Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging an den Ort, davon
ihm Gott gesagt hatte.
22:4
Am dritten Tage hob Abraham seine Augen auf und sah die
Stätte von ferne
22:5
und sprach zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel!
Ich und der Knabe wollen dorthin gehen; und wenn wir angebetet
haben, wollen wir wieder zu euch kommen.
22:6
Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf
seinen Sohn Isaak; er aber nahm das Feuer und Messer in seine
Hand, und gingen die beiden miteinander.
22:7
Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham
antwortete: Hier bin ich mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hier
ist Feuer und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer?
22:8
Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein
Schaf zum Brandopfer. Und gingen beide miteinander.
22:9
Und als sie kamen an die Stätte, die ihm Gott gesagt hatte,
baute Abraham daselbst einen Altar und legte das Holz darauf und
band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz
22:10
und reckte seine Hand aus und faßte das Messer, daß er
seinen Sohn schlachtete.
22:11
Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel und sprach:
Abraham! Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.
22:12
Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tue ihm
nichts; denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest und hast deines
einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen.
22:13
Da hob Abraham sein Augen auf und sah einen Widder hinter
sich in der Hecke mit seinen Hörnern hangen und ging hin und nahm
den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes Statt.
22:14
Und Abraham hieß die Stätte: Der HERR sieht. Daher man noch
heutigestages sagt: Auf dem Berge, da der HERR sieht.
22:15
Und der Engel des HERRN rief Abraham abermals vom Himmel
22:16
und sprach: Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der
HERR, weil du solches getan hast und hast deines einzigen Sohnes
nicht verschont,
22:17
daß ich deinen Samen segnen und mehren will wie die Sterne
am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres; und dein Same soll
besitzen die Tore seiner Feinde;
22:18
und durch deinen Samen sollen alle Völker auf Erden gesegnet
werden, darum daß du meiner Stimme gehorcht hast.
22:19
Also kehrte Abraham wieder zu seinen Knechten; und sie
machten sich auf und zogen miteinander gen Beer-Seba; und er
wohnte daselbst.
22:20
Nach diesen Geschichten begab sich's, daß Abraham angesagt
ward: Siehe, Milka hat auch Kinder geboren deinem Bruder Nahor,
22:21
nämlich Uz, den Erstgeborenen, und Buz, seinen Bruder, und
Kemuel, von dem die Syrer kommen,
22:22
und Chesed und Haso und Phildas und Jedlaph und Bethuel.
22:23
Bethuel aber zeugte Rebekka. Diese acht gebar Milka dem
Nahor, Abrahams Bruder.
22:24
Und sein Kebsweib, mit Namen Rehuma, gebar auch, nämlich den
Tebah, Gaham, Thahas und Maacha.
23:1
Sara ward hundertsiebenundzwanzig Jahre alt
23:2
und starb in Kirjat-Arba, das Hebron heißt, im Lande Kanaan.
Da kam Abraham, daß er sie beklagte und beweinte.
23:3
Darnach stand er auf von seiner Leiche und redete mit den
Kindern Heth und sprach:
23:4
Ich bin ein Fremder und Einwohner bei euch; gebt mir ein
Erbbegräbnis bei euch, daß ich meinen Toten begrabe, der vor mir
liegt.
23:5
Da antworteten Abraham die Kinder Heth und sprachen zu ihm:
23:6
Höre uns, lieber Herr! Du bist ein Fürst Gottes unter uns,
begrabe deinen Toten in unsern vornehmsten Gräbern; kein Mensch
soll dir unter uns wehren, daß du in seinem Grabe begrabest
deinen Toten.
23:7
Da stand Abraham auf und bückte sich vor dem Volk des Landes,
vor den Kindern Heth.
23:8
Und er redete mit ihnen und sprach: Gefällt es euch, daß ich
meinen Toten, der vor mir liegt, begrabe, so hört mich und bittet
für mich Ephron, den Sohn Zohars,
23:9
daß er mir gebe seine zwiefache Höhle, die er hat am Ende
seines Ackers; er gebe sie mir um Geld, soviel sie wert ist,
unter euch zum Erbbegräbnis.
23:10
Ephron aber saß unter den Kindern Heth. Da antwortete
Ephron, der Hethiter, Abraham, daß zuhörten die Kinder Heth, vor
allen, die zu seiner Stadt Tor aus und ein gingen, und sprach:
23:11
Nein, mein Herr, sondern höre mir zu! Ich schenke dir den
Acker und die Höhle darin dazu und übergebe dir's vor den Augen
der Kinder meines Volkes, zu begraben deinen Toten.
23:12
Da bückte sich Abraham vor dem Volk des Landes
23:13
und redete mit Ephron, daß zuhörte das Volk des Landes, und
sprach: Willst du mir ihn lassen, so bitte ich, nimm von mir das
Geld für den Acker, das ich dir gebe, so will ich meinen Toten
daselbst begraben.
23:14
Ephron antwortete Abraham und sprach zu ihm:
23:15
Mein Herr, höre doch mich! Das Feld ist vierhundert Lot
Silber wert; was ist das aber zwischen mir und dir? Begrabe nur
deinen Toten!
23:16
Abraham gehorchte Ephron und wog ihm das Geld dar, das er
gesagt hatte, daß zuhörten die Kinder Heth, vierhundert Lot
Silber, das im Kauf gang und gäbe war.
23:17
Also ward Ephrons Acker, darin die zwiefache Höhle ist,
Mamre gegenüber, Abraham zum eigenen Gut bestätigt mit der Höhle
darin und mit allen Bäumen auf dem Acker umher,
23:18
daß die Kinder Heth zusahen und alle, die zu seiner Stadt
Tor aus und ein gingen.
23:19
Darnach begrub Abraham Sara, sein Weib, in der Höhle des
Ackers, die zwiefach ist, Mamre gegenüber, das ist Hebron, im
Lande Kanaan.
23:20
Also ward bestätigt der Acker und die Höhle darin Abraham
zum Erbbegräbnis von den Kindern Heth.
24:1
Abraham ward alt und wohl betagt, und der HERR hatte ihn
gesegnet allenthalben.
24:2
Und er sprach zu dem ältesten Knecht seines Hauses, der allen
seinen Gütern vorstand: Lege deine Hand unter meine Hüfte
24:3
und schwöre mir bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und der
Erde, daß du meinem Sohn kein Weib nehmest von den Töchtern der
Kanaaniter, unter welchen ich wohne,
24:4
sondern daß du ziehst in mein Vaterland und zu meiner
Freundschaft und nehmest meinem Sohn Isaak ein Weib.
24:5
Der Knecht sprach: Wie, wenn das Weib mir nicht wollte folgen
in dies Land, soll ich dann deinen Sohn wiederbringen in jenes
Land, daraus du gezogen bist?
24:6
Abraham sprach zu ihm: Davor hüte dich, daß du meinen Sohn
nicht wieder dahin bringst.
24:7
Der HERR, der Gott des Himmels, der mich von meines Vaters
Hause genommen hat und von meiner Heimat, der mir geredet hat und
mir auch geschworen hat und gesagt: Dies Land will ich deinem
Samen geben, der wird seine Engel vor dir her senden, daß du
meinem Sohn daselbst ein Weib nehmest.
24:8
So aber das Weib dir nicht folgen will, so bist du dieses
Eides quitt. Allein bringe meinen Sohn nicht wieder dorthin.
24:9
Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams,
seines Herrn, und schwur ihm solches.
24:10
Also nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines
Herrn und zog hin und hatte mit sich allerlei Güter seines Herrn
und machte sich auf und zog nach Mesopotamien zu der Stadt
Nahors.
24:11
Da ließ er die Kamele sich lagern draußen vor der Stadt bei
einem Wasserbrunnen, des Abends um die Zeit, wo die Weiber
pflegten herauszugehen und Wasser zu schöpfen,
24:12
und sprach: HERR, du Gott meines Herrn Abraham, begegne mir
heute und tue Barmherzigkeit an meinem Herrn Abraham!
24:13
Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen, und der Leute
Töchter in dieser Stadt werden herauskommen, Wasser zu schöpfen.
24:14
Wenn nun eine Dirne kommt, zu der ich spreche: Neige deinen
Krug, und laß mich trinken, und sie sprechen wird: Trinke, ich
will deine Kamele auch tränken: das sei die, die du deinem Diener
Isaak beschert hast, und daran werde ich erkennen, daß du
Barmherzigkeit an meinem Herrn getan habest.
24:15
Und ehe er ausgeredet hatte, siehe, da kam heraus Rebekka,
Bethuels Tochter, der ein Sohn der Milka war, welche Nahors,
Abrahams Bruders, Weib war, und trug einen Krug auf ihrer Achsel.
24:16
Und sie war eine sehr schöne Dirne von Angesicht, noch eine
Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Die stieg hinab zum
Brunnen und füllte den Krug und stieg herauf.
24:17
Da lief ihr der Knecht entgegen und sprach: Laß mich ein
wenig Wasser aus deinem Kruge trinken.
24:18
Und sie sprach: Trinke, mein Herr! und eilend ließ sie den
Krug hernieder auf ihre Hand und gab ihm zu trinken.
24:19
Und da sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Ich
will deinen Kamelen auch schöpfen, bis sie alle getrunken haben.
24:20
Und eilte und goß den Krug aus in die Tränke und lief
abermals zum Brunnen, zu schöpfen, und schöpfte allen seinen
Kamelen.
24:21
Der Mann aber wunderte sich ihrer und schwieg still, bis er
erkennete, ob der HERR zu seiner Reise Gnade gegeben hätte oder
nicht.
24:22
Da nun die Kamele alle getrunken hatten, nahm er einen
goldenen Reif, ein halbes Lot schwer, und zwei Armringe an ihre
Hände, zehn Lot Goldes schwer,
24:23
und sprach: Wes Tochter bist du? das sage mir doch. Haben
wir Raum in deines Vaters Hause, zu beherbergen?
24:24
Sie sprach zu ihm: Ich bin Bethuels Tochter, des Sohnes
Milkas, den sie dem Nahor geboren hat,
24:25
und sagte weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter
bei uns und Raum genug, zu beherbergen.
24:26
Da neigte sich der Mann und betete den HERRN an
24:27
und sprach: Gelobt sei der HERR, der Gott meines Herrn
Abraham, der seine Barmherzigkeit und seine Wahrheit nicht
verlassen hat an meinem Herrn; denn der HERR hat mich den Weg
geführt zum Hause des Bruders meines Herrn.
24:28
Und die Dirne lief und sagte solches alles an in ihrer
Mutter Hause.
24:29
Und Rebekka hatte einen Bruder, der hieß Laban; und Laban
lief zu dem Mann draußen bei dem Brunnen.
24:30
Und als er sah den Reif und die Armringe an seiner Schwester
Händen und hörte die Worte Rebekkas, seiner Schwester, daß sie
sprach: Also hat mir der Mann gesagt, kam er zu dem Mann, und
siehe, er stand bei den Kamelen am Brunnen.
24:31
Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HERRN! Warum
stehst du draußen? Ich habe das Haus geräumt und für die Kamele
auch Raum gemacht.
24:32
Also führte er den Mann ins Haus und zäumte die Kamele ab
und gab ihnen Stroh und Futter und Wasser, zu waschen seine Füße
und die Füße der Männer, die mit ihm waren,
24:33
und setzte ihnen Essen vor. Er sprach aber: Ich will nicht
essen, bis daß ich zuvor meine Sache vorgebracht habe. Sie
antworteten: Sage an!
24:34
Er sprach: Ich bin Abrahams Knecht.
24:35
Und der HERR hat meinen Herrn reichlich gesegnet, daß er
groß geworden ist, und hat ihm Schafe und Ochsen, Silber und
Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.
24:36
Dazu hat Sara, meines Herrn Weib, einen Sohn geboren meinem
Herrn in seinem Alter; dem hat er alles gegeben, was er hat.
24:37
Und mein Herr hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Du
sollst meinem Sohn kein Weib nehmen von den Töchtern der
Kanaaniter, in deren Land ich wohne,
24:38
sondern ziehe hin zu meines Vaters Hause und zu meinem
Geschlecht; daselbst nimm meinem Sohn ein Weib.
24:39
Ich aber sprach zu meinem Herrn: Wie, wenn mir das Weib
nicht folgen will?
24:40
Da sprach er zu mir: Der HERR, vor dem ich wandle, wird
seinen Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben, daß
du meinem Sohn ein Weib nehmest von meiner Freundschaft und
meines Vaters Hause.
24:41
Alsdann sollst du meines Eides quitt sein, wenn du zu meiner
Freundschaft kommst; geben sie dir sie nicht, so bist du meines
Eides quitt.
24:42
Also kam ich heute zum Brunnen und sprach: HERR, Gott meines
Herrn Abraham, hast du Gnade zu meiner Reise gegeben, auf der ich
bin,
24:43
siehe, so stehe ich hier bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun
eine Jungfrau herauskommt, zu schöpfen, und ich zu ihr spreche:
Gib mir ein wenig Wasser zu trinken aus deinem Krug,
24:44
und sie wird sagen: Trinke du, ich will deinen Kamelen auch
schöpfen: die sei das Weib, das der HERR meines Herrn Sohne
beschert hat.
24:45
Ehe ich nun solche Worte ausgeredet hatte in meinem Herzen,
siehe, da kommt Rebekka heraus mit einem Krug auf ihrer Achsel
und geht hinab zum Brunnen und schöpft. Da sprach ich zu ihr: Gib
mir zu trinken.
24:46
Und sie nahm eilend den Krug von ihrer Achsel und sprach:
Trinke, und deine Kamele will ich auch tränken. Also trank ich,
und sie tränkte die Kamele auch.
24:47
Und ich fragte sie und sprach: Wes Tochter bist du? Sie
antwortete: Ich bin Bethuels Tochter, des Sohnes Nahors, den ihm
Milka geboren hat. Da legte ich einen Reif an ihre Stirn und
Armringe an ihre Hände
24:48
und neigte mich und betete den HERRN an und lobte den HERRN,
den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt
hat, daß ich seinem Sohn die Tochter nehme des Bruders meines
Herrn.
24:49
Seid ihr nun die, so an meinem Herrn Freundschaft und Treue
beweisen wollen, so sagt mir's; wo nicht, so sagt mir's auch, daß
ich mich wende zur Rechten oder zur Linken.
24:50
Da antworteten Laban und Bethuel und sprachen: Das kommt vom
HERRN; darum können wir nicht wider dich reden, weder Böses noch
Gutes;
24:51
da ist Rebekka vor dir, nimm sie und zieh hin, daß sie das
Weib sei des Sohnes deines Herrn, wie der HERR geredet hat.
24:52
Da diese Worte hörte Abrahams Knecht, bückte er sich vor dem
Herrn zur Erde
24:53
und zog hervor silberne und goldene Kleinode und Kleider und
gab sie Rebekka; aber ihrem Bruder und der Mutter gab er Würze.
24:54
Da aß und trank er samt den Männern, die mit ihm waren, und
blieb über Nacht allda. Des Morgens aber stand er auf und sprach:
Laß mich ziehen zu meinem Herrn.
24:55
Aber ihr Bruder und ihre Mutter sprachen: Laß doch die Dirne
einen Tag oder zehn bei uns bleiben; darnach sollst du ziehen.
24:56
Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf; denn der HERR
hat Gnade zu meiner Reise gegeben. Laßt mich, daß ich zu meinem
Herrn ziehe.
24:57
Da sprachen sie: Laßt uns die Dirne rufen und fragen, was
sie dazu sagt.
24:58
Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit
diesem Mann ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will mit ihm.
24:59
Also ließen sie Rebekka, ihre Schwester, ziehen mit ihrer
Amme samt Abrahams Knecht und seinen Leuten.
24:60
Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du bist unsre
Schwester; wachse in vieltausendmal tausend, und dein Same
besitze die Tore seiner Feinde.
24:61
Also machte sich Rebekka auf mit ihren Dirnen, und setzten
sich auf die Kamele und zogen dem Manne nach. Und der Knecht nahm
Rebekka und zog hin.
24:62
Isaak aber kam vom Brunnen des Lebendigen und Sehenden (denn
er wohnte im Lande gegen Mittag)
24:63
und war ausgegangen, zu beten auf dem Felde um den Abend,
und hob seine Augen auf und sah, daß Kamele daherkamen.
24:64
Und Rebekka hob ihre Augen auf und sah Isaak; da stieg sie
eilend vom Kamel
24:65
und sprach zu dem Knecht: Wer ist der Mann auf dem Felde?
Der Knecht sprach: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Mantel und
verhüllte sich.
24:66
Und der Knecht erzählte Isaak alle Sachen, die er
ausgerichtet hatte.
24:67
Da führte sie Isaak in die Hütte seiner Mutter Sara und nahm
die Rebekka und sie war sein Weib, und er gewann sie lieb. Also
ward Isaak getröstet über seine Mutter.
25:1
Abraham nahm wieder ein Weib, die hieß Ketura.
25:2
Die gebar ihm Simran und Joksan, Medan und Midian, Jesbak und
Suah.
25:3
Joksan aber zeugte Saba und Dedan. Die Kinder aber von Dedan
waren: die Assuriter, die Letusiter und die Leumiter.
25:4
Die Kinder Midians waren: Epha, Epher, Henoch, Abida und
Eldaa. Diese alle sind Kinder der Ketura.
25:5
Und Abraham gab all sein Gut Isaak.
25:6
Aber den Kindern, die er von den Kebsweibern hatte, gab er
Geschenke und ließ sie von seinen Sohn Isaak ziehen, dieweil er
noch lebte, gegen Aufgang in das Morgenland.
25:7
Das aber ist Abrahams Alter, das er gelebt hat:
hundertfünfundsiebzig Jahre.
25:8
Und er nahm ab und starb in einem ruhigen Alter, da er alt
und lebenssatt war, und ward zu seinem Volk gesammelt.
25:9
Und es begruben ihn die Söhne Isaak und Ismael in der
zwiefachen Höhle auf dem Acker Ephrons, des Sohnes Zohars, des
Hethiters, die da liegt Mamre gegenüber,
25:10
in dem Felde, das Abraham von den Kindern Heth gekauft
hatte. Da ist Abraham begraben mit Sara, seinem Weibe.
25:11
Und nach dem Tode Abrahams segnete Gott Isaak, seinen Sohn.
Und er wohnte bei dem Brunnen des Lebendigen und Sehenden.
25:12
Dies ist das Geschlecht Ismaels, des Sohnes Abrahams, den
ihm Hagar gebar, die Magd Saras aus Ägypten;
25:13
und das sind die Namen der Kinder Ismaels, davon ihre
Geschlechter genannt sind: der erstgeborene Sohn Ismaels,
Nebajoth, -Kedar, Abdeel, Mibsam,
25:14
Misma, Duma, Massa,
25:15
Hadar, Thema, Jetur, Naphis und Kedma.
25:16
Dies sind die Kinder Ismaels mit ihren Namen in ihren Höfen
und Zeltdörfern, zwölf Fürsten über ihre Leute.
25:17
Und das ist das Alter Ismaels: hundert und siebenunddreißig
Jahre. Und er nahm ab und starb und ward gesammelt zu seinem
Volk.
25:18
Und sie wohnten von Hevila an bis gen Sur vor Ägypten und
bis wo man nach Assyrien geht. Er ließ sich aber nieder gegen
alle seine Brüder.
25:19
Dies ist das Geschlecht Isaaks, des Sohnes Abrahams: Abraham
zeugte Isaak.
25:20
Isaak aber war vierzig Jahre alt, da er Rebekka zum Weibe
nahm, die Tochter Bethuels, des Syrers, von Mesopotamien, Labans,
des Syrers Schwester.
25:21
Isaak aber bat den HERRN für sein Weib, denn sie war
unfruchtbar. Und der HERR ließ sich erbitten, und Rebekka, sein
Weib, ward schwanger.
25:22
Und die Kinder stießen sich miteinander in ihrem Leibe. Da
sprach sie: Da mir's also sollte gehen, warum bin ich schwanger
geworden? und sie ging hin, den HERRN zu fragen.
25:23
Und der HERR sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem
Leibe, und zweierlei Leute werden sich scheiden aus deinem Leibe;
und ein Volk wird dem andern Überlegen sein, und der Ältere wird
dem Jüngeren dienen.
25:24
Da nun die Zeit kam, daß sie gebären sollte, siehe, da waren
Zwillinge in ihrem Leibe.
25:25
Der erste, der herauskam, war rötlich, ganz rauh wie ein
Fell; und sie nannten ihn Esau.
25:26
Darnach kam heraus sein Bruder, der hielt mit seiner Hand
die Ferse des Esau; und sie hießen ihn Jakob. Sechzig Jahre alt
war Isaak, da sie geboren wurden.
25:27
Und da nun die Knaben groß wurden, ward Esau ein Jäger und
streifte auf dem Felde, Jakob aber ein sanfter Mann und blieb in
seinen Hütten.
25:28
Und Isaak hatte Esau lieb und aß gern von seinem Weidwerk;
Rebekka aber hatte Jakob lieb.
25:29
Und Jakob kochte ein Gericht. Da kam Esau vom Felde und war
müde
25:30
und sprach zu Jakob: Laß mich kosten das rote Gericht; denn
ich bin müde. Daher heißt er Edom.
25:31
Aber Jakob sprach: Verkaufe mir heute deine Erstgeburt.
25:32
Esau antwortete: Siehe, ich muß doch sterben; was soll mir
denn die Erstgeburt?
25:33
Jakob sprach: So schwöre mir heute. Und er schwur ihm und
verkaufte also Jakob seine Erstgeburt.
25:34
Da gab ihm Jakob Brot und das Linsengericht, und er aß und
trank und stand auf und ging davon. Also verachtete Esau seine
Erstgeburt.
26:1
Es kam aber eine Teuerung ins Land nach der vorigen, so zu
Abrahams Zeiten war. Und Isaak zog zu Abimelech, der Philister
König, zu Gerar.
26:2
Da erschien ihm der HERR und sprach: Ziehe nicht hinab nach
Ägypten, sondern bleibe in dem Lande, das ich dir sage.
26:3
Sei ein Fremdling in diesem Lande, und ich will mit dir sein
und dich segnen; denn dir und deinem Samen will ich alle diese
Länder geben und will meinen Eid bestätigen, den ich deinem Vater
Abraham geschworen habe,
26:4
und will deinem Samen mehren wie die Sterne am Himmel und
will deinem Samen alle diese Länder geben. Und durch deinen Samen
sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden,
26:5
darum daß Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und hat
gehalten meine Rechte, meine Gebote, meine Weise und mein Gesetz.
26:6
Also wohnte Isaak zu Gerar.
26:7
Und wenn die Leute an demselben Ort fragten nach seinem
Weibe, so sprach er: Sie ist meine Schwester. Denn er fürchtete
sich zu sagen: Sie ist mein Weib; sie möchten mich erwürgen um
Rebekkas willen, denn sie war schön von Angesicht.
26:8
Als er nun eine Zeitlang da war, sah Abimelech, der Philister
König, durchs Fenster und ward gewahr, daß Isaak scherzte mit
seinem Weibe Rebekka.
26:9
Da rief Abimelech den Isaak und sprach: Siehe, es ist dein
Weib. Wie hast du denn gesagt: Sie ist meine Schwester? Isaak
antwortete ihm: Ich gedachte, ich möchte vielleicht sterben
müssen um ihretwillen.
26:10
Abimelech sprach: Warum hast du das getan? Es wäre leicht
geschehen, daß jemand vom Volk sich zu deinem Weibe gelegt hätte,
und hättest also eine Schuld auf uns gebracht.
26:11
Da gebot Abimelech allem Volk und sprach: Wer diesen Mann
oder sein Weib antastet, der soll des Todes sterben.
26:12
Und Isaak säte in dem Lande und erntete desselben Jahres
hundertfältig; denn der HERR segnete ihn.
26:13
Und er ward ein großer Mann und nahm immer mehr zu, bis er
sehr groß ward,
26:14
daß er viel Gut hatte an kleinem und großem Vieh und ein
großes Gesinde. Darum beneideten ihn die Philister
26:15
und verstopften alle Brunnen, die seines Vaters Knechte
gegraben hatten zur Zeit Abrahams, seines Vaters, und füllten sie
mit Erde;
26:16
daß auch Abimelech zu ihm sprach: Ziehe von uns, denn du
bist uns zu mächtig geworden.
26:17
Da zog Isaak von dannen und schlug sein Gezelt auf im Grunde
Gerar und wohnte allda
26:18
und ließ die Wasserbrunnen wieder aufgraben, die sie zu
Abrahams, seines Vaters, Zeiten gegraben hatten, welche die
Philister verstopft hatten nach Abrahams Tod, und nannte sie mit
demselben Namen mit denen sie sein Vater genannt hatte.
26:19
Auch gruben Isaaks Knechte im Grunde und fanden daselbst
einen Brunnen lebendigen Wassers.
26:20
Aber die Hirten von Gerar zankten mit den Hirten Isaaks und
sprachen: Das Wasser ist unser. Da hieß er den Brunnen Esek,
darum daß sie ihm unrecht getan hatten.
26:21
Da gruben sie einen andern Brunnen. Darüber zankten sie
auch, darum hieß er ihn Sitna.
26:22
Da machte er sich von dannen und grub einen andern Brunnen.
Darüber zankten sie sich nicht; darum hieß er ihn Rehoboth und
sprach: Nun hat uns der HERR Raum gemacht und uns wachsen lassen
im Lande.
26:23
Darnach zog er von dannen gen Beer-Seba.
26:24
Und der HERR erschien ihm in derselben Nacht und sprach: Ich
bin deines Vaters Abrahams Gott. Fürchte dich nicht; denn ich bin
mit dir und will dich segnen und deinen Samen mehren um meines
Knechtes Abraham willen.
26:25
Da baute er einen Altar daselbst und predigte von dem Namen
des HERRN und richtete daselbst seine Hütte auf, und seine
Knechte gruben daselbst einen Brunnen.
26:26
Und Abimelech ging zu ihm von Gerar, und Ahussat, sein
Freund, und Phichol, sein Feldhauptmann.
26:27
Aber Isaak sprach zu ihnen: Warum kommt ihr zu mir? Haßt ihr
mich doch und habt mich von euch getrieben.
26:28
Sie sprachen: Wir sehen mit sehenden Augen, daß der HERR mit
dir ist. Darum sprachen wir: Es soll ein Eid zwischen uns und dir
sein, und wir wollen einen Bund mit dir machen,
26:29
daß du uns keinen Schaden tust, gleichwie wir dir nichts
denn alles Gute getan haben und dich mit Frieden haben ziehen
lassen. Du aber bist nun der Gesegnete des HERRN.
26:30
Da machte er ihnen ein Mahl, und sie aßen und tranken.
26:31
Und des Morgens früh standen sie auf und schwur einer dem
andern; und Isaak ließ sie gehen, und sie zogen von ihm mit
Frieden.
26:32
Desselben Tages aber kamen Isaaks Knechte und sagten ihm an
von dem Brunnen, den sie gegraben hatten, und sprachen zu ihm:
Wir haben Wasser gefunden.
26:33
Und er nannte ihn Seba; daher heißt die Stadt Beer-Seba bis
auf den heutigen Tag.
26:34
Da Esau vierzig Jahre alt war, nahm er zum Weibe Judith, die
Tochter Beeris, des Hethiters, und Basmath, die Tochter Elons,
des Hethiters.
26:35
Die machten beide Isaak und Rebekka eitel Herzeleid.
27:1
Und es begab sich, da Isaak alt war geworden und seine Augen
dunkel wurden zu sehen, rief er Esau, seinen älteren Sohn, und
sprach zu ihm: Mein Sohn! Er aber antwortete ihm: Hier bin ich.
27:2
Und er sprach: Siehe, ich bin alt geworden und weiß nicht,
wann ich sterben soll.
27:3
So nimm nun dein Geräte, Köcher und Bogen, und geh aufs Feld
und fange mir ein Wildbret
27:4
und mache mir ein Essen, wie ich's gern habe, und bringe
mir's herein, daß ich esse, daß dich meine Seele segne, ehe ich
sterbe.
27:5
Rebekka aber hörte solche Worte, die Isaak zu seinem Sohn
Esau sagte. Und Esau ging hin aufs Feld, daß er ein Wildbret
jagte und heimbrächte.
27:6
Da sprach Rebekka zu Jakob, ihrem Sohn: Siehe, ich habe
gehört deinen Vater reden mit Esau, deinem Bruder, und sagen:
27:7
Bringe mir ein Wildbret und mache mir ein Essen, daß ich esse
und dich segne vor dem HERRN, ehe ich sterbe.
27:8
So höre nun, mein Sohn, meine Stimme, was ich dich heiße.
27:9
Gehe hin zur Herde und hole mir zwei gute Böcklein, daß ich
deinem Vater ein Essen davon mache, wie er's gerne hat.
27:10
Das sollst du deinem Vater hineintragen, daß er esse, auf
daß er dich segne vor seinem Tode.
27:11
Jakob aber sprach zu seiner Mutter Rebekka: Siehe, mein
Bruder Esau ist rauh, und ich glatt;
27:12
so möchte vielleicht mein Vater mich betasten, und ich würde
vor ihm geachtet, als ob ich ihn betrügen wollte, und brächte
über mich einen Fluch und nicht einen Segen.
27:13
Da sprach seine Mutter zu ihm: Der Fluch sei auf mir, mein
Sohn; gehorche nur meiner Stimme, gehe und hole mir.
27:14
Da ging er hin und holte und brachte es seiner Mutter. Da
machte seine Mutter ein Essen, wie es sein Vater gern hatte,
27:15
und nahm Esaus, ihres älteren Sohnes, köstliche Kleider, die
sie bei sich im Hause hatte, und zog sie Jakob an, ihrem jüngeren
Sohn;
27:16
aber die Felle von den Böcklein tat sie um seine Hände, und
wo er glatt war am Halse,
27:17
und gab also das Essen mit Brot, wie sie es gemacht hatte,
in Jakobs Hand, ihres Sohnes.
27:18
Und er ging hinein zu seinem Vater und sprach: Mein Vater!
Er antwortete: Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn?
27:19
Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein
erstgeborener Sohn; ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Steh
auf, setze dich und iß von meinem Wildbret, auf daß mich deine
Seele segne.
27:20
Isaak aber sprach zu seinem Sohn: Mein Sohn, wie hast du so
bald gefunden? Er antwortete: Der HERR, dein Gott, bescherte
mir's.
27:21
Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt herzu, mein Sohn, daß ich
dich betaste, ob du mein Sohn Esau seiest oder nicht.
27:22
Also trat Jakob zu seinem Vater Isaak; und da er ihn
betastet hatte, sprach er: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die
Hände sind Esaus Hände.
27:23
Und er kannte ihn nicht; denn seine Hände waren rauh wie
Esaus, seines Bruders, Hände. Und er segnete ihn
27:24
und sprach zu ihm: Bist du mein Sohn Esau? Er antwortete:
Ja, ich bin's.
27:25
Da sprach er: So bringe mir her, mein Sohn, zu essen von
deinem Wildbret, daß dich meine Seele segne. Da brachte er's ihm,
und er aß, und trug ihm auch Wein hinein, und er trank.
27:26
Und Isaak, sein Vater, sprach zu ihm: Komm her und küsse
mich, mein Sohn.
27:27
Er trat hinzu und küßte ihn. Da roch er den Geruch seiner
Kleider und segnete ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines
Sohnes ist wie ein Geruch des Feldes, das der HERR gesegnet hat.
27:28
Gott gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der
Erde und Korn und Wein die Fülle.
27:29
Völker müssen dir dienen, und Leute müssen dir zu Fuße
fallen. Sei ein Herr über deine Brüder, und deiner Mutter Kinder
müssen dir zu Fuße fallen. Verflucht sei, wer dir flucht;
gesegnet sei, wer dich segnet.
27:30
Als nun Isaak vollendet hatte den Segen über Jakob, und
Jakob kaum hinausgegangen war von seinem Vater Isaak, da kam
Esau, sein Bruder, von seiner Jagd
27:31
und machte auch ein Essen und trug's hinein zu seinem Vater
und sprach zu ihm: Steh auf, mein Vater, und iß von dem Wildbret
deines Sohnes, daß mich deine Seele segne.
27:32
Da antwortete ihm Isaak, sein Vater: Wer bist du? Er sprach:
Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn.
27:33
Da entsetzte sich Isaak über die Maßen sehr und sprach: Wer
ist denn der Jäger, der mir gebracht hat, und ich habe von allem
gegessen, ehe du kamst, und habe ihn gesegnet? Er wird auch
gesegnet bleiben.
27:34
Als Esau diese Rede seines Vaters hörte, schrie er laut und
ward über die Maßen sehr betrübt und sprach zu seinem Vater:
Segne mich auch, mein Vater!
27:35
Er aber sprach: Dein Bruder ist gekommen mit List und hat
deinen Segen hinweg.
27:36
Da sprach er: Er heißt wohl Jakob; denn er hat mich nun
zweimal überlistet. Meine Erstgeburt hat er dahin; und siehe, nun
nimmt er auch meinen Segen. Und sprach: Hast du mir denn keinen
Segen vorbehalten?
27:37
Isaak antwortete und sprach zu ihm: Ich habe ihn zu Herrn
über dich gesetzt, und alle seine Brüder habe ich ihm zu Knechten
gemacht, mit Korn und Wein habe ich ihn versehen; was soll ich
doch dir nun tun, mein Sohn?
27:38
Esau sprach zu seinem Vater: Hast du denn nur einen Segen,
mein Vater? Segne mich auch, mein Vater! und hob auf seine Stimme
und weinte.
27:39
Da antwortete Isaak, sein Vater, und sprach zu ihm: Siehe
da, du wirst eine Wohnung haben ohne Fettigkeit der Erde und ohne
Tau des Himmels von obenher.
27:40
Von deinem Schwerte wirst du dich nähren und deinem Bruder
dienen. Und es wird geschehen, daß du auch ein Herr sein und sein
Joch von deinem Halse reißen wirst.
27:41
Und Esau war Jakob gram um des Segens willen, mit dem ihn
sein Vater gesegnet hatte, und sprach in seinem Herzen: Es wird
die Zeit bald kommen, da man um meinen Vater Leid tragen muß;
dann will ich meinen Bruder Jakob erwürgen.
27:42
Da wurden Rebekka angesagt diese Worte ihres älteren Sohnes
Esau; und sie schickte hin und ließ Jakob, ihren jüngeren Sohn,
rufen und sprach zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau droht dir, daß
er dich erwürgen will.
27:43
Und nun höre meine Stimme, mein Sohn: Mache dich auf und
fliehe zu meinem Bruder Laban gen Haran
27:44
und bleib eine Weile bei ihm, bis sich der Grimm deines
Bruders legt
27:45
und bis sich sein Zorn wider dich von dir wendet und er
vergißt, was du an ihm getan hast; so will ich darnach schicken
und dich von dannen holen lassen. Warum sollte ich euer beider
beraubt werden auf einen Tag?
27:46
Und Rebekka sprach zu Isaak: Mich verdrießt, zu leben vor
den Töchter Heth. Wo Jakob ein Weib nimmt von den Töchter Heth
wie diese, von den Töchtern des Landes, was soll mir das Leben?
28:1
Da rief Isaak seinen Sohn Jakob und segnete ihn und gebot ihm
und sprach zu ihm: Nimm nicht ein Weib von den Töchtern Kanaans;
28:2
sondern mache dich auf und ziehe nach Mesopotamien zum Hause
Bethuels, des Vaters deiner Mutter, und nimm dir ein Weib
daselbst von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter.
28:3
Aber der allmächtige Gott segne dich und mache dich fruchtbar
und mehre dich, daß du werdest ein Haufe Völker,
28:4
und gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinem Samen mit
dir, daß du besitzest das Land, darin du ein Fremdling bist, das
Gott Abraham gegeben hat.
28:5
Also fertigte Isaak den Jakob ab, daß er nach Mesopotamien
zog zu Laban, Bethuels Sohn, in Syrien, dem Bruder Rebekkas,
seiner und Esaus Mutter.
28:6
Als nun Esau sah, daß Isaak Jakob gesegnet hatte und
abgefertigt nach Mesopotamien, daß er daselbst ein Weib nähme,
und daß er, indem er ihn segnete, ihm gebot und sprach: Du sollst
nicht ein Weib nehmen von den Töchtern Kanaans,
28:7
und daß Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorchte und
nach Mesopotamien zog,
28:8
sah auch, daß Isaak, sein Vater, nicht gerne sah die Töchter
Kanaans:
28:9
ging er hin zu Ismael und nahm zu den Weibern, die er zuvor
hatte, Mahalath, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die
Schwester Nebajoths, zum Weibe.
28:10
Aber Jakob zog aus von Beer-Seba und reiste gen Haran
28:11
und kam an einen Ort, da blieb er über Nacht; denn die Sonne
war untergegangen. Und er nahm einen Stein des Orts und legte ihn
zu seinen Häupten und legte sich an dem Ort schlafen.
28:12
Und ihm träumte; und siehe, eine Leiter stand auf der Erde,
die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel
Gottes stiegen daran auf und nieder;
28:13
und der HERR stand obendarauf und sprach: Ich bin der HERR,
Abrahams, deines Vaters, Gott und Isaaks Gott; das Land darauf du
liegst, will ich dir und deinem Samen geben.
28:14
Und dein Same soll werden wie der Staub auf Erden, und du
sollst ausgebreitet werden gegen Abend, Morgen, Mitternacht und
Mittag; und durch dich und deinen Samen sollen alle Geschlechter
auf Erden gesegnet werden.
28:15
Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hin
ziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich
will dich nicht lassen, bis daß ich tue alles, was ich dir
geredet habe.
28:16
Da nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Gewiß
ist der HERR an diesem Ort, und ich wußte es nicht;
28:17
und fürchtete sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte!
Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte
des Himmels.
28:18
Und Jakob stand des Morgens früh auf und nahm den Stein, den
er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem
Mal und goß Öl obendarauf
28:19
und hieß die Stätte Beth-El; zuvor aber hieß die Stadt Lus.
28:20
Und Jakob tat ein Gelübde und sprach: So Gott wird mit mir
sein und mich behüten auf dem Wege, den ich reise, und mir Brot
zu essen geben und Kleider anzuziehen
28:21
und mich in Frieden wieder heim zu meinem Vater bringen, so
soll der HERR mein Gott sein;
28:22
und dieser Stein, den ich aufgerichtet habe zu einem Mal,
soll ein Gotteshaus werden; und von allem, was du mir gibst, will
ich dir den Zehnten geben.
29:1
Da hob Jakob seine Füße auf und ging in das Land, das gegen
Morgen liegt,
29:2
und sah sich um, und siehe, da war ein Brunnen auf dem Felde,
und siehe, drei Herden Schafe lagen dabei; denn von dem Brunnen
pflegten sie die Herden zu tränken, und ein großer Stein lag vor
dem Loch des Brunnens.
29:3
Und sie pflegten die Herden alle daselbst zu versammeln und
den Stein von dem Brunnenloch zu wälzen und die Schafe zu tränken
und taten alsdann den Stein wieder vor das Loch an seine Stätte.
29:4
Und Jakob sprach zu ihnen: Liebe Brüder, wo seid ihr her? Sie
antworteten: Wir sind von Haran.
29:5
Er sprach zu ihnen: Kennt ihr auch Laban, den Sohn Nahors?
Sie antworteten: Wir kennen ihn wohl.
29:6
Er sprach: Geht es ihm auch wohl? Sie antworteten: Es geht
ihm wohl; und siehe, da kommt seine Tochter Rahel mit den
Schafen.
29:7
Er sprach: Es ist noch hoher Tag und ist noch nicht Zeit das
Vieh einzutreiben; tränkt doch die Schafe und geht hin und weidet
sie.
29:8
Sie antworteten: Wir können nicht, bis daß alle Herden
zusammengebracht werden und wir den Stein von des Brunnens Loch
wälzen und also die Schafe tränken.
29:9
Als er noch mit ihnen redete, kam Rahel mit den Schafen ihres
Vaters; denn sie hütete die Schafe.
29:10
Da aber Jakob sah Rahel, die Tochter Labans, des Bruders
seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter,
trat er hinzu und wälzte den Stein von dem Loch des Brunnens und
tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter.
29:11
Und er küßte Rahel und weinte laut
29:12
und sagte ihr an, daß er ihres Vaters Bruder wäre und
Rebekkas Sohn. Da lief sie und sagte es ihrem Vater an.
29:13
Da aber Laban hörte von Jakob, seiner Schwester Sohn, lief
er ihm entgegen und herzte und küßte ihn und führte ihn in sein
Haus. Da erzählte er dem Laban alle diese Sachen.
29:14
Da sprach Laban zu ihm: Wohlan, du bist mein Bein und mein
Fleisch. Und da er einen Monat lang bei ihm gewesen war,
29:15
sprach Laban zu Jakob: Wiewohl du mein Bruder bist, solltest
du mir darum umsonst dienen? Sage an, was soll dein Lohn sein?
29:16
Laban aber hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea und die
jüngere Rahel.
29:17
Aber Lea hatte ein blödes Gesicht, Rahel war hübsch und
schön.
29:18
Und Jakob gewann die Rahel lieb und sprach: Ich will dir
sieben Jahre um Rahel, deine jüngere Tochter, dienen.
29:19
Laban antwortete: Es ist besser, ich gebe sie dir als einem
andern; bleibe bei mir.
29:20
Also diente Jakob um Rahel sieben Jahre, und sie deuchten
ihn, als wären's einzelne Tage, so lieb hatte er sie.
29:21
Und Jakob sprach zu Laban: Gib mir nun mein Weib, denn die
Zeit ist hier, daß ich zu ihr gehe.
29:22
Da lud Laban alle Leute des Orts und machte ein
Hochzeitsmahl.
29:23
Des Abends aber nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu
ihm; und er ging zu ihr.
29:24
Und Laban gab seiner Tochter Lea seine Magd Silpa zur Magd.
29:25
Des Morgens aber, siehe, da war es Lea. Und er sprach zu
Laban: Warum hast du mir das getan? Habe ich dir nicht um Rahel
gedient? Warum hast du mich denn betrogen?
29:26
Laban antwortete: Es ist nicht Sitte in unserm lande, daß
man die jüngere ausgebe vor der älteren.
29:27
Halte mit dieser die Woche aus, so will ich dir diese auch
geben um den Dienst, den du bei mir noch andere sieben Jahre
dienen sollst.
29:28
Jakob tat also und hielt die Woche aus. Da gab ihm Laban
Rahel, seine Tochter, zum Weibe
29:29
und gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Magd.
29:30
Also ging er auch zu Rahel ein, und hatte Rahel lieber als
Lea; und diente bei ihm fürder die andern sieben Jahre.
29:31
Da aber der HERR sah, daß Lea unwert war, machte er sie
fruchtbar; Rahel aber war unfruchtbar.
29:32
Und Lea ward schwanger und gebar einen Sohn; den hieß sie
Ruben, und sprach: Der HERR hat angesehen mein Elend; nun wird
mich mein Mann liebhaben.
29:33
Und ward abermals schwanger und gebar einen Sohn und sprach:
Der HERR hat gehört, daß ich unwert bin, und hat mir diesen auch
gegeben. Und sie hieß ihn Simeon.
29:34
Abermals ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach:
Nun wird mein Mann mir doch zugetan sein, denn ich habe ihm drei
Söhne geboren. Darum hieß sie ihn Levi.
29:35
Zum vierten ward sie schwanger und gebar einen Sohn und
sprach: Nun will ich dem HERRN danken. Darum hieß sie ihn Juda.
Und hörte auf, Kinder zu gebären.
30:1
Da Rahel sah, daß sie dem Jakob kein Kind gebar, beneidete
sie ihre Schwester und sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder, wo
nicht, so sterbe ich.
30:2
Jakob aber ward sehr zornig auf Rahel und sprach: Bin ich
doch nicht Gott, der dir deines Leibes Frucht nicht geben will.
30:3
Sie aber sprach: Siehe, da ist meine Magd Bilha; gehe zu ihr,
daß sie auf meinen Schoß gebäre und ich doch durch sie aufgebaut
werde.
30:4
Und sie gab ihm also Bilha, ihre Magd, zum Weibe, und Jakob
ging zu ihr.
30:5
Also ward Bilha schwanger und gebar Jakob einen Sohn.
30:6
Da sprach Rahel: Gott hat meine Sache gerichtet und meine
Stimme erhört und mir einen Sohn gegeben. Darum hieß sie ihn Dan.
30:7
Abermals ward Bilha, Rahels Magd, schwanger und gebar Jakob
den andern Sohn.
30:8
Da sprach Rahel: Gott hat es gewandt mit mir und meiner
Schwester, und ich werde es ihr zuvortun. Und hieß ihn Naphthali.
30:9
Da nun Lea sah, daß sie aufgehört hatte zu gebären, nahm sie
ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zum Weibe.
30:10
Also gebar Silpa, Leas Magd, Jakob einen Sohn.
30:11
Da sprach Lea: Rüstig! Und hieß ihn Gad.
30:12
Darnach gebar Silpa, Leas Magd, Jakob den andern Sohn.
30:13
Da sprach Lea: Wohl mir! denn mich werden selig preisen die
Töchter. Und hieß ihn Asser.
30:14
Ruben ging aus zur Zeit der Weizenernte und fand Liebesäpfel
auf dem Felde und brachte sie heim seiner Mutter Lea. Da sprach
Rahel zu Lea: Gib mir von den Liebesäpfeln deines Sohnes einen
Teil.
30:15
Sie antwortete: Hast du nicht genug, daß du mir meinen Mann
genommen hast, und willst auch die Liebesäpfel meines Sohnes
nehmen? Rahel sprach: Wohlan, laß ihn diese Nacht bei dir
schlafen um die Liebesäpfel deines Sohnes.
30:16
Da nun Jakob des Abends vom Felde kam, ging ihm Lea hinaus
entgegen und sprach: Zu mir sollst du kommen; denn ich habe dich
erkauft um die Liebesäpfel meines Sohnes. Und er schlief die
Nacht bei ihr.
30:17
Und Gott erhörte Lea, und sie ward schwanger und gebar Jakob
den fünften Sohn
30:18
und sprach Gott hat mir gelohnt, daß ich meine Magd meinem
Manne gegeben habe. Und hieß ihn Isaschar.
30:19
Abermals ward Lea schwanger und gebar Jakob den sechsten
Sohn,
30:20
und sprach: Gott hat mich wohl beraten; nun wird mein Mann
doch bei mir wohnen, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und
hieß ihn Sebulon.
30:21
Darnach gebar sie eine Tochter, die hieß sie Dina.
30:22
Gott gedachte aber an Rahel und erhörte sie und machte sie
fruchtbar.
30:23
Da ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Gott
hat meine Schmach von mir genommen.
30:24
Und hieß ihn Joseph und sprach: Der HERR wolle mir noch
einen Sohn dazugeben!
30:25
Da nun Rahel den Joseph geboren hatte, sprach Jakob zu
Laban: Laß mich ziehen und reisen an meinen Ort in mein Land.
30:26
Gib mir meine Weiber und meine Kinder um die ich dir gedient
habe, daß ich ziehe; denn du weißt, wie ich dir gedient habe.
30:27
Laban sprach zu ihm: Laß mich Gnade vor deinen Augen finden.
Ich spüre, daß mich der HERR segnet um deinetwillen;
30:28
bestimme den Lohn, den ich dir geben soll.
30:29
Er aber sprach zu ihm: Du weißt, wie ich dir gedient habe
und was du für Vieh hast unter mir.
30:30
Du hattest wenig, ehe ich her kam, nun aber ist's
ausgebreitet in die Menge, und der HERR hat dich gesegnet durch
meinen Fuß. Und nun, wann soll ich auch mein Haus versorgen?
30:31
Er aber sprach: Was soll ich dir denn geben? Jakob sprach:
Du sollst mir nichts geben; sondern so du mir tun willst, was ich
sage, so will ich wiederum weiden und hüten deine Schafe.
30:32
Ich will heute durch alle deine Herden gehen und aussondern
alle gefleckten und bunten Schafe und alle schwarzen Schafe und
die bunten und gefleckten Ziegen. Was nun bunt und gefleckt
fallen wird, das soll mein Lohn sein.
30:33
So wird meine Gerechtigkeit zeugen heute oder morgen, wenn
es kommt, daß ich meinen Lohn von dir nehmen soll; also daß, was
nicht gefleckt oder bunt unter den Ziegen und nicht schwarz sein
wird unter den Lämmern, das sei ein Diebstahl bei mir.
30:34
Da sprach Laban: Siehe da, es sei, wie du gesagt hast.
30:35
Und sonderte des Tages die sprenkligen und bunten Böcke und
alle gefleckten und bunten Ziegen, wo nur was Weißes daran war,
und alles, was schwarz war unter den Lämmern, und tat's unter die
Hand seiner Kinder
30:36
und machte Raum drei Tagereisen weit zwischen sich und
Jakob. Also weidete Jakob die übrigen Herden Labans.
30:37
Jakob aber nahm Stäbe von grünen Pappelbäumen, Haseln und
Kastanien und schälte weiße Streifen daran, daß an den Stäben das
Weiß bloß ward,
30:38
und legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die
Tränkrinnen vor die Herden, die kommen mußten, zu trinken, daß
sie da empfangen sollten, wenn sie zu trinken kämen.
30:39
Also empfingen die Herden über den Stäben und brachten
Sprenklinge, Gefleckte und Bunte.
30:40
Da schied Jakob die Lämmer und richtete die Herde mit dem
Angesicht gegen die Gefleckten und Schwarzen in der Herde Labans
und machte sich eine eigene Herde, die tat er nicht zu der Herde
Labans.
30:41
Wenn aber der Lauf der Frühling-Herde war, legte er die
Stäbe in die Rinnen vor die Augen der Herde, daß sie über den
Stäben empfingen;
30:42
aber in der Spätlinge Lauf legte er sie nicht hinein. Also
wurden die Spätlinge des Laban, aber die Frühlinge des Jakob.
30:43
Daher ward der Mann über die Maßen reich, daß er viele
Schafe, Mägde und Knechte, Kamele und Esel hatte.
31:1
Und es kamen vor ihn die Reden der Kinder Labans, daß sie
sprachen: Jakob hat alles Gut unsers Vaters an sich gebracht, und
von unsers Vaters Gut hat er solchen Reichtum zuwege gebracht.
31:2
Und Jakob sah an das Angesicht Labans; und siehe, es war
nicht gegen ihn wie gestern und ehegestern.
31:3
Und der HERR sprach zu Jakob: Ziehe wieder in deiner Väter
Land und zu deiner Freundschaft; ich will mit dir sein.
31:4
Da sandte Jakob hin und ließ rufen Rahel und Lea aufs Feld zu
seiner Herde
31:5
und sprach zu ihnen: Ich sehe eures Vaters Angesicht, daß es
nicht gegen mich ist wie gestern und ehegestern; aber der Gott
meines Vaters ist mit mir gewesen.
31:6
Und ihr wißt, daß ich aus allen meinen Kräften eurem Vater
gedient habe.
31:7
Und er hat mich getäuscht und nun zehnmal meinen Lohn
verändert; aber Gott hat ihm nicht gestattet, daß er mir Schaden
täte.
31:8
Wenn er sprach: Die Bunten sollen dein Lohn sein, so trug die
ganze Herde Bunte. Wenn er aber sprach: Die Sprenkligen sollen
dein Lohn sein, so trug die ganze Herde Sprenklinge.
31:9
Also hat Gott die Güter eures Vaters ihm entwandt und mir
gegeben.
31:10
Denn wenn die Zeit des Laufs kam, hob ich meine Augen auf
und sah im Traum, und siehe, die Böcke, die auf die Herde
sprangen, waren sprenklig, gefleckt und bunt.
31:11
Und der Engel Gottes sprach zu mir im Traum: Jakob! Und ich
antwortete: Hier bin ich.
31:12
Er aber sprach: Hebe deine Augen, und siehe, alle Böcke, die
auf die Herde springen, sind sprenklig, gefleckt und bunt; denn
ich habe alles gesehen, was dir Laban tut.
31:13
Ich bin der Gott zu Beth-El, da du den Stein gesalbt hast
und mir daselbst ein Gelübde getan. Nun mache dich auf und zieh
aus diesem Land und zieh wieder in das Land deiner Freundschaft.
31:14
Da antworteten Rahel und Lea und sprachen zu ihm: Wir haben
doch kein Teil noch Erbe mehr in unsers Vaters Hause.
31:15
Hat er uns doch gehalten wie die Fremden; denn er hat uns
verkauft und unsern Lohn verzehrt;
31:16
darum hat Gott unserm Vater entwandt seinen Reichtum zu uns
und unsern Kindern. Alles nun, was Gott dir gesagt hat, das tue.
31:17
Also machte sich Jakob auf und lud seine Kinder und Weiber
auf Kamele
31:18
und führte weg all sein Vieh und alle seine Habe, die er zu
Mesopotamien erworben hatte, daß er käme zu Isaak, seinem Vater,
ins Land Kanaan.
31:19
(Laban aber war gegangen sein Herde zu scheren.) Und Rahel
stahl ihres Vaters Götzen.
31:20
Also täuschte Jakob den Laban zu Syrien damit, daß er ihm
nicht ansagte, daß er floh.
31:21
Also floh er und alles, was sein war, machte sich auf und
fuhr über den Strom und richtete sich nach dem Berge Gilead.
31:22
Am dritten Tage ward Laban angesagt, daß Jakob geflohen
wäre.
31:23
Und er nahm seine Brüder zu sich und jagte ihm nach sieben
Tagereisen und ereilte ihn auf dem Berge Gilead.
31:24
Aber Gott kam zu Laban, dem Syrer, im Traum des Nachts und
sprach zu ihm: Hüte dich, daß du mit Jakob nicht anders redest
als freundlich.
31:25
Und Laban nahte zu Jakob. Jakob aber hatte seine Hütte
aufgeschlagen auf dem Berge; und Laban mit seinen Brüdern schlug
seine Hütte auch auf auf dem Berge Gilead.
31:26
Da sprach Laban zu Jakob: Was hast du getan, daß du mich
getäuscht hast und hast meine Töchter entführt, als wenn sie
durchs Schwert gefangen wären?
31:27
Warum bist du heimlich geflohen und hast dich weggestohlen
und hast mir's nicht angesagt, daß ich dich hätte geleitet mit
Freuden, mit Singen mit Pauken und Harfen?
31:28
Und hast mich nicht lassen meine Kinder und Töchter küssen?
Nun, du hast töricht getan.
31:29
Und ich hätte wohl so viel Macht, daß ich euch könnte Übles
tun; aber eures Vaters Gott hat gestern zu mir gesagt: Hüte dich,
daß du mit Jakob nicht anders als freundlich redest.
31:30
Und weil du denn ja wolltest ziehen und sehntest dich so
sehr nach deines Vaters Hause, warum hast du mir meine Götter
gestohlen?
31:31
Jakob antwortete und sprach zu Laban: Ich fürchtete mich und
dachte, du würdest deine Töchter von mir reißen.
31:32
Bei welchem du aber deine Götter findest, der sterbe hier
vor unsern Brüdern. Suche das Deine bei mir und nimm's hin. Jakob
wußte aber nicht, daß sie Rahel gestohlen hatte.
31:33
Da ging Laban in die Hütten Jakobs und Leas und der beiden
Mägde, und fand nichts; und ging aus der Hütte Leas in die Hütte
Rahels.
31:34
Da nahm Rahel die Götzen und legte sie unter den Kamelsattel
und setzte sich darauf. Laban aber betastete die ganze Hütte und
fand nichts.
31:35
Da sprach sie zu ihrem Vater: Mein Herr, zürne mir nicht,
denn ich kann nicht aufstehen vor dir, denn es geht mir nach der
Frauen Weise. Also fand er die Götzen nicht, wie sehr er suchte.
31:36
Und Jakob ward zornig und schalt Laban und sprach zu ihm:
Was habe ich mißgehandelt oder gesündigt, daß du so auf mich
erhitzt bist?
31:37
Du hast allen meinen Hausrat betastet. Was hast du von
meinem Hausrat gefunden? Lege das dar vor meinen und deinen
Brüdern, daß sie zwischen uns beiden richten.
31:38
Diese zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen, deine Schafe
und Ziegen sind nicht unfruchtbar gewesen; die Widder deiner
Herde habe ich nie gegessen;
31:39
was die Tiere zerrissen, brachte ich dir nicht, ich mußte es
bezahlen; du fordertest es von meiner Hand, es mochte mir des
Tages oder des Nachts gestohlen sein.
31:40
Des Tages verschmachtete ich vor Hitze und des Nachts vor
Frost, und kam kein Schlaf in meine Augen.
31:41
Also habe ich diese zwanzig Jahre in deinem Hause gedient,
vierzehn um deine Töchter und sechs um deine Herde, und du hast
mir meinen Lohn zehnmal verändert.
31:42
Wo nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und die
Furcht Isaaks, auf meiner Seite gewesen wäre, du hättest mich
leer lassen ziehen. Aber Gott hat mein Elend und meine Mühe
angesehen und hat dich gestern gestraft.
31:43
Laban antwortete und sprach zu Jakob: Die Töchter sind meine
Töchter, und die Kinder sind meine Kinder, und die Herden sind
meine Herden, und alles, was du siehst, ist mein. Was kann ich
meinen Töchtern heute oder ihren Kindern tun, die sie geboren
haben?
31:44
So komm nun und laß uns einen Bund machen, ich und du, der
ein Zeugnis sei zwischen mir und dir.
31:45
Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn auf zu einem Mal.
31:46
und sprach zu seinen Brüdern: Leset Steine auf! Und sie
nahmen Steine und machten einen Haufen und aßen auf dem Haufen.
31:47
Und Laban hieß ihn Jegar-Sahadutha; Jakob aber hieß ihn
Gilead.
31:48
Da sprach Laban: Der Haufe sei heute Zeuge zwischen mir und
dir (daher heißt man ihn Gilead)
31:49
und sei eine Warte; denn er sprach: Der HERR sehe darein
zwischen mir und dir, wenn wir voneinander kommen,
31:50
wo du meine Töchter bedrückst oder andere Weiber dazunimmst
über meine Töchter. Es ist kein Mensch hier mit uns; siehe aber,
Gott ist der Zeuge zwischen mir und dir.
31:51
Und Laban sprach weiter zu Jakob: Siehe, das ist der Haufe,
und das ist das Mal, das ich aufgerichtet habe zwischen mir und
dir.
31:52
Derselbe Haufe sei Zeuge, und das Mal sei auch Zeuge, wenn
ich herüberfahre zu dir oder du herüberfährst zu mir über diesen
Haufen und dies Mal, zu beschädigen.
31:53
Der Gott Abrahams und der Gott Nahors, der Gott ihres Vaters
sei Richter zwischen uns.
31:54
Und Jakob schwur ihm bei der Furcht seines Vaters Isaak. Und
Jakob opferte auf dem Berge und lud seine Brüder zum Essen. Und
da sie gegessen hatten, blieben sie auf dem Berge über Nacht.
31:55
[32:1] Des Morgens aber stand Laban früh auf, küßte seine
Kinder und Töchter und segnete sie und zog hin und kam wieder an
seinen Ort.
32:1
[32:2] Jakob aber zog seinen Weg; und es begegneten ihm die
Engel Gottes.
32:2
[32:3] Und da er sie sah, sprach er: Es sind Gottes Heere;
und hieß die Stätte Mahanaim.
32:3
[32:4] Jakob aber schickte Boten vor sich her zu seinem
Bruder Esau ins Land Seir, in die Gegend Edoms,
32:4
[32:5] und befahl ihnen und sprach: Also sagt meinem Herrn
Esau: Dein Knecht Jakob läßt dir sagen: Ich bin bis daher bei
Laban lange außen gewesen
32:5
[32:6] und habe Rinder und Esel, Schafe, Knechte und Mägde;
und habe ausgesandt, dir, meinem Herrn, anzusagen, daß ich Gnade
vor deinen Augen fände.
32:6
[32:7] Die Boten kamen wieder zu Jakob und sprachen: Wir
kamen zu deinem Bruder Esau; und er zieht dir auch entgegen mit
vierhundert Mann.
32:7
[32:8] Da fürchtete sich Jakob sehr, und ihm ward bange; und
teilte das Volk, das bei ihm war, und die Schafe und die Rinder
und die Kamele in zwei Heere
32:8
[32:9] und sprach: So Esau kommt auf das eine Heer und
schlägt es, so wird das übrige entrinnen.
32:9
[32:10] Weiter sprach Jakob: Gott meines Vaters Abraham und
Gott meines Vaters Isaak, HERR, der du zu mir gesagt hast: Zieh
wieder in dein Land und zu deiner Freundschaft, ich will dir
wohltun!
32:10
[32:11] ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller
Treue, die du an deinem Knechte getan hast; denn ich hatte nicht
mehr als diesen Stab, da ich über den Jordan ging, und nun bin
ich zwei Heere geworden.
32:11
[32:12] Errette mich von der Hand meines Bruders, von der
Hand Esaus; denn ich fürchte mich vor ihm, daß er nicht komme und
schlage mich, die Mütter samt den Kindern.
32:12
[32:13] Du hast gesagt ich will dir wohltun und deinen Samen
machen wie den Sand am Meer, den man nicht zählen kann vor der
Menge.
32:13
[32:14] Und er blieb die Nacht da und nahm von dem, das er
vor Handen hatte, ein Geschenk für seinen Bruder Esau:
32:14
[32:15] zweihundert Ziegen, zwanzig Böcke, zweihundert
Schafe, zwanzig Widder
32:15
[32:16] und dreißig säugende Kamele mit ihren Füllen,
vierzig Kühe und zehn Farren, zwanzig Eselinnen mit zehn Füllen,
32:16
[32:17] und tat sie unter die Hand seiner Knechte, je eine
Herde besonders, und sprach zu ihnen: Gehet vor mir hin und
lasset Raum zwischen einer Herde nach der andern;
32:17
[32:18] und gebot dem ersten und sprach: Wenn dir mein
Bruder Esau begegnet und dich fragt: Wem gehörst du an, und wo
willst du hin, und wes ist's, was du vor dir treibst?
32:18
[32:19] sollst du sagen: Es gehört deinem Knechte Jakob zu,
der sendet Geschenk seinem Herrn Esau und zieht hinter uns her.
32:19
[32:20] Also gebot er auch dem andern und dem dritten und
allen, die den Herden nachgingen, und sprach: Wie ich euch gesagt
habe, so sagt zu Esau, wenn ihr ihm begegnet;
32:20
[32:21] und sagt ja auch: Siehe, dein Knecht Jakob ist
hinter uns. Denn er gedachte: Ich will ihn versöhnen mit dem
Geschenk, das vor mir her geht; darnach will ich ihn sehen,
vielleicht wird er mich annehmen.
32:21
[32:22] Also ging das Geschenk vor ihm her, aber er blieb
dieselbe Nacht beim Heer
32:22
[32:23] und stand auf in der Nacht und nahm seine zwei
Weiber und die zwei Mägde und seine elf Kinder und zog an die
Furt des Jabbok,
32:23
[32:24] nahm sie und führte sie über das Wasser, daß
hinüberkam, was er hatte,
32:24
[32:25] und blieb allein. Da rang ein Mann mit ihm, bis die
Morgenröte anbrach.
32:25
[32:26] Und da er sah, daß er ihn nicht übermochte, rührte
er das Gelenk seiner Hüfte an; und das Gelenk der Hüfte Jakobs
ward über dem Ringen mit ihm verrenkt.
32:26
[32:27] Und er sprach: Laß mich gehen, denn die Morgenröte
bricht an. Aber er antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest
mich denn.
32:27
[32:28] Er sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob.
32:28
[32:29] Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen,
sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft
und bist obgelegen.
32:29
[32:30] Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, wie
heißt du? Er aber sprach: Warum fragst du, wie ich heiße? Und er
segnete ihn daselbst.
32:30
[32:31] Und Jakob hieß die Stätte Pniel; denn ich habe Gott
von Angesicht gesehen, und meine Seele ist genesen.
32:31
[32:32] Und als er an Pniel vorüberkam, ging ihm die Sonne
auf; und er hinkte an seiner Hüfte.
32:32
[31:33] Daher essen die Kinder Israel keine Spannader auf
dem Gelenk der Hüfte bis auf den heutigen Tag, darum daß die
Spannader an dem Gelenk der Hüfte Jakobs angerührt ward.
33:1
Jakob hob seine Augen auf und sah seinen Bruder Esau kommen
mit vierhundert Mann. Und er teilte seine Kinder zu Lea und Rahel
und zu den beiden Mägden
33:2
und stellte die Mägde mit ihren Kindern vornean und Lea mit
ihren Kindern hernach und Rahel mit Joseph zuletzt.
33:3
Und er ging vor ihnen her und neigte sich siebenmal auf die
Erde, bis er zu seinem Bruder kam.
33:4
Esau aber lief ihm entgegen und herzte ihn und fiel ihm um
den Hals und küßte ihn; und sie weinten.
33:5
Und er hob seine Augen auf und sah die Weiber mit den Kindern
und sprach: Wer sind diese bei dir? Er antwortete: Es sind
Kinder, die Gott deinem Knecht beschert hat.
33:6
Und die Mägde traten herzu mit ihren Kindern und neigten sich
vor ihm.
33:7
Lea trat auch herzu mit ihren Kindern und neigten sich vor
ihm. Darnach trat Joseph und Rahel herzu und neigten sich auch
vor ihm.
33:8
Und er sprach: Was willst du mit all dem Heere, dem ich
begegnet bin? Er antwortete: Daß ich Gnade fände vor meinem
Herrn.
33:9
Esau sprach: Ich habe genug, mein Bruder; behalte was du
hast.
33:10
Jakob antwortete: Ach, nicht! Habe ich Gnade gefunden vor
dir, so nimm mein Geschenk von meiner Hand; denn ich sah dein
Angesicht, als sähe ich Gottes Angesicht; und laß dir's wohl
gefallen von mir.
33:11
Nimm doch den Segen von mir an, den ich dir zugebracht habe;
denn Gott hat mir's beschert, und ich habe alles genug. Also
nötigte er ihn, daß er's nahm.
33:12
Und er sprach: Laß uns fortziehen und reisen, ich will mit
dir ziehen.
33:13
Er aber sprach zu ihm: Mein Herr, du erkennest, daß ich
zarte Kinder bei mir habe, dazu säugende Schafe und Kühe; wenn
sie einen Tag übertrieben würden, würde mir die ganze Herde
sterben.
33:14
Mein Herr ziehe vor seinem Knechte hin. Ich will gemächlich
hintennach treiben, nach dem das Vieh und die Kinder gehen
können, bis daß ich komme zu meinem Herrn nach Seir.
33:15
Esau sprach: So will ich doch etliche bei dir lassen vom
Volk, das mit mir ist. Er antwortete: Was ist's vonnöten? Laß
mich nur Gnade vor meinem Herrn finden.
33:16
Also zog des Tages Esau wiederum seines Weges gen Seir.
33:17
Und Jakob zog gen Sukkoth und baute sich ein Haus und machte
seinem Vieh Hütten; daher heißt die Stätte Sukkoth.
33:18
Darnach zog Jakob mit Frieden zu der Stadt Sichems, die im
Lande Kanaan liegt (nachdem er aus Mesopotamien gekommen war),
und machte sein Lager vor der Stadt
33:19
und kaufte ein Stück Acker von den Kindern Hemors, des
Vaters Sichems, um hundert Groschen; daselbst richtete er seine
Hütte auf.
33:20
Und er richtete daselbst einen Altar zu und rief an den
Namen des starken Gottes Israels.
34:1
Dina aber, Leas Tochter, die sie Jakob geboren hatte, ging
heraus, die Töchter des Landes zu sehen.
34:2
Da die sah Sichem, Hemors Sohn, des Heviters, der des Landes
Herr war, nahm er sie und lag bei ihr und schwächte sie.
34:3
Und sein Herz hing an ihr, und er hatte die Dirne lieb und
redete freundlich mit ihr.
34:4
Und Sichem sprach zu seinem Vater Hemor: Nimm mir das
Mägdlein zum Weibe.
34:5
Und Jakob erfuhr, daß seine Tochter Dina geschändet war; und
seine Söhne waren mit dem Vieh auf dem Felde, und Jakob schwieg
bis daß sie kamen.
34:6
Da ging Hemor, Sichems Vater, heraus zu Jakob, mit ihm zu
reden.
34:7
Indes kamen die Söhne Jakobs vom Felde. Und da sie es hörten,
verdroß es die Männer, und sie wurden sehr zornig, daß er eine
Torheit an Israel begangen und bei Jakobs Tochter gelegen hatte,
denn so sollte es nicht sein.
34:8
Da redete Hemor mit ihnen und sprach: Meines Sohnes Sichem
Herz sehnt sich nach eurer Tochter; gebt sie ihm doch zum Weibe.
34:9
Befreundet euch mit uns; gebt uns eure Töchter und nehmt ihr
unsere Töchter
34:10
und wohnt bei uns. Das Land soll euch offen sein; wohnt und
werbet und gewinnet darin.
34:11
Und Sichem sprach zu ihrem Vater und ihren Brüdern: Laßt uns
Gnade bei euch finden; was ihr mir sagt, das will ich euch geben.
34:12
Fordert nur getrost von mir Morgengabe und Geschenk, ich
will's geben, wie ihr heischt; gebt mir nur die Dirne zum Weibe.
34:13
Da antworteten Jakobs Söhne dem Sichem und seinem Vater
Hemor betrüglich, darum daß ihre Schwester Dina geschändet war,
34:14
und sprachen zu ihnen: Wir können das nicht tun, daß wir
unsere Schwester einem unbeschnittenem Mann geben; denn das wäre
uns eine Schande.
34:15
Doch dann wollen wir euch zu Willen sein, so ihr uns gleich
werdet und alles, was männlich unter euch ist, beschnitten werde;
34:16
dann wollen wir unsere Töchter euch geben und eure Töchter
uns nehmen und bei euch wohnen und ein Volk sein.
34:17
Wo ihr aber nicht darein willigen wollt, euch zu
beschneiden, so wollen wir unsere Tochter nehmen und davonziehen.
34:18
Die Rede gefiel Hemor und seinem Sohn wohl.
34:19
Und der Jüngling verzog nicht, solches zu tun; denn er hatte
Lust zu der Tochter Jakobs. Und er war herrlich gehalten über
alle in seines Vaters Hause.
34:20
Da kamen sie nun, Hemor und sein Sohn Sichem, unter der
Stadt Tor und redeten mit den Bürgern der Stadt und sprachen:
34:21
Diese Leute sind friedsam bei uns und wollen im Lande wohnen
und werben; so ist nun das Land weit genug für sie. Wir wollen
uns ihre Töchter zu Weibern nehmen und ihnen unser Töchter geben.
34:22
Aber dann wollen sie uns zu Willen sein, daß sie bei uns
wohnen und ein Volk mit uns werden, wo wir alles, was männlich
unter uns ist, beschneiden, gleich wie sie beschnitten sind.
34:23
Ihr Vieh und ihre Güter und alles, was sie haben, wird unser
sein, so wir nur ihnen zu Willen werden, daß sie bei uns wohnen.
34:24
Und sie gehorchten dem Hemor und Sichem, seinem Sohn, alle,
die zu seiner Stadt Tor aus und ein gingen, und beschnitten
alles, was männlich war, das zu dieser Stadt aus und ein ging.
34:25
Und am dritten Tage, da sie Schmerzen hatten, nahmen die
zwei Söhne Jakobs, Simeon und Levi, der Dina Brüder, ein
jeglicher sein Schwert und gingen kühn in die Stadt und erwürgten
alles, was männlich war.
34:26
und erwürgten auch Hemor und seinen Sohn Sichem mit der
Schärfe des Schwerts und nahmen ihre Schwester Dina aus dem Hause
Sichems und gingen davon.
34:27
Da kamen die Söhne Jakobs über die erschlagenen und
plünderten die Stadt, darum daß sie hatten ihre Schwester
geschändet.
34:28
Und nahmen ihre Schafe, Rinder, Esel und was in der Stadt
und auf dem Felde war
34:29
und alle ihre Habe; alle Kinder und Weiber nahmen sie
gefangen, und plünderten alles, was in den Häusern war.
34:30
Und Jakob sprach zu Simeon und Levi: Ihr habt mir Unglück
zugerichtet und mich stinkend gemacht vor den Einwohnern dieses
Landes, den Kanaanitern und Pheresitern; und ich bin ein geringer
Haufe. Wenn sie sich nun versammeln über mich, so werden sie mich
schlagen. Also werde ich vertilgt samt meinem Hause.
34:31
Sie antworteten aber: Sollten sie denn mit unsrer Schwester
wie mit einer Hure handeln?
35:1
Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf und ziehe gen
Beth-El und wohne daselbst und mache daselbst einen Altar dem
Gott, der dir erschien, da du flohest vor deinem Bruder Esau.
35:2
Da sprach Jakob zu seinem Hause und zu allen, die mit ihm
waren: Tut von euch fremde Götter, so unter euch sind, und
reinigt euch und ändert eure Kleider
35:3
und laßt uns auf sein und gen Beth-El ziehen, daß ich
daselbst einen Altar mache dem Gott, der mich erhört hat zur Zeit
meiner Trübsal und ist mit mir gewesen auf dem Wege, den ich
gezogen bin.
35:4
Da gaben sie ihm alle fremden Götter, die unter ihren Händen
waren, und ihre Ohrenspangen; und er vergrub sie unter einer
Eiche, die neben Sichem stand.
35:5
Und sie zogen aus. Und es kam die Furcht Gottes über die
Städte, die um sie her lagen, daß sie den Söhnen Jakobs nicht
nachjagten.
35:6
Also kam Jakob gen Lus im Lande Kanaan, das da Beth-El heißt,
samt all dem Volk, das mit ihm war,
35:7
und baute daselbst einen Altar und hieß die Stätte
El-Beth-El, darum daß ihm daselbst Gott offenbart war, da er floh
vor seinem Bruder.
35:8
Da starb Debora, der Rebekka Amme, und ward begraben
unterhalb Beth-El unter der Eiche; die ward genannt die
Klageeiche.
35:9
Und Gott erschien Jakob abermals, nachdem er aus Mesopotamien
gekommen war, und segnete ihn
35:10
und sprach zu ihm: Du heißt Jakob; aber du sollst nicht mehr
Jakob heißen, sondern Israel sollst du heißen. Und also heißt man
ihn Israel.
35:11
Und Gott sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; sei
fruchtbar und mehre dich; Völker und Völkerhaufen sollen von dir
kommen, und Könige sollen aus deinen Lenden kommen;
35:12
und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, will
ich dir geben und will's deinem Samen nach dir geben.
35:13
Also fuhr Gott auf von ihm von dem Ort, da er mit ihm
geredet hatte.
35:14
Jakob aber richtete ein steinernes Mal auf an dem Ort, da er
mit ihm geredet hatte, und goß ein Trankopfer darauf und begoß es
mit Öl.
35:15
Und Jakob hieß den Ort, da Gott mit ihm geredet hatte,
Beth-El.
35:16
Und sie zogen von Beth-El. Und da noch ein Feld Weges war
von Ephrath, da gebar Rahel.
35:17
Und es kam sie hart an über der Geburt. Da aber die Geburt
so schwer ward, sprach die Wehmutter zu ihr: Fürchte dich nicht,
denn diesen Sohn wirst du auch haben.
35:18
Da ihr aber die Seele ausging, daß sie sterben mußte, hieß
sie ihn Ben-Oni; aber sein Vater hieß ihn Ben-Jamin.
35:19
Also starb Rahel und ward begraben an dem Wege gen Ephrath,
das nun heißt Bethlehem.
35:20
Und Jakob richtete ein Mal auf über ihrem Grabe; dasselbe
ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag.
35:21
Und Israel zog aus und richtete seine Hütte auf jenseit des
Turms Eder.
35:22
Und es begab sich, da Israel im Lande wohnte, ging Ruben hin
und schlief bei Bilha, seines Vaters Kebsweib; und das kam vor
Israel. Es hatte aber Jakob zwölf Söhne.
35:23
Die Söhne Leas waren diese: Ruben, der erstgeborene Sohn
Jakobs, Simeon, Levi, Juda, Isaschar und Sebulon;
35:24
die Söhne Rahel waren: Joseph und Benjamin;
35:25
die Söhne Bilhas, Rahels Magd: Dan und Naphthali;
35:26
die Söhne Silpas, Leas Magd: Gad und Asser. Das sind die
Söhne Jakobs, die ihm geboren sind in Mesopotamien.
35:27
Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak gen Mamre zu
Kirjat-Arba, das da heißt Hebron, darin Abraham und Isaak
Fremdlinge gewesen sind.
35:28
Und Isaak ward hundertundachtzig Jahre alt
35:29
und nahm ab und starb und ward versammelt zu seinem Volk,
alt und des Lebens satt. Und seine Söhne Esau und Jakob begruben
ihn.
36:1
Das ist das Geschlecht Esaus, der da heißt Edom.
36:2
Esau nahm Weiber von den Töchtern Kanaans: Ada, die Tochter
Elons, des Hethiters, und Oholibama, die Tochter des Ana, die
Enkelin des Zibeons, des Heviters,
36:3
und Basmath, Ismaels Tochter, Nebajoths Schwester.
36:4
Und Ada gebar dem Esau Eliphas, aber Basmath gebar Reguel.
36:5
Oholibama gebar Jehus, Jaelam und Korah. Das sind Esaus
Kinder, die ihm geboren sind im Lande Kanaan.
36:6
Und Esau nahm seine Weiber, Söhne und Töchter und alle Seelen
seines Hauses, seine Habe und alles Vieh mit allen Gütern, so er
im Lande Kanaan erworben hatte, und zog in ein ander Land, hinweg
von seinem Bruder Jakob.
36:7
Denn ihre Habe war zu groß, daß sie nicht konnten beieinander
wohnen; und das Land darin sie Fremdlinge waren, vermochte sie
nicht zu ertragen vor der Menge ihres Viehs.
36:8
Also wohnte Esau auf dem Gebirge Seir. Und Esau ist der Edom.
36:9
Dies ist das Geschlecht Esaus, von dem die Edomiter
herkommen, auf dem Gebirge Seir.
36:10
Und so heißen die Kinder Esaus: Eliphas, der Sohn Adas,
Esaus Weibes; Reguel, der Sohn Basmaths, Esaus Weibes.
36:11
Des Eliphas Söhne aber waren diese: Theman, Omar, Zepho,
Gaetham und Kenas.
36:12
Und Thimna war ein Kebsweib des Eliphas, Esaus Sohnes; die
gebar ihm Amalek. Das sind die Kinder von Ada, Esaus Weib.
36:13
Die Kinder aber Reguels sind diese: Nahath, Serah, Samma,
Missa. Das sind die Kinder von Basmath, Esaus Weib.
36:14
Die Kinder aber von Oholibama, Esaus Weib, der Tochter des
Ana, der Enkelin Zibeons, sind diese, die sie dem Esau gebar:
Jehus, Jaelam und Korah.
36:15
Das sind die Fürsten unter den Kindern Esaus. Die Kinder des
Eliphas, des ersten Sohnes Esaus: der Fürst Theman, der Fürst
Omar, der Fürst Zepho, der Fürst Kenas,
36:16
der Fürst Korah, der Fürst Gaetham, der Fürst Amalek. Das
sind die Fürsten von Eliphas im Lande Edom und sind Kinder der
Ada.
36:17
Und das sind die Kinder Reguels, Esaus Sohnes: der Fürst
Nahath, der Fürst Serah, der Fürst Samma, der Fürst Missa. Das
sind die Fürsten von Reguel im Lande der Edomiter und sind Kinder
von der Basmath, Esaus Weib.
36:18
Das sind die Kinder Oholibamas, Esaus Weibes: der Fürst
Jehus, der Fürst Jaelam, der Fürst Korah. Das sind die Fürsten
von Oholibama, der Tochter des Ana, Esaus Weib.
36:19
Das sind die Kinder und ihre Fürsten. Er ist der Edom.
36:20
Die Kinder aber von Seir, dem Horiter, die im Lande wohnten,
sind diese: Lotan, Sobal, Zibeon, Ana, Dison, Ezer und Disan.
36:21
Das sind die Fürsten der Horiter, Kinder des Seir, im Lande
Edom.
36:22
Aber des Lotan Kinder waren diese: Hori, Heman; und Lotans
Schwester hieß Thimna.
36:23
Die Kinder von Sobal waren diese: Alwan, Manahath, Ebal,
Sepho und Onam.
36:24
Die Kinder von Zibeon waren diese: Aja und Ana. Das ist der
Ana, der in der Wüste die warmen Quellen fand, da er seines
Vaters Zibeon Esel hütete.
36:25
Die Kinder aber Anas waren: Dison und Oholibama, das ist die
Tochter Anas.
36:26
Die Kinder Disons waren: Hemdan, Esban, Jethran und Cheran.
36:27
Die Kinder Ezers waren: Bilhan, Sawan und Akan.
36:28
Die Kinder Disans waren: Uz und Aran.
36:29
Dies sind die Fürsten der Horiter: der Fürst Lotan, der
Fürst Sobal, der Fürst Zibeon, der Fürst Ana,
36:30
der Fürst Dison, der Fürst Ezer, der Fürst Disan. Das sind
die Fürsten der Horiter, die regiert haben im Lande Seir.
36:31
Die Könige aber, die im Lande Edom regiert haben, ehe denn
die Kinder Israel Könige hatten, sind diese:
36:32
Bela war König in Edom, ein Sohn Beors, und seine Stadt hieß
Dinhaba.
36:33
Und da Bela starb, ward König an seiner Statt Jobab, ein
Sohn Serahs von Bozra.
36:34
Da Jobab starb, ward an seiner Statt König Husam aus der
Themaniter Lande.
36:35
Da Husam starb, ward König an seiner Statt Hadad, ein Sohn
Bedads, der die Midianiter schlug auf der Moabiter Felde; und
seine Stadt hieß Awith.
36:36
Da Hadad starb, regierte Samla von Masrek.
36:37
Da Samla starb, ward Saul König, von Rehoboth am Strom.
36:38
Da Saul starb, ward an seiner Statt König Baal-Hanan, der
Sohn Achbors.
36:39
Da Baal-Hanan, Achbors Sohn, starb, ward an seiner Statt
König Hadar; und seine Stadt hieß Pagu, und sein Weib Mehetabeel,
eine Tochter Matreds, die Mesahabs Tochter war.
36:40
Also heißen die Fürsten von Esau in ihren Geschlechtern,
Örtern und Namen: der Fürst Thimna, der Fürst Alwa, der Fürst
Jetheth,
36:41
der Fürst Oholibama, der Fürst Ela, der Fürst Pinon,
36:42
der Fürst Kenas, der Fürst Theman, der Fürst Mibzar,
36:43
der Fürst Magdiel, der Fürst Iram. Das sind die Fürsten in
Edom, wie sie gewohnt haben in ihrem Erblande. Das ist Esau, der
Vater der Edomiter.
37:1
Jakob aber wohnte im Lande, darin sein Vater ein Fremdling
gewesen war, im Lande Kanaan.
37:2
Und dies sind die Geschlechter Jakobs: Joseph war siebzehn
Jahre alt, da er ein Hirte des Viehs ward mit seinen Brüdern; und
der Knabe war bei den Kinder Bilhas und Silpas, der Weiber seines
Vaters, und brachte vor ihren Vater, wo ein böses Geschrei wider
sie war.
37:3
Israel aber hatte Joseph lieber als alle seine Kinder, darum
daß er ihn im Alter gezeugt hatte; und machte ihm einen bunten
Rock.
37:4
Da nun seine Brüder sahen, daß ihn ihr Vater lieber hatte als
alle seine Brüder, waren sie ihm feind und konnten ihm kein
freundlich Wort zusprechen.
37:5
Dazu hatte Joseph einmal einen Traum und sagte zu seinen
Brüdern davon; da wurden sie ihm noch feinder.
37:6
Denn er sprach zu ihnen: Höret doch, was mir geträumt hat:
37:7
Mich deuchte, wir banden Garben auf dem Felde, und meine
Garbe richtete sich auf und stand, und eure Garben umher neigten
sich vor meiner Garbe.
37:8
Da sprachen seine Brüder zu ihm: Solltest du unser König
werden und über uns herrschen? und sie wurden ihm noch feinder um
seines Traumes und seiner Rede willen.
37:9
Und er hatte noch einen andern Traum, den erzählte er seinen
Brüdern und sprach: Siehe, ich habe einen Traum gehabt: Mich
deuchte, die Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich vor
mir.
37:10
Und da das seinem Vater und seinen Brüdern gesagt ward,
strafte ihn sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein
Traum, der dir geträumt hat? Soll ich und deine Mutter und deine
Brüder kommen und vor dir niederfallen?
37:11
Und seine Brüder beneideten ihn. Aber sein Vater behielt
diese Worte.
37:12
Da nun seine Brüder hingingen, zu weiden das Vieh ihres
Vaters in Sichem,
37:13
sprach Israel zu Joseph: Hüten nicht deine Brüder das Vieh
in Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden. Er aber sprach:
Hier bin ich.
37:14
Und er sprach: Gehe hin und sieh, ob's wohl stehe um deine
Brüder und um das Vieh, und sage mir wieder Antwort. Und er
sandte ihn aus dem Tal Hebron, daß er gen Sichem ginge.
37:15
Da fand ihn ein Mann, daß er irreging auf dem Felde; der
fragte ihn und sprach: Wen suchst du?
37:16
Er antwortete: Ich suche meine Brüder; sage mir doch an, wo
sie hüten.
37:17
Der Mann sprach: Sie sind von dannen gezogen; denn ich
hörte, daß sie sagten: Laßt uns gen Dothan gehen. Da folgte
Joseph seinen Brüdern nach und fand sie zu Dothan.
37:18
Als sie ihn nun sahen von ferne, ehe er denn nahe zu ihnen
kam machten sie einen Anschlag, daß sie ihn töteten,
37:19
und sprachen untereinander: Seht, der Träumer kommt daher.
37:20
So kommt nun und laßt uns ihn erwürgen und in eine Grube
werfen und sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen, so wird man
sehen, was seine Träume sind.
37:21
Da das Ruben hörte, wollte er ihn aus ihren Händen erretten,
und sprach: Laßt uns ihn nicht töten.
37:22
Und weiter sprach Ruben zu ihnen: Vergießt nicht Blut,
sondern werft ihn in die Grube, die in der Wüste ist, und legt
die Hand nicht an ihn. Er wollte ihn aber aus ihrer Hand
erretten, daß er ihn seinem Vater wiederbrächte.
37:23
Als nun Joseph zu seinen Brüdern kam, zogen sie ihm seinen
Rock, den bunten Rock, aus, den er anhatte,
37:24
und nahmen ihn und warfen ihn in die Grube; aber die Grube
war leer und kein Wasser darin.
37:25
Und setzten sich nieder, zu essen. Indes hoben sie ihre
Augen auf und sahen einen Haufen Ismaeliter kommen von Gilead mit
ihren Kamelen; die trugen Würze, Balsam und Myrrhe und zogen
hinab nach Ägypten.
37:26
Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was hilft's uns, daß wir
unseren Bruder erwürgen und sein Blut verbergen?
37:27
Kommt, laßt uns ihn den Ismaeliten verkaufen, daß sich unsre
Hände nicht an ihm vergreifen; denn er ist unser Bruder, unser
Fleisch und Blut. Und sie gehorchten ihm.
37:28
Und da die Midianiter, die Kaufleute, vorüberreisten, zogen
sie ihn heraus aus der Grube und verkauften ihn den Ismaeliten um
zwanzig Silberlinge; die brachte ihn nach Ägypten.
37:29
Als nun Ruben wieder zur Grube kam und fand er Joseph nicht
darin, zerriß er sein Kleid
37:30
und kam wieder zu seinen Brüdern und sprach: Der Knabe ist
nicht da! Wo soll ich hin?
37:31
Da nahmen sie Josephs Rock und schlachteten einen Ziegenbock
und tauchten den Rock ins Blut
37:32
und schickten den bunten Rock hin und ließen ihn ihrem Vater
bringen und sagen: Diesen haben wir gefunden; sieh, ob's deines
Sohnes Rock sei oder nicht.
37:33
Er erkannte ihn aber und sprach: Es ist meines Sohnes Rock;
ein böses Tier hat ihn gefressen, ein reißendes Tier hat Joseph
zerrissen.
37:34
Und Jakob zerriß sein Kleider und legte einen Sack um seine
Lenden und trug Leid um seinen Sohn lange Zeit.
37:35
Und alle seine Söhne und Töchter traten auf, daß sie ihn
trösteten; aber er wollte sich nicht trösten lassen und sprach:
Ich werde mit Leid hinunterfahren in die Grube zu meinem Sohn.
Und sein Vater beweinte ihn.
37:36
Aber die Midianiter verkauften ihn in Ägypten dem Potiphar,
des Pharao Kämmerer und Hauptmann der Leibwache.
38:1
Es begab sich um dieselbe Zeit, daß Juda hinabzog von seinen
Brüdern und tat sich zu einem Mann von Adullam, der hieß Hira.
38:2
Und Juda sah daselbst eines Kanaaniter-Mannes Tochter, der
hieß Sua, und nahm sie. Und da er zu ihr einging,
38:3
ward sie schwanger und gebar einen Sohn, den hieß er Ger.
38:4
Und sie ward abermals schwanger und gebar einen Sohn, den
hieß sie Onan.
38:5
Sie gebar abermals einen Sohn, den hieß sie Sela; und er war
zu Chesib, da sie ihn gebar.
38:6
Und Juda gab seinem ersten Sohn, Ger, ein Weib, die hieß
Thamar.
38:7
Aber Ger war böse vor dem HERRN; darum tötete ihn der HERR.
38:8
Da sprach Juda zu Onan: Gehe zu deines Bruders Weib und nimm
sie zur Ehe, daß du deinem Bruder Samen erweckest.
38:9
Aber da Onan wußte, daß der Same nicht sein eigen sein
sollte, wenn er einging zu seines Bruders Weib, ließ er's auf die
Erde fallen und verderbte es, auf daß er seinem Bruder nicht
Samen gäbe.
38:10
Da gefiel dem HERRN übel, was er tat, und er tötete ihn
auch.
38:11
Da sprach Juda zu seiner Schwiegertochter Thamar: Bleibe
eine Witwe in deines Vaters Hause, bis mein Sohn Sela groß wird.
Denn er gedachte, vielleicht möchte er auch sterben wie seine
Brüder. Also ging Thamar hin und blieb in ihres Vaters Hause.
38:12
Da nun viele Tage verlaufen waren, starb des Sua Tochter,
Juda's Weib. Und nachdem Juda ausgetrauert hatte, ging er hinauf
seine Schafe zu scheren, gen Thimnath mit seinem Freunde Hira von
Adullam.
38:13
Da ward der Thamar angesagt: Siehe, dein Schwiegervater geht
hinauf gen Thimnath, seine Schafe zu scheren.
38:14
Da legte sie die Witwenkleider von sich, die sie trug,
deckte sich mit einem Mantel und verhüllte sich und setzte sich
vor das Tor von Enaim an dem Wege gen Thimnath; denn sie sah, daß
Sela war groß geworden, und sie ward ihm nicht zum Weibe gegeben.
38:15
Da sie nun Juda sah, meinte er, sie wäre eine Hure; denn sie
hatte ihr Angesicht verdeckt.
38:16
Und er machte sich zu ihr am Wege und sprach: Laß mich doch
zu dir kommen; denn er wußte nicht, daß es seine Schwiegertochter
wäre. Sie antwortete: Was willst du mir geben, daß du zu mir
kommst?
38:17
Er sprach: Ich will dir einen Ziegenbock von der Herde
senden. Sie antwortete: So gib mir ein Pfand, bis daß du mir's
sendest.
38:18
Er sprach: Was willst du für ein Pfand, das ich dir gebe?
Sie antwortete: Deinen Ring und deine Schnur und deinen Stab, den
du in den Händen hast. Da gab er's ihr und kam zu ihr; und sie
ward von ihm schwanger.
38:19
Und sie machte sich auf und ging hin und zog ihre
Witwenkleider wieder an.
38:20
Juda aber sandte den Ziegenbock durch seinen Freund Adullam,
daß er das Pfand wieder holte von dem Weibe; und er fand sie
nicht.
38:21
Da fragte er die Leute: Wo ist die Hure, die zu Enaim am
Wege saß? Sie antworteten: Es ist keine Hure da gewesen.
38:22
Und er kam wieder zu Juda und sprach: Ich habe sie nicht
gefunden; dazu sagen die Leute des Orts, es sei keine Hure da
gewesen.
38:23
Juda sprach: Sie mag's behalten; sie kann uns doch nicht
Schande nachsagen, denn ich habe den Bock gesandt, so hast du sie
nicht gefunden.
38:24
Über drei Monate ward Juda angesagt: Deine Schwiegertochter
Thamar hat gehurt; dazu siehe, ist sie von der Hurerei schwanger
geworden. Juda spricht: Bringt sie hervor, daß sie verbrannt
werde.
38:25
Und da man sie hervorbrachte, schickte sie zu ihrem
Schwiegervater und sprach: Von dem Mann bin ich schwanger, des
dies ist. Und sprach: Kennst du auch, wes dieser Ring und diese
Schnur und dieser Stab ist?
38:26
Juda erkannte es und sprach: Sie ist gerechter als ich; denn
ich habe sie nicht gegeben meinen Sohn Sela. Doch erkannte er sie
fürder nicht mehr.
38:27
Und da sie gebären sollte, wurden Zwillinge in ihrem Leib
gefunden.
38:28
Und als sie jetzt gebar, tat sich eine Hand heraus. Da nahm
die Wehmutter einen roten Faden und band ihn darum und sprach:
Der wird zuerst herauskommen.
38:29
Da aber der seine Hand wieder hineinzog, kam sein Bruder
heraus; und sie sprach: Warum hast du um deinetwillen solchen Riß
gerissen? Und man hieß ihn Perez.
38:30
Darnach kam sein Bruder heraus, der den roten Faden um seine
Hand hatte. Und man hieß ihn Serah.
39:1
Joseph ward hinab nach Ägypten geführt; und Potiphar, ein
ägyptischer Mann, des Pharao Kämmerer und Hauptmann, kaufte ihn
von den Ismaeliten, die ihn hinabbrachten.
39:2
Und der HERR war mit Joseph, daß er ein glücklicher Mann
ward; und er war in seines Herrn, des Ägypters, Hause.
39:3
Und sein Herr sah, daß der HERR mit ihm war; denn alles, was
er tat, dazu gab der HERR Glück durch ihn,
39:4
Also daß er Gnade fand vor seinem Herrn und sein Diener ward.
Der setzte ihn über sein Haus, und alles, was er hatte, tat er
unter seine Hände.
39:5
Und von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und alle seine
Güter gesetzt hatte, segnete der HERR des Ägypters Haus um
Josephs willen; und war eitel Segen des HERRN in allem, was er
hatte, zu Hause und auf dem Felde.
39:6
Darum ließ er alles unter Josephs Händen, was er hatte, und
nahm sich keines Dinges an, solange er ihn hatte, nur daß er aß
und trank. Und Joseph war schön und hübsch von Angesicht.
39:7
Und es begab sich nach dieser Geschichte, daß seines Herrn
Weib ihre Augen auf Joseph warf und sprach: Schlafe bei mir!
39:8
Er weigerte sich aber und sprach zu ihr: Siehe, mein Herr
nimmt sich keines Dinges an vor mir, was im Hause ist, und alles,
was er hat, das hat er unter meine Hände getan,
39:9
und hat nichts so Großes in dem Hause, das er mir verhohlen
habe, außer dir, indem du sein Weib bist. Wie sollte ich denn nun
ein solch groß Übel tun und wider Gott sündigen?
39:10
Und sie trieb solche Worte gegen Joseph täglich. Aber er
gehorchte ihr nicht, daß er nahe bei ihr schliefe noch um sie
wäre.
39:11
Es begab sich eines Tages, daß Joseph in das Haus ging, sein
Geschäft zu tun, und war kein Mensch vom Gesinde des Hauses
dabei.
39:12
Und sie erwischte ihn bei seinem Kleid und sprach: Schlafe
bei mir! Aber er ließ das Kleid in ihrer Hand und floh und lief
zum Hause hinaus.
39:13
Da sie nun sah, daß er sein Kleid in ihrer Hand ließ und
hinaus entfloh,
39:14
rief sie das Gesinde im Hause und sprach zu ihnen: Sehet, er
hat uns den hebräischen Mann hereingebracht, daß er seinen
Mutwillen mit uns treibe. Er kam zu mir herein und wollte bei mir
schlafen; ich rief aber mit lauter Stimme.
39:15
Und da er hörte, daß ich ein Geschrei machte und rief, da
ließ er sein Kleid bei mir und lief hinaus.
39:16
Und sie legte sein Kleid neben sich, bis der Herr heimkam,
39:17
und sagte zu ihm ebendieselben Worte und sprach: Der
hebräische Knecht, den du uns hereingebracht hast, kam zu mir
herein und wollte seinen Mutwillen mit mir treiben.
39:18
Da ich aber ein Geschrei machte und rief, da ließ er sein
Kleid bei mir und floh hinaus.
39:19
Als sein Herr hörte die Rede seines Weibes, die sie ihm
sagte und sprach: Also hat mir dein Knecht getan, ward er sehr
zornig.
39:20
Da nahm ihn sein Herr und legte ihn ins Gefängnis, darin des
Königs Gefangene lagen; und er lag allda im Gefängnis.
39:21
Aber der HERR war mit ihm und neigte seine Huld zu ihm und
ließ ihn Gnade finden vor dem Amtmann über das Gefängnis,
39:22
daß er ihm unter seine Hand befahl alle Gefangenen im
Gefängnis, auf daß alles, was da geschah, durch ihn geschehen
mußte.
39:23
Denn der Amtmann des Gefängnisses nahm sich keines Dinges
an; denn der HERR war mit Joseph, und was er tat, dazu gab der
HERR Glück.
40:1
Und es begab sich darnach, daß sich der Schenke des Königs in
Ägypten und der Bäcker versündigten an ihrem Herrn, dem König von
Ägypten.
40:2
Und Pharao ward zornig über seine beiden Kämmerer, über den
Amtmann über die Schenken und über den Amtmann über die Bäcker,
40:3
und ließ sie setzen in des Hauptmanns Haus ins Gefängnis, da
Joseph lag.
40:4
Und der Hauptmann setzte Joseph über sie, daß er ihnen
diente; und sie saßen etliche Tage im Gefängnis.
40:5
Und es träumte ihnen beiden, dem Schenken und dem Bäcker des
Königs von Ägypten, in einer Nacht einem jeglichen ein eigener
Traum; und eines jeglichen Traum hatte seine Bedeutung.
40:6
Da nun des Morgens Joseph zu ihnen hereinkam und sah, daß sie
traurig waren,
40:7
fragte er sie und sprach: Warum seid ihr heute so traurig?
40:8
Sie antworteten: Es hat uns geträumt, und wir haben niemand,
der es uns auslege. Joseph sprach: Auslegen gehört Gott zu; doch
erzählt mir's.
40:9
Da erzählte der oberste Schenke seinen Traum Joseph und
sprach zu ihm: Mir hat geträumt, daß ein Weinstock vor mir wäre,
40:10
der hatte drei Reben, und er grünte, wuchs und blühte, und
seine Trauben wurden reif;
40:11
und ich hatte den Becher Pharaos in meiner Hand und nahm die
Beeren und zerdrückte sie in den Becher und gab den Becher Pharao
in die Hand.
40:12
Joseph sprach zu ihm: Das ist seine Deutung. Drei Reben sind
drei Tage.
40:13
Über drei Tage wird Pharao dein Haupt erheben und dich
wieder an dein Amt stellen, daß du ihm den Becher in die Hand
gebest nach der vorigen Weise, da du sein Schenke warst.
40:14
Aber gedenke meiner, wenn dir's wohl geht, und tue
Barmherzigkeit an mir, daß du Pharao erinnerst, daß er mich aus
diesem Hause führe.
40:15
Denn ich bin aus dem Lande der Hebräer heimlich gestohlen;
dazu habe ich auch allhier nichts getan, daß sie mich eingesetzt
haben.
40:16
Da der oberste Bäcker sah, daß die Deutung gut war, sprach
er zu Joseph: Mir hat auch geträumt, ich trüge drei weiße Körbe
auf meinem Haupt
40:17
und im obersten Korbe allerlei gebackene Speise für den
Pharao; und die Vögel aßen aus dem Korbe auf meinem Haupt.
40:18
Joseph antwortete und sprach: Das ist seine Deutung. Drei
Körbe sind drei Tage;
40:19
und nach drei Tagen wird dir Pharao dein Haupt erheben und
dich an den Galgen hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von
dir essen.
40:20
Und es geschah des dritten Tages, da beging Pharao seinen
Jahrestag; und er machte eine Mahlzeit allen seinen Knechten und
erhob das Haupt des obersten Schenken und das Haupt des obersten
Bäckers unter den Knechten,
40:21
und setzte den obersten Schenken wieder in sein Schenkamt,
daß er den Becher reicht in Pharaos Hand;
40:22
aber den obersten Bäcker ließ er henken, wie ihnen Joseph
gedeutet hatte.
40:23
Aber der oberste Schenke gedachte nicht an Joseph, sondern
vergaß ihn.
41:1
Und nach zwei Jahren hatte Pharao einen Traum, wie er stünde
am Nil
41:2
und sähe aus dem Wasser steigen sieben schöne, fette Kühe;
die gingen auf der Weide im Grase.
41:3
Nach diesen sah er andere sieben Kühe aus dem Wasser
aufsteigen; die waren häßlich und mager und traten neben die Kühe
an das Ufer am Wasser.
41:4
Und die häßlichen und mageren fraßen die sieben schönen,
fetten Kühe. Da erwachte Pharao.
41:5
Und er schlief wieder ein, und ihn träumte abermals, und er
sah, daß sieben Ähren wuchsen an einem Halm, voll und dick.
41:6
Darnach sah er sieben dünnen Ähren aufgehen, die waren vom
Ostwind versengt.
41:7
Und die sieben mageren Ähren verschlangen die sieben dicken
und vollen Ähren. Da erwachte Pharao und merkte, daß es ein Traum
war.
41:8
Und da es Morgen ward, war sein Geist bekümmert; und er
schickte aus und ließ rufen alle Wahrsager in Ägypten und alle
Weisen und erzählte ihnen seine Träume. Aber da war keiner, der
sie dem Pharao deuten konnte.
41:9
Da redete der oberste Schenke zu Pharao und sprach: Ich
gedenke heute an meine Sünden.
41:10
Da Pharao zornig ward über seine Knechte, und mich mit dem
obersten Bäcker ins Gefängnis legte in des Hauptmanns Hause,
41:11
da träumte uns beiden in einer Nacht, einem jeglichen sein
Traum, des Deutung ihn betraf.
41:12
Da war bei uns ein hebräischer Jüngling, des Hauptmanns
Knecht, dem erzählten wir's. Und er deutete uns unsere Träume,
einem jeglichen seinen Traum.
41:13
Und wie er uns deutete, so ist's ergangen; denn ich bin
wieder in mein Amt gesetzt, und jener ist gehenkt.
41:14
Da sandte Pharao hin und ließ Joseph rufen; und sie ließen
ihn eilend aus dem Gefängnis. Und er ließ sich scheren und zog
andere Kleider an und kam hinein zu Pharao.
41:15
Da sprach Pharao zu ihm: Mir hat ein Traum geträumt, und ist
niemand, der ihn deuten kann; ich habe aber gehört von dir sagen,
wenn du einen Traum hörst, so kannst du ihn deuten.
41:16
Joseph antwortete Pharao und sprach: Das steht bei mir
nicht; Gott wird doch Pharao Gutes weissagen.
41:17
Pharao sprach zu Joseph: Mir träumte ich stand am Ufer bei
dem Wasser
41:18
und sah aus dem Wasser steigen sieben schöne, fette Kühe;
die gingen auf der Weide im Grase.
41:19
Und nach ihnen sah ich andere sieben, dürre, sehr häßliche
und magere Kühe heraussteigen. Ich habe in ganz Ägyptenland nicht
so häßliche gesehen.
41:20
Und die sieben mageren und häßlichen Kühe fraßen auf die
sieben ersten, fetten Kühe.
41:21
Und da sie sie hineingefressen hatten, merkte man's nicht an
ihnen, daß sie die gefressen hatten, und waren häßlich gleich wie
vorhin. Da wachte ich auf.
41:22
Und ich sah abermals in einen Traum sieben Ähren auf einem
Halm wachsen, voll und dick.
41:23
Darnach gingen auf sieben dürre Ähren, dünn und versengt.
41:24
Und die sieben dünnen Ähren verschlangen die sieben dicken
Ähren. Und ich habe es den Wahrsagern gesagt; aber die können's
mir nicht deuten.
41:25
Joseph antwortete Pharao: Beide Träume Pharaos sind
einerlei. Gott verkündigt Pharao, was er vorhat.
41:26
Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben
guten Ähren sind auch die sieben Jahre. Es ist einerlei Traum.
41:27
Die sieben mageren und häßlichen Kühe, die nach jenen
aufgestiegen sind, das sind sieben Jahre; und die sieben mageren
und versengten Ähren sind sieben Jahre teure Zeit.
41:28
Das ist nun, wie ich gesagt habe zu Pharao, daß Gott Pharao
zeigt, was er vorhat.
41:29
Siehe, sieben reiche Jahre werden kommen in ganz
Ägyptenland.
41:30
Und nach denselben werden sieben Jahre teure Zeit kommen,
daß man vergessen wird aller solcher Fülle in Ägyptenland; und
die teure Zeit wird das Land verzehren,
41:31
daß man nichts wissen wird von der Fülle im Lande vor der
teuren Zeit, die hernach kommt; denn sie wird sehr schwer sein.
41:32
Daß aber dem Pharao zum andernmal geträumt hat, bedeutet,
daß solches Gott gewiß und eilend tun wird.
41:33
Nun sehe Pharao nach einem verständigen und weisen Mann, den
er über Ägyptenland setze,
41:34
und schaffe, daß er Amtleute verordne im Lande und nehme den
Fünften in Ägyptenland in den sieben reichen Jahren
41:35
und sammle alle Speise der guten Jahre, die kommen werden,
daß sie Getreide aufschütten in Pharaos Kornhäuser zum Vorrat in
den Städten und es verwahren,
41:36
auf daß man Speise verordnet finde dem Lande in den sieben
teuren Jahren, die über Ägyptenland kommen werden, daß nicht das
Land vor Hunger verderbe.
41:37
Die Rede gefiel Pharao und allen seinen Knechten wohl.
41:38
Und Pharao sprach zu seinen Knechten: Wie könnten wir einen
solchen Mann finden, in dem der Geist Gottes sei?
41:39
Und sprach zu Joseph: Weil dir Gott solches alles hat
kundgetan, ist keiner so verständig und weise wie du.
41:40
Du sollst über mein Haus sein, und deinem Wort soll all mein
Volk gehorsam sein; allein um den königlichen Stuhl will ich
höher sein als du.
41:41
Und weiter sprach Pharao zu Joseph: Siehe, ich habe dich
über ganz Ägyptenland gesetzt.
41:42
Und er tat seinen Ring von seiner Hand und gab ihn Joseph an
seine Hand und kleidete ihn mit köstlicher Leinwand und hing eine
goldene Kette an seinen Hals
41:43
und ließ ihn auf seinem zweiten Wagen fahren und ließ vor
ihm ausrufen: Der ist des Landes Vater! und setzte ihn über ganz
Ägyptenland.
41:44
Und Pharao sprach zu Joseph: Ich bin Pharao; ohne deinen
Willen soll niemand seine Hand und Fuß regen in ganz Ägyptenland.
41:45
Und nannte ihn den heimlichen Rat und gab ihm ein Weib,
Asnath, die Tochter Potipheras, des Priesters zu On. Also zog
Joseph aus, das Land Ägypten zu besehen.
41:46
Und er war dreißig Jahre alt, da er vor Pharao stand, dem
König in Ägypten; und fuhr aus von Pharao und zog durch ganz
Ägyptenland.
41:47
Und das Land trug in den sieben reichen Jahren die Fülle;
41:48
und sie sammelten alle Speise der sieben Jahre, so im Lande
Ägypten waren, und taten sie in die Städte. Was für Speise auf
dem Felde einer jeglichen Stadt umher wuchs, das taten sie
hinein.
41:49
Also schüttete Joseph das Getreide auf, über die Maßen viel
wie Sand am Meer, also daß er aufhörte es zu zählen; denn man
konnte es nicht zählen.
41:50
Und Joseph wurden zwei Söhne geboren, ehe denn die teure
Zeit kam, welche ihm gebar Asnath, Potipheras, des Priesters zu
On, Tochter.
41:51
Und er hieß den ersten Manasse; denn Gott, sprach er, hat
mich lassen vergessen alles meines Unglücks und all meines Vaters
Hauses.
41:52
Den andern hieß er Ephraim; denn Gott, sprach er, hat mich
lassen wachsen in dem Lande meines Elends.
41:53
Da nun die sieben reichen Jahre um waren in Ägypten,
41:54
da fingen an die sieben teuren Jahre zu kommen, davon Joseph
gesagt hatte. Und es ward eine Teuerung in allen Landen; aber in
ganz Ägyptenland war Brot.
41:55
Da nun das ganze Ägyptenland auch Hunger litt, schrie das
Volk zu Pharao um Brot. Aber Pharao sprach zu allen Ägyptern:
Gehet hin zu Joseph; was euch der sagt, das tut.
41:56
Als nun im ganzen Lande Teuerung war, tat Joseph
allenthalben Kornhäuser auf und verkaufte den Ägyptern. Denn die
Teuerung ward je länger, je größer im Lande.
41:57
Und alle Lande kamen nach Ägypten, zu kaufen bei Joseph;
denn die Teuerung war groß in allen Landen.
42:1
Da aber Jakob sah, daß Getreide in Ägypten feil war, sprach
er zu seinen Söhnen: Was sehet ihr euch lange um?
42:2
Siehe, ich höre, es sei in Ägypten Getreide feil; zieht hinab
und kauft uns Getreide, daß wir leben und nicht sterben.
42:3
Also zogen hinab zehn Brüder Josephs, daß sie in Ägypten
Getreide kauften.
42:4
Aber den Benjamin, Josephs Bruder, ließ Jakob nicht mit
seinen Brüdern ziehen; denn er sprach: Es möchte ihm ein Unfall
begegnen.
42:5
Also kamen die Kinder Israels, Getreide zu kaufen, samt
anderen, die mit ihnen zogen; denn es war im Lande Kanaan auch
teuer.
42:6
Aber Joseph war der Regent im Lande und verkaufte Getreide
allem Volk im Lande. Da nun seine Brüder kamen, fielen sie vor
ihm nieder zur Erde auf ihr Antlitz.
42:7
Und er sah sie an und kannte sie und stellte sich fremd gegen
sie und redete hart mit ihnen und sprach zu ihnen: Woher kommt
ihr? Sie sprachen: Aus dem Lande Kanaan, Speise zu kaufen.
42:8
Aber wiewohl er sie kannte, kannten sie ihn doch nicht.
42:9
Und Joseph gedachte an die Träume, die ihm von ihnen geträumt
hatten, und sprach zu ihnen: Ihr seid Kundschafter und seid
gekommen zu sehen, wo das Land offen ist.
42:10
Sie antworteten ihm: Nein, mein Herr; deine Knechte sind
gekommen Speise zu kaufen.
42:11
Wir sind alle eines Mannes Söhne; wir sind redlich, und
deine Knechte sind nie Kundschafter gewesen.
42:12
Er sprach zu ihnen: Nein, sondern ihr seid gekommen, zu
ersehen, wo das Land offen ist.
42:13
Sie antworteten ihm: Wir, deine Knechte, sind zwölf Brüder,
eines Mannes Söhne im Lande Kanaan, und der jüngste ist noch bei
unserm Vater; aber der eine ist nicht mehr vorhanden.
42:14
Joseph sprach zu ihnen: Das ist's, was ich euch gesagt habe:
Kundschafter seid ihr.
42:15
Daran will ich euch prüfen; bei dem Leben Pharaos! ihr sollt
nicht von dannen kommen, es komme denn her euer jüngster Bruder.
42:16
Sendet einen unter euch hin, der euren Bruder hole; ihr aber
sollt gefangen sein. Also will ich prüfen eure Rede, ob ihr mit
Wahrheit umgeht oder nicht. Denn wo nicht, so seid ihr, bei dem
Leben Pharaos! Kundschafter.
42:17
Und er ließ sie beisammen verwahren drei Tage lang.
42:18
Am dritten Tage aber sprach er zu ihnen: Wollt ihr leben, so
tut also; denn ich fürchte Gott.
42:19
Seid ihr redlich, so laßt eurer Brüder einen gebunden liegen
in eurem Gefängnis; ihr aber zieht hin und bringet heim, was ihr
gekauft habt für den Hunger.
42:20
Und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so will ich euren
Worten glauben, daß ihr nicht sterben müßt. Und sie taten also.
42:21
Sie aber sprachen untereinander: Das haben wir uns an unserm
Bruder verschuldet, daß wir sahen die Angst seiner Seele, da er
uns anflehte, und wir wollten ihn nicht erhören; darum kommt nun
diese Trübsal über uns.
42:22
Ruben antwortete ihnen und sprach: Sagte ich's euch nicht,
da ich sprach: Versündigt euch nicht an dem Knaben, und ihr
wolltet nicht hören? Nun wird sein Blut gefordert.
42:23
Sie wußten aber nicht, daß es Joseph verstand; denn er
redete mit ihnen durch einen Dolmetscher.
42:24
Und er wandte sich von ihnen und weinte. Da er nun sich
wieder zu ihnen wandte und mit ihnen redete, nahm er aus ihnen
Simeon und band ihn vor ihren Augen.
42:25
Und Joseph tat Befehl, daß man ihre Säcke mit Getreide
füllte und ihr Geld wiedergäbe, einem jeglichen in seinen Sack,
dazu auch Zehrung auf den Weg; und man tat ihnen also.
42:26
Und sie luden ihre Ware auf ihre Esel und zogen von dannen.
42:27
Da aber einer seinen Sack auftat, daß er seinem Esel Futter
gäbe in der Herberge, ward er gewahr seines Geldes, das oben im
Sack lag,
42:28
und sprach zu seinen Brüdern: Mein Geld ist mir wieder
geworden; siehe, in meinem Sack ist es. Da entfiel ihnen ihr
Herz, und sie erschraken untereinander und sprachen: Warum hat
uns Gott das getan?
42:29
Da sie nun heimkamen zu ihrem Vater Jakob ins Land Kanaan,
sagten sie ihm alles, was ihnen begegnet war, und sprachen:
42:30
Der Mann, der im Lande Herr ist, redete hart mit uns und
hielt uns für Kundschafter des Landes.
42:31
Und da wir ihm antworteten: Wir sind redlich und nie
Kundschafter gewesen,
42:32
sondern zwölf Brüder, unsers Vaters Söhne, einer ist nicht
mehr vorhanden, und der jüngste ist noch bei unserm Vater im
Lande Kanaan,
42:33
sprach der Herr des Landes zu uns: Daran will ich merken, ob
ihr redlich seid: Einen eurer Brüder laßt bei mir, und nehmt die
Notdurft für euer Haus und zieht hin,
42:34
und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so merke ich, daß
ihr nicht Kundschafter, sondern redlich seid; so will ich euch
euren Bruder geben, und ihr mögt im Lande werben.
42:35
Und da sie die Säcke ausschütteten, fand ein jeglicher sein
Bündlein Geld in seinem Sack. Und da sie sahen, daß es Bündlein
ihres Geldes waren, erschraken sie samt ihrem Vater.
42:36
Da sprach Jakob, ihr Vater, zu ihnen: Ihr beraubt mich
meiner Kinder; Joseph ist nicht mehr vorhanden, Simeon ist nicht
mehr vorhanden, Benjamin wollt ihr hinnehmen; es geht alles über
mich.
42:37
Ruben antwortete seinem Vater und sprach: Wenn ich dir ihn
nicht wiederbringe, so erwürge meine zwei Söhne; gib ihn nur in
meine Hand, ich will ihn dir wiederbringen.
42:38
Er sprach: Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen, denn
sein Bruder ist tot, und er ist allein übriggeblieben; wenn ihm
ein Unfall auf dem Wege begegnete, den ihr reiset, würdet ihr
meine grauen Haare mit Herzeleid in die Grube bringen.
43:1
Die Teuerung aber drückte das Land.
43:2
Und da es verzehrt war, was sie an Getreide aus Ägypten
gebracht hatten, sprach ihr Vater zu ihnen: Zieht wieder hin und
kauft uns ein wenig Speise.
43:3
Da antwortete ihm Juda und sprach: Der Mann band uns das hart
ein und sprach: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn
euer Bruder mit euch.
43:4
Ist's nun, daß du unsern Bruder mit uns sendest, so wollen
wir hinabziehen und dir zu essen kaufen.
43:5
Ist's aber, daß du ihn nicht sendest, so ziehen wir nicht
hinab. Denn der Mann hat gesagt zu uns: Ihr sollt mein Angesicht
nicht sehen, euer Bruder sei denn mit euch.
43:6
Israel sprach: Warum habt ihr so übel an mir getan, daß ihr
dem Mann ansagtet, daß ihr noch einen Bruder habt?
43:7
Sie antworteten: Der Mann forschte so genau nach uns und
unsrer Freundschaft und sprach: Lebt euer Vater noch? Habt ihr
auch noch einen Bruder? Da sagten wir ihm, wie er uns fragte. Wie
konnten wir wissen, daß er sagen würde: Bringt euren Bruder mit
hernieder?
43:8
Da sprach Juda zu Israel, seinem Vater: Laß den Knaben mit
mir ziehen, daß wir uns aufmachen und reisen, und leben und nicht
sterben, wir und du und unsre Kindlein.
43:9
Ich will Bürge für ihn sein, von meinen Händen sollst du ihn
fordern. Wenn ich dir ihn nicht wiederbringe und vor deine Augen
stelle, so will ich mein Leben lang die Schuld tragen.
43:10
Denn wo wir nicht hätten verzogen, wären wir schon wohl
zweimal wiedergekommen.
43:11
Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: Muß es denn ja also
sein, so tut's und nehmt von des Landes besten Früchten in eure
Säcke und bringt dem Manne Geschenke hinab: ein wenig Balsam und
Honig, Würze und Myrrhe, Datteln und Mandeln.
43:12
Nehmt auch anderes Geld mit euch; und das Geld, das euch
oben in euren Säcken wieder geworden ist, bringt auch wieder mit
euch. Vielleicht ist ein Irrtum da geschehen.
43:13
Dazu nehmt euren Bruder, macht euch auf und kommt wieder zu
dem Manne.
43:14
Aber der allmächtige Gott gebe euch Barmherzigkeit vor dem
Manne, daß er euch lasse euren andern Bruder und Benjamin. Ich
aber muß sein wie einer, der seiner Kinder gar beraubt ist.
43:15
Da nahmen sie diese Geschenke und das Geld zwiefältig mit
sich und Benjamin, machten sich auf, zogen nach Ägypten und
traten vor Joseph.
43:16
Da sah sie Joseph mit Benjamin und sprach zu seinem
Haushalter: Führe diese Männer ins Haus und schlachte und richte
zu; denn sie sollen zu Mittag mit mir essen.
43:17
Und der Mann tat, wie ihm Joseph gesagt hatte, und führte
die Männer in Josephs Haus.
43:18
Sie fürchteten sich aber, daß sie in Josephs Haus geführt
wurden und sprachen: Wir sind hereingeführt um des Geldes willen,
das wir in unsern Säcken das erstemal wiedergefunden haben, daß
er's auf uns bringe und fälle ein Urteil über uns, damit er uns
nehme zu eigenen Knechten samt unsern Eseln.
43:19
Darum traten sie zu Josephs Haushalter und redeten mit ihm
vor der Haustür
43:20
und sprachen: Mein Herr, wir sind das erstemal herabgezogen
Speise zu kaufen,
43:21
und da wir in die Herberge kamen und unsere Säcke auftaten,
siehe, da war eines jeglichen Geld oben in seinem Sack mit
völligem Gewicht; darum haben wir's wieder mit uns gebracht,
43:22
haben auch anderes Geld mit uns hergebracht, Speise zu
kaufen; wir wissen aber nicht, wer uns unser Geld in unsre Säcke
gesteckt hat.
43:23
Er aber sprach: Gehabt euch wohl, fürchtet euch nicht. Euer
Gott hat euch einen Schatz gegeben in eure Säcke. Euer Geld ist
mir geworden. Und er führte Simeon zu ihnen heraus
43:24
und führte sie in Josephs Haus, gab ihnen Wasser, daß sie
ihre Füße wuschen, und gab ihren Eseln Futter.
43:25
Sie aber bereiteten das Geschenk zu, bis das Joseph kam auf
den Mittag; denn sie hatten gehört, daß sie daselbst das Brot
essen sollten.
43:26
Da nun Joseph zum Hause einging, brachten sie ihm ins Haus
das Geschenk in ihren Händen und fielen vor ihm nieder zur Erde.
43:27
Er aber grüßte sie freundlich und sprach: Geht es eurem
Vater, dem Alten, wohl, von dem ihr mir sagtet? Lebt er noch?
43:28
Sie antworteten: Es geht deinem Knechte, unserm Vater, wohl,
und er lebt noch. Und sie neigten sich und fielen vor ihm nieder.
43:29
Und er hob seine Augen auf und sah seinen Bruder Benjamin,
seiner Mutter Sohn, und sprach: Ist das euer jüngster Bruder, von
dem ihr mir sagtet? und sprach weiter: Gott sei dir gnädig, mein
Sohn!
43:30
Und Joseph eilte, denn sein Herz entbrannte ihm gegen seinen
Bruder, und suchte, wo er weinte, und ging in seine Kammer und
weinte daselbst.
43:31
Und da er sein Angesicht gewaschen hatte, ging er heraus und
hielt sich fest und sprach: Legt Brot auf!
43:32
Und man trug ihm besonders auf und jenen auch besonders und
den Ägyptern, die mit ihm aßen auch besonders. Denn die Ägypter
dürfen nicht Brot essen mit den Hebräern, denn es ist ein Greuel
vor ihnen.
43:33
Und man setzte sie ihm gegenüber, den Erstgeborenen nach
seiner Erstgeburt und den Jüngsten nach seiner Jugend. Des
verwunderten sie sich untereinander.
43:34
Und man trug ihnen Essen vor von seinem Tisch; aber dem
Benjamin ward fünfmal mehr denn den andern. Und sie tranken und
wurden fröhlich mit ihm.
44:1
Und Joseph befahl seinem Haushalter und sprach: Fülle den
Männern ihre Säcke mit Speise, soviel sie führen können, lege
jeglichem sein Geld oben in seinen Sack;
44:2
und meinen silbernen Becher lege oben in des Jüngsten Sack
mit dem Gelde für das Getreide. Der tat, wie ihm Joseph gesagt
hatte.
44:3
Des Morgens, da es licht ward, ließen sie die Männer ziehen
mit ihren Eseln.
44:4
Da sie aber zur Stadt hinaus waren und nicht ferne gekommen,
sprach Joseph zu seinem Haushalter: Auf jage den Männern nach!
und wenn du sie ereilst, so sprich zu ihnen: Warum habt ihr Gutes
mit Bösem vergolten?
44:5
Ist's nicht das, daraus mein Herr trinkt und damit er
weissagt? Ihr habt übel getan.
44:6
Und als er sie ereilte, redete er mit ihnen solche Worte.
44:7
Sie antworteten ihm: Warum redet mein Herr solche Worte? Es
sei ferne von deinen Knechten, ein solches zu tun.
44:8
Siehe, das Geld, das wir fanden oben in unsern Säcken, haben
wir wiedergebracht zu dir aus dem Lande Kanaan. Und wie sollten
wir denn aus deines Herrn Hause gestohlen haben Silber und Gold?
44:9
Bei welchem er gefunden wird unter deinen Knechten, der sei
des Todes; dazu wollen auch wir meines Herrn Knechte sein.
44:10
Er sprach: Ja, es sei, wie ihr geredet habt. Bei welchem er
gefunden wird, der sei mein Knecht; ihr aber sollt ledig sein.
44:11
Und sie eilten, und ein jeglicher legte seinen Sack ab auf
die Erde, und ein jeglicher tat seinen Sack auf.
44:12
Und er suchte und hob am Ältesten an bis auf den Jüngsten;
da fand sich der Becher in Benjamins Sack.
44:13
Da zerrissen sie ihre Kleider und belud ein jeglicher seinen
Esel und zogen wieder in die Stadt.
44:14
Und Juda ging mit seinen Brüdern in Josephs Haus, denn er
war noch daselbst; und sie fielen vor ihm nieder auf die Erde.
44:15
Joseph aber sprach zu ihnen: Wie habt ihr das tun dürfen?
Wißt ihr nicht, daß ein solcher Mann, wie ich, erraten könne?
44:16
Juda sprach: Was sollen wir sagen meinem Herrn, oder wie
sollen wir reden, und womit können wir uns rechtfertigen? Gott
hat die Missetat deiner Knechte gefunden. Siehe da, wir und der,
bei dem der Becher gefunden ist, sind meines Herrn Knechte.
44:17
Er aber sprach: Das sei ferne von mir, solches zu tun! Der
Mann, bei dem der Becher gefunden ist, soll mein Knecht sein; ihr
aber zieht hinauf mit Frieden zu eurem Vater.
44:18
Da trat Juda zu ihm und sprach: Mein Herr, laß deinen Knecht
ein Wort reden vor den Ohren meines Herrn, und dein Zorn ergrimme
nicht über deinen Knecht; denn du bist wie Pharao.
44:19
Mein Herr fragte seine Knechte und sprach: Habt ihr auch
einen Vater oder Bruder?
44:20
Da antworteten wir: Wir haben einen Vater, der ist alt, und
einen jungen Knaben, in seinem Alter geboren; und sein Bruder ist
tot, und er ist allein übriggeblieben von seiner Mutter, und sein
Vater hat ihn lieb.
44:21
Da sprachst du zu deinen Knechten: Bringet ihn herab zu mir;
ich will ihm Gnade erzeigen.
44:22
Wir aber antworteten meinem Herrn: Der Knabe kann nicht von
seinem Vater kommen; wo er von ihm käme, würde er sterben.
44:23
Da sprachst du zu deinen Knechten: Wo euer jüngster Bruder
nicht mit euch herkommt, sollt ihr mein Angesicht nicht mehr
sehen.
44:24
Da zogen wir hinauf zu deinem Knecht, unserm Vater, und
sagten ihm meines Herrn Rede.
44:25
Da sprach unser Vater: Zieht wieder hin und kauft uns ein
wenig Speise.
44:26
Wir aber sprachen: wir können nicht hinabziehen, es sei denn
unser jüngster Bruder mit uns, so wollen wir hinabziehen; denn
wir können des Mannes Angesicht nicht sehen, wenn unser jüngster
Bruder nicht mit uns ist.
44:27
Da sprach dein Knecht, mein Vater, zu uns: Ihr wisset, daß
mir mein Weib zwei Söhne geboren hat;
44:28
einer ging hinaus von mir, und man sagte: Er ist zerrissen;
und ich habe ihn nicht gesehen bisher.
44:29
Werdet ihr diesen auch von mir nehmen und widerfährt ihm ein
Unfall, so werdet ihr meine grauen Haare mit Jammer hinunter in
die Grube bringen.
44:30
Nun, so ich heimkäme zu deinem Knecht, meinem Vater, und der
Knabe wäre nicht mit uns, an des Seele seine Seele hanget,
44:31
so wird's geschehen, wenn er sieht, daß der Knabe nicht da
ist, daß er stirbt; so würden wir, deine Knechte, die grauen
Haare deines Knechtes, unsers Vaters, mit Herzeleid in die Grube
bringen.
44:32
Denn ich, dein Knecht, bin Bürge geworden für den Knaben
gegen meinen Vater und sprach: Bringe ich ihn dir nicht wieder,
so will ich mein Leben lang die Schuld tragen.
44:33
Darum laß deinen Knecht hier bleiben an des Knaben Statt zum
Knecht meines Herrn und den Knaben mit seinen Brüdern
hinaufziehen.
44:34
Denn wie soll ich hinaufziehen zu meinem Vater, wenn der
Knabe nicht mit mir ist? Ich würde den Jammer sehen müssen, der
meinem Vater begegnen würde.
45:1
Da konnte sich Joseph nicht länger enthalten vor allen, die
um ihn her standen, und er rief: Laßt jedermann von mir
hinausgehen! Und kein Mensch stand bei ihm, da sich Joseph seinen
Brüdern zu erkennen gab.
45:2
Und er weinte laut, daß es die Ägypter und das Gesinde des
Pharao hörten,
45:3
und sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Joseph. Lebt mein Vater
noch? und seine Brüder konnten ihm nicht antworten, so erschraken
sie vor seinem Angesicht.
45:4
Er aber sprach zu seinen Brüdern: Tretet doch her zu mir! Und
sie traten herzu. Und er sprach: Ich bin Joseph euer Bruder, den
ihr nach Ägypten verkauft habt.
45:5
Und nun bekümmert euch nicht und denkt nicht, daß ich darum
zürne, daß ihr mich hierher verkauft habt; denn um eures Lebens
willen hat mich Gott vor euch her gesandt.
45:6
Denn dies sind zwei Jahre, daß es teuer im Lande ist; und
sind noch fünf Jahre, daß kein Pflügen und Ernten sein wird.
45:7
Aber Gott hat mich vor euch her gesandt, daß er euch übrig
behalte auf Erden und euer Leben errette durch eine große
Errettung.
45:8
Und nun, ihr habt mich nicht hergesandt, sondern Gott, der
hat mich Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über all sein
Haus und zum Fürsten in ganz Ägyptenland.
45:9
Eilet nun und zieht hinauf zu meinem Vater und sagt ihm: Das
läßt dir Joseph, dein Sohn, sagen: Gott hat mich zum Herrn in
ganz Ägypten gesetzt; komm herab zu mir, säume nicht;
45:10
du sollst im Lande Gosen wohnen und nahe bei mir sein, du
und deine Kinder und deine Kindeskinder, dein kleines und dein
großes Vieh und alles, was du hast.
45:11
Ich will dich daselbst versorgen; denn es sind noch fünf
Jahre der Teuerung, auf daß du nicht verderbest mit deinem Hause
und allem, was du hast.
45:12
Siehe, eure Augen sehen und die Augen meines Bruders
Benjamin, daß ich mündlich mit euch rede.
45:13
Verkündigt meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten
und alles, was ihr gesehen habt; eilt und kommt hernieder mit
meinem Vater hierher.
45:14
Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte;
und Benjamin weinte auch an seinem Halse.
45:15
Und er küßte alle seine Brüder und weinte über ihnen.
Darnach redeten seine Brüder mit ihm.
45:16
Und da das Gerücht kam in Pharaos Haus, daß Josephs Brüder
gekommen wären, gefiel es Pharao wohl und allen seinen Knechten.
45:17
Und Pharao sprach zu Joseph: Sage deinen Brüdern: Tut also,
beladet eure Tiere, zieht hin;
45:18
und wenn ihr kommt ins Land Kanaan, so nehmt euren Vater und
alle die Euren und kommt zu mir; ich will euch Güter geben in
Ägyptenland, daß ihr essen sollt das Mark im Lande;
45:19
und gebiete ihnen: Tut also, nehmet Wagen für eure Kinder
und Weiber und führet euren Vater und kommt;
45:20
und sehet euren Hausrat nicht an; denn die Güter des ganzen
Landes Ägypten sollen euer sein.
45:21
Die Kinder Israels taten also. Und Joseph gab ihnen Wagen
nach dem Befehl Pharaos und Zehrung auf den Weg
45:22
und gab ihnen allen, einem jeglichem, ein Feierkleid; aber
Benjamin gab er dreihundert Silberlinge und fünf Feierkleider.
45:23
Und seinem Vater sandte er dabei zehn Esel, mit Gut aus
Ägypten beladen, und zehn Eselinnen mit Getreide und Brot und
Speise seinem Vater auf den Weg.
45:24
Also ließ er seine Brüder von sich, und sie zogen hin; und
er sprach zu ihnen: Zanket nicht auf dem Wege!
45:25
Also zogen sie hinauf von Ägypten und kamen ins Land Kanaan
zu ihrem Vater Jakob
45:26
und verkündigten ihm und sprachen: Joseph lebt noch und ist
Herr im ganzen Ägyptenland. Aber sein Herz dachte gar viel
anders, denn er glaubte ihnen nicht.
45:27
Da sagten sie ihm alle Worte Josephs, die er zu ihnen gesagt
hatte. Und da er sah die Wagen, die ihm Joseph gesandt hatte, ihn
zu führen, ward der Geist Jakobs, ihres Vaters, lebendig,
45:28
und Israel sprach: Ich habe genug, daß mein Sohn noch lebt;
ich will hin und ihn sehen, ehe ich sterbe.
46:1
Israel zog hin mit allem, was er hatte. Und da er gen
Beer-Seba kam, opferte er dem Gott seines Vaters Isaak.
46:2
Und Gott sprach zu ihm des Nachts im Gesicht: Jakob, Jakob!
Er sprach: Hier bin ich.
46:3
Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters; fürchte
dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn daselbst will ich
dich zum großen Volk machen.
46:4
Ich will mit dir hinab nach Ägypten ziehen und will dich auch
wieder heraufführen; und Joseph soll seine Hände auf deine Augen
legen.
46:5
Da machte sich Jakob auf von Beer-Seba; und die Kinder
Israels führten Jakob, ihren Vater, mit ihren Kindlein und
Weibern auf den Wagen, die Pharao gesandt hatte, ihn zu führen,
46:6
und nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie im Lande Kanaan
erworben hatten, und kamen also nach Ägypten, Jakob und all sein
Same mit ihm,
46:7
seine Söhne und seine Kindessöhne mit ihm, seine Töchter und
seine Kindestöchter und all sein Same; die brachte er mit sich
nach Ägypten.
46:8
Dies sind die Namen der Kinder Israel, die nach Ägypten
kamen: Jakob, und seine Söhne. Der erstgeborene Sohn Jakobs,
Ruben.
46:9
Die Kinder Rubens: Henoch, Pallu, Hezron und Charmi.
46:10
Die Kinder Simeons: Jemuel, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und
Saul, der Sohn von dem kanaanitischen Weibe.
46:11
Die Kinder Levis: Gerson, Kahath und Merari.
46:12
Die Kinder Juda's: Ger, Onan, Sela, Perez und Serah. Aber
Ger und Onan waren gestorben im Lande Kanaan. Die Kinder aber des
Perez: Hezron und Hamul.
46:13
Die Kinder Isaschars: Thola, Phuva, Job und Simron.
46:14
Die Kinder Sebulons: Sered, Elon und Jahleel.
46:15
Das sind die Kinder von Lea, die sie Jakob gebar in
Mesopotamien mit seiner Tochter Dina. Die machen allesamt mit
Söhnen und Töchtern dreiunddreißig Seelen.
46:16
Die Kinder Gads: Ziphjon, Haggi, Suni, Ezbon, Eri, Arodi und
Areli.
46:17
Die Kinder Assers: Jimna, Jiswa, Jiswi, Beria und Serah,
ihre Schwester. Aber die Kinder Berias: Heber und Malchiel.
46:18
Das sind die Kinder von Silpa, die Laban gab Lea, seiner
Tochter, und sie gebar Jakob diese sechzehn Seelen.
46:19
Die Kinder Rahels, des Weibes Jakobs: Joseph und Benjamin.
46:20
Und Joseph wurden geboren in Ägyptenland Manasse und
Ephraim, die ihm gebar Asnath, die Tochter Potipheras, des
Priesters zu On.
46:21
Die Kinder Benjamins: Bela, Becher, Asbel, Gera, Naaman,
Ehi, Ros, Muppim, Huppim und Ard.
46:22
Das sind die Kinder von Rahel, die Jakob geboren sind,
allesamt vierzehn Seelen.
46:23
Die Kinder Dans: Husim.
46:24
Die Kinder Naphthalis: Jahzeel, Guni, Jezer und Sillem.
46:25
Das sind die Kinder Bilhas, die Laban seiner Tochter Rahel
gab, und sie gebar Jakob die sieben Seelen.
46:26
Alle Seelen, die mit Jakob nach Ägypten kamen, die aus
seinen Lenden gekommen waren (ausgenommen die Weiber seiner
Kinder), sind alle zusammen sechundsechzig Seelen,
46:27
Und die Kinder Josephs, die in Ägypten geboren sind, waren
zwei Seelen, also daß alle Seelen des Hauses Jakobs, die nach
Ägypten kamen, waren siebzig.
46:28
Und er sandte Juda vor sich hin zu Joseph, das dieser ihn
anwiese zu Gosen; und sie kamen in das Land Gosen.
46:29
Da spannte Joseph seinen Wagen an und zog hinauf, seinem
Vater Israel entgegen, nach Gosen. Und da er ihn sah, fiel er ihm
um den Hals und weinte lange an seinem Halse.
46:30
Da sprach Israel zu Joseph: Ich will nun gerne sterben,
nachdem ich dein Angesicht gesehen habe, daß du noch lebst.
46:31
Joseph sprach zu seinen Brüdern und seines Vaters Hause: Ich
will hinaufziehen und Pharao ansagen und zu ihm sprechen: Meine
Brüder und meines Vaters Haus sind zu mir gekommen aus dem Lande
Kanaan,
46:32
und sind Viehhirten, denn es sind Leute, die mit Vieh
umgehen; Ihr kleines und großes Vieh und alles, was sie haben,
haben sie mitgebracht.
46:33
Wenn euch nun Pharao wird rufen und sagen: Was ist eure
Nahrung?
46:34
so sollt ihr sagen: Deine Knechte sind Leute, die mit Vieh
umgehen, von unsrer Jugend auf bis her, beide, wir und unsre
Väter, auf daß ihr wohnen möget im Lande Gosen. Denn was
Viehhirten sind, das ist den Ägyptern ein Greuel.
47:1
Da kam Joseph und sagte es Pharao an und sprach: Mein Vater
und meine Brüder, ihr kleines und großes Vieh und alles, was sie
haben, sind gekommen aus dem Lande Kanaan; und siehe sie sind im
Lande Gosen.
47:2
Und er nahm aus allen seinen Brüdern fünf und stellte sie vor
Pharao.
47:3
Da sprach Pharao zu seinen Brüdern: Was ist eure Nahrung? Sie
antworteten: Deine Knechte sind Viehhirten, wir und unsere Väter;
47:4
und sagten weiter zu Pharao: Wir sind gekommen, bei euch zu
wohnen im Lande; denn deine Knechte haben nicht Weide für ihr
Vieh, so hart drückt die Teuerung das Land Kanaan; so laß doch
nun deine Knechte im Lande Gosen wohnen.
47:5
Pharao sprach zu Joseph: Es ist dein Vater und sind deine
Brüder, die sind zu dir gekommen;
47:6
das Land Ägypten steht dir offen, laß sie am besten Ort des
Landes wohnen, laß sie im Lande Gosen wohnen; und so du weißt,
daß Leute unter ihnen sind, die tüchtig sind, so setze sie über
mein Vieh.
47:7
Joseph brachte auch seinen Vater Jakob hinein und stellte ihn
vor Pharao. Und Jakob segnete den Pharao.
47:8
Pharao aber fragte Jakob: Wie alt bist du?
47:9
Jakob sprach: Die Zeit meiner Wallfahrt ist hundertdreißig
Jahre; wenig und böse ist die Zeit meines Lebens und langt nicht
an die Zeit meiner Väter in ihrer Wallfahrt.
47:10
Und Jakob segnete den Pharao und ging heraus von ihm.
47:11
Aber Joseph schaffte seinem Vater und seinen Brüdern Wohnung
und gab ihnen Besitz in Ägyptenland, am besten Ort des Landes, im
Lande Raemses, wie Pharao geboten hatte.
47:12
Und er versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze
Haus seines Vaters mit Brot, einen jeglichen, nachdem er Kinder
hatte.
47:13
Es war aber kein Brot in allen Landen; denn die Teuerung war
sehr schwer, daß das Land Ägypten und Kanaan verschmachteten vor
der Teuerung.
47:14
Und Joseph brachte alles Geld zusammen, das in Ägypten und
Kanaan gefunden ward, um das Getreide, das sie kauften; und
Joseph tat alles Geld in das Haus Pharaos.
47:15
Da nun Geld gebrach im Lande Ägypten und Kanaan, kamen alle
Ägypter zu Joseph und sprachen: Schaffe uns Brot! Warum läßt du
uns vor dir sterben, darum daß wir ohne Geld sind?
47:16
Joseph sprach: Schafft euer Vieh her, so will ich euch um
das Vieh geben, weil ihr ohne Geld seid.
47:17
Da brachten sie Joseph ihr Vieh; und er gab ihnen Brot um
ihre Pferde, Schafe, Rinder und Esel. Also ernährte er sie mit
Brot das Jahr um all ihr Vieh.
47:18
Da das Jahr um war, kamen sie zu ihm im zweiten Jahr und
sprachen zu ihm: Wir wollen unserm Herrn nicht verbergen, daß
nicht allein das Geld sondern auch alles Vieh dahin ist zu unserm
Herrn; und ist nichts mehr übrig vor unserm Herrn denn unsre
Leiber und unser Feld.
47:19
Warum läßt du uns vor dir sterben und unser Feld? Kaufe uns
und unser Land ums Brot, daß wir und unser Land leibeigen seien
dem Pharao; gib uns Samen, daß wir leben und nicht sterben und
das Feld nicht wüst werde.
47:20
Also kaufte Joseph dem Pharao das ganze Ägypten. Denn die
Ägypter verkauften ein jeglicher seinen Acker, denn die Teuerung
war zu stark über sie. Und ward also das Land Pharao eigen.
47:21
Und er teilte das Volk aus in die Städte, von einem Ende
Ägyptens bis ans andere.
47:22
Ausgenommen der Priester Feld. Das kaufte er nicht; denn es
war von Pharao für die Priester verordnet, daß sie sich nähren
sollten von dem Verordneten, das er ihnen gegeben hatte; darum
brauchten sie ihr Feld nicht zu verkaufen.
47:23
Da sprach Joseph zu dem Volk: Siehe, ich habe heute gekauft
euch und euer Feld dem Pharao; siehe, da habt ihr Samen und
besäet das Feld.
47:24
Und von dem Getreide sollt ihr den Fünften geben; vier Teile
sollen euer sein, zu besäen das Feld und zu eurer Speise und für
euer Haus und eure Kinder.
47:25
Sie sprachen: Du hast uns am Leben erhalten; laß uns nur
Gnade finden vor dir, unserm Herrn, so wollen wir gerne Pharao
leibeigen sein.
47:26
Also machte Joseph ihnen ein Gesetz bis auf diesen Tag über
der Ägypter Feld, den Fünften Pharao zu geben; ausgenommen der
Priester Feld, das ward dem Pharao nicht eigen.
47:27
Also wohnte Israel in Ägypten im Lande Gosen, und hatten's
inne und wuchsen und mehrten sich sehr.
47:28
Und Jakob lebte siebzehn Jahre in Ägyptenland, daß sein
ganzes Alter ward hundertsiebenundvierzig Jahre.
47:29
Da nun die Zeit herbeikam, daß Israel sterben sollte, rief
er seinen Sohn Joseph und sprach zu ihm: Habe ich Gnade vor dir
gefunden, so lege deine Hand unter meine Hüfte, daß du mir die
Liebe und Treue an mir tust und begrabest mich nicht in Ägypten;
47:30
sondern ich will liegen bei meinen Vätern, und du sollst
mich aus Ägypten führen und in ihrem Begräbnis begraben. Er
sprach: Ich will tun, wie du gesagt hast.
47:31
Er aber sprach: So schwöre mir. Und er schwur ihm. Da neigte
sich Israel zu Häupten des Bettes.
48:1
Darnach ward Joseph gesagt: Siehe, dein Vater ist krank. Und
er nahm mit sich seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim.
48:2
Da ward's Jakob angesagt: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu
dir. Und Israel machte sich stark und setzte sich im Bette
48:3
und sprach zu Joseph: Der allmächtige Gott erschien mir zu
Lus im Lande Kanaan und segnete mich
48:4
und sprach zu mir: Siehe, ich will dich wachsen lassen und
mehren und will dich zum Haufen Volks machen und will dies Land
zu eigen geben deinem Samen nach dir ewiglich.
48:5
So sollen nun deine zwei Söhne, Ephraim und Manasse, die dir
geboren sind in Ägyptenland, ehe ich hereingekommen bin zu dir,
mein sein gleich wie Ruben und Simeon.
48:6
Welche du aber nach ihnen zeugest, sollen dein sein und
genannt werden nach dem Namen ihrer Brüder in deren Erbteil.
48:7
Und da ich aus Mesopotamien kam starb mir Rahel im Lande
Kanaan auf dem Weg, da noch ein Feld Weges war gen Ephrath; und
ich begrub sie daselbst an dem Wege Ephraths, das nun Bethlehem
heißt.
48:8
Und Israel sah die Söhne Josephs und sprach: Wer sind die?
48:9
Joseph antwortete seinem Vater: Es sind meine Söhne, die mir
Gott hier gegeben hat. Er sprach: Bringe sie her zu mir, daß ich
sie segne.
48:10
Denn die Augen Israels waren dunkel geworden vor Alter, und
er konnte nicht wohl sehen. Und er brachte sie zu ihm. Er aber
küßte sie und herzte sie
48:11
und sprach zu Joseph: Siehe, ich habe dein Angesicht
gesehen, was ich nicht gedacht hätte; und siehe, Gott hat mich
auch deinen Samen sehen lassen.
48:12
Und Joseph nahm sie von seinem Schoß und neigte sich zur
Erde gegen sein Angesicht.
48:13
Da nahm sie Joseph beide, Ephraim in seine rechte Hand gegen
Israels linke Hand und Manasse in seine Linke Hand gegen Israels
rechte Hand, und brachte sie zu ihm.
48:14
Aber Israel streckte seine rechte Hand aus und legte sie auf
Ephraims, des Jüngeren, Haupt und seine linke auf Manasses Haupt
und tat wissend also mit seinen Händen, denn Manasse war der
Erstgeborene.
48:15
Und er segnete Joseph und sprach: Der Gott, vor dem meine
Väter, Abraham und Isaak, gewandelt haben, der Gott, der mein
Hirte gewesen ist mein Leben lang bis auf diesen Tag,
48:16
der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, der segne
diese Knaben, daß sie nach meiner Väter Abrahams und Isaaks,
Namen genannt werden, daß sie wachsen und viel werden auf Erden.
48:17
Da aber Joseph sah, daß sein Vater die rechte Hand auf
Ephraims Haupt legte, gefiel es ihm übel, und er faßte seines
Vaters Hand, daß er sie von Ephraim Haupt auf Manasses Haupt
wendete,
48:18
und sprach zu ihm: Nicht so, mein Vater; dieser ist der
Erstgeborene, lege deine rechte Hand auf sein Haupt.
48:19
Aber sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiß wohl,
mein Sohn, ich weiß wohl. Dieser soll auch ein Volk werden und
wird groß sein; aber sein jüngerer Bruder wird größer denn er
werden, und sein Same wird ein großes Volk werden.
48:20
Also segnete er sie des Tages und sprach: Wer in Israel will
jemand segnen, der sage: Gott setze dich wie Ephraim und Manasse!
und setzte also Ephraim Manasse vor.
48:21
Und Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe; und Gott
wird mit euch sein und wird euch wiederbringen in das Land eurer
Väter.
48:22
Ich habe dir ein Stück Land zu geben vor deinen Brüdern, das
ich mit Schwert und Bogen aus der Amoriter Hand genommen habe.
49:1
Und Jakob berief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, daß
ich euch verkündige, was euch begegnen wird in künftigen Zeiten.
49:2
Kommt zuhauf und höret zu, ihr Kinder Jakobs, und höret euren
Vater Israel.
49:3
Ruben, mein erster Sohn bist du, meine Kraft, und der
Erstling meiner Stärke, der Oberste in der Würde und der Oberste
in der Macht.
49:4
Er fuhr leichtfertig dahin wie Wasser. Du sollst nicht der
Oberste sein; denn du bist auf deines Vaters Lager gestiegen,
daselbst hast du mein Bett entweiht mit dem Aufsteigen.
49:5
Die Brüder Simeon und Levi, ihre Schwerter sind mörderische
Waffen.
49:6
Meine Seele komme nicht in ihren Rat, und meine Ehre sei
nicht in ihrer Versammlung; denn in ihrem Zorn haben sie den Mann
erwürgt, und in ihrem Mutwillen haben sie den Ochsen verlähmt.
49:7
Verflucht sei ihr Zorn, daß er so heftig ist und ihr Grimm,
daß er so störrig ist. Ich will sie zerteilen in Jakob und
zerstreuen in Israel.
49:8
Juda, du bist's; dich werden deine Brüder loben. Deine Hand
wird deinen Feinden auf dem Halse sein; vor dir werden deines
Vaters Kinder sich neigen.
49:9
Juda ist ein junger Löwe. Du bist hoch gekommen, mein Sohn,
durch große Siege. Er ist niedergekniet und hat sich gelagert wie
ein Löwe und wie eine Löwin; wer will sich wider ihn auflehnen?
49:10
Es wird das Zepter von Juda nicht entwendet werden noch der
Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis daß der Held komme; und
demselben werden die Völker anhangen.
49:11
Er wird sein Füllen an den Weinstock binden und seiner
Eselin Sohn an die edle Rebe. Er wird sein Kleid in Wein waschen
und seinen Mantel im Weinbeerblut.
49:12
Seine Augen sind trübe vom Wein und seine Zähne weiß von
Milch.
49:13
Sebulon wird an der Anfurt des Meeres wohnen und an der
Anfurt der Schiffe und reichen an Sidon.
49:14
Isaschar wird ein knochiger Esel sein und sich lagern
zwischen den Hürden.
49:15
Und er sah die Ruhe, daß sie gut ist, und das Land, daß es
lustig ist; da hat er seine Schultern geneigt, zu tragen, und ist
ein zinsbarer Knecht geworden.
49:16
Dan wird Richter sein in seinem Volk wie ein ander
Geschlecht in Israel.
49:17
Dan wird eine Schlange werden auf dem Wege und eine Otter
auf dem Steige und das Pferd in die Ferse beißen, daß sein Reiter
zurückfalle.
49:18
HERR, ich warte auf dein Heil!
49:19
Gad wird gedrängt werden von Kriegshaufen, er aber drängt
sie auf der Ferse.
49:20
Von Asser kommt sein fettes Brot, und er wird den Königen
leckere Speise geben.
49:21
Naphthali ist ein schneller Hirsch und gibt schöne Rede.
49:22
Joseph wird wachsen, er wird wachsen wie ein Baum an der
Quelle, daß die Zweige emporsteigen über die Mauer.
49:23
Und wiewohl ihn die Schützen erzürnen und wider ihn kriegen
und ihn verfolgen,
49:24
so bleibt doch sein Bogen fest und die Arme seiner Hände
stark durch die Hände des Mächtigen in Jakob, durch ihn, den
Hirten und Stein Israels.
49:25
Von deines Vaters Gott ist dir geholfen, und von dem
Allmächtigen bist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab,
mit Segen von der Tiefe, die unten liegt, mit Segen der Brüste
und des Mutterleibes.
49:26
Die Segen deines Vaters gehen stärker denn die Segen meiner
Voreltern, nach Wunsch der Hohen in der Welt, und sollen kommen
auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Geweihten unter
seinen Brüdern.
49:27
Benjamin ist ein reißender Wolf; des Morgens wird er Raub
fressen, und des Abends wird er Beute austeilen.
49:28
Das sind die zwölf Stämme Israels alle, und das ist's was
ihr Vater mit ihnen geredet hat, da er sie segnete, einen
jeglichen mit einem besonderen Segen.
49:29
Und er gebot ihnen und sprach zu ihnen: Ich werde versammelt
zu meinem Volk; begrabt mich zu meinen Vätern in der Höhle auf
dem Acker Ephrons, des Hethiters,
49:30
in der zwiefachen Höhle, die gegenüber Mamre liegt, im Lande
Kanaan, die Abraham kaufte samt dem Acker von Ephron, dem
Hethiter, zum Erbbegräbnis.
49:31
Daselbst haben sie Abraham begraben und Sara, sein Weib.
Daselbst haben sie auch Isaak begraben und Rebekka, sein Weib.
Daselbst habe ich auch Lea begraben,
49:32
in dem Acker und der Höhle, die von den Kindern Heth gekauft
ist.
49:33
Und da Jakob vollendet hatte die Gebote an seine Kinder, tat
er seine Füße zusammen aufs Bett und verschied und ward
versammelt zu seinem Volk.
50:1
Da fiel Joseph auf seines Vaters Angesicht und weinte über
ihn und küßte ihn.
50:2
Und Joseph befahl seinen Knechten, den Ärzten, das sie seinen
Vater salbten. Und die Ärzte salbten Israel,
50:3
bis daß vierzig Tage um waren; denn so lange währen die
Salbetage. Und die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage.
50:4
Da nun die Leidtage aus waren, redete Joseph mit Pharaos
Gesinde und sprach: Habe ich Gnade vor euch gefunden, so redet
mit Pharao und sprecht:
50:5
Mein Vater hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Siehe,
ich sterbe; begrabe mich in meinem Grabe, das ich mir im Lande
Kanaan gegraben habe. So will ich nun hinaufziehen und meinen
Vater begraben und wiederkommen.
50:6
Pharao sprach: Zieh hinauf und begrabe deinen Vater, wie du
ihm geschworen hast.
50:7
Also zog Joseph hinauf, seinen Vater zu begraben. Und es
zogen mit ihm alle Knechte Pharaos, die Ältesten seines Hauses
und alle Ältesten des Landes Ägypten,
50:8
dazu das ganze Gesinde Josephs und seine Brüder und das
Gesinde seines Vaters. Allein ihre Kinder, Schafe und Ochsen
ließen sie im Lande Gosen.
50:9
Und es zogen mit ihm hinauf Wagen und Reisige, und war ein
sehr großes Heer.
50:10
Da sie nun an die Tenne Atad kamen, die jenseit des Jordans
liegt, da hielten sie eine gar große und bittere Klage; und er
trug über seinen Vater Leid sieben Tage.
50:11
Und da die Leute im Lande, die Kanaaniter, die Klage bei der
Tenne Atad sahen, sprachen sie: Die Ägypter halten da große
Klage. Daher heißt man den Ort: Der Ägypter Klage, welcher liegt
jenseit des Jordans.
50:12
Und seine Kinder taten, wie er ihnen befohlen hatte,
50:13
und führten ihn ins Land Kanaan und begruben ihn in der
zwiefachen Höhle des Ackers, die Abraham erkauft hatte mit dem
Acker zum Erbbegräbnis von Ephron, dem Hethiter, gegenüber Mamre.
50:14
Als sie ihn nun begraben hatten, zog Joseph wieder nach
Ägypten mit seinen Brüdern und mit allen, die mit ihm
hinaufgezogen waren, seinen Vater zu begraben.
50:15
Die Brüder aber Josephs fürchteten sich, da ihr Vater
gestorben war, und sprachen: Joseph möchte uns Gram sein und
vergelten alle Bosheit, die wir an ihm getan haben.
50:16
Darum ließen sie ihm sagen: Dein Vater befahl vor seinem Tod
und sprach:
50:17
Also sollt ihr Joseph sagen: Vergib doch deinen Brüdern die
Missetat und ihre Sünde, daß sie so übel an dir getan haben. So
vergib doch nun diese Missetat uns, den Dienern des Gottes deines
Vaters. Aber Joseph weinte, da sie solches mit ihm redeten.
50:18
Und seine Brüder gingen hin und fielen vor ihm nieder und
sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte.
50:19
Joseph sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich bin
unter Gott.
50:20
Ihr gedachtet's böse mit mir zu machen; aber Gott gedachte
es gut zu machen, daß er täte, wie es jetzt am Tage ist, zu
erhalten viel Volks.
50:21
So fürchtet euch nun nicht; ich will euch versorgen und eure
Kinder. Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen.
50:22
Also wohnte Joseph in Ägypten mit seines Vaters Hause und
lebte hundertundzehn Jahre
50:23
und sah Ephraims Kinder bis ins dritte Glied. Auch wurden
dem Machir, Manasses Sohn, Kinder geboren auf den Schoß Josephs.
50:24
Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich sterbe, und Gott
wird euch heimsuchen und aus diesem Lande führen in das Land, das
er Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat.
50:25
Darum nahm er einen Eid von den Kindern Israel und sprach:
Wenn euch Gott heimsuchen wird, so führet meine Gebeine von
dannen.
50:26
Also starb Joseph, da er war hundertundzehn Jahre alt. Und
sie salbten ihn und legten ihn in eine Lade in Ägypten.
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